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Es regnete. In strömen. Und ich war sauer. Sauer weil Jackson mich versetzt hatte. Er hatte mich eigentlich abholen wollen, und jetzt musste ich irgendwie selbst nach hause kommen. Sauer weil es so verdammt kalt war und ich idiotin nur eine jeansjacke drübergezogen hatte. Und sauer weil es schon dunkel wurde und ich kein geld mehr für ein taxi dabei hatte. Das war so frustrierend. Meine Füße taten weh, und ich wollte nicht laufen. Außerdem war es schon spät, und in absehbarer zeit fuhr auch kein Bus. Also versuchte ich es nochmal und schickte meinem Bruder noch eine SMS "Jackson. Komm her und hol mich endlich ab. Sofort!". Natürlich würde er nicht zurückschreiben, hatte er ja auf die SMS davor auch nicht. oh man, das ist doch total bescheuert. Jackson ist so ein arsch. Sagte die stimme in meinem Kopf
'Das hab ich gehört.' erwiederte die andere
Ich zuckte zusammen. Da hatte ich wohl die Freisprechanlage an... Ups.
'Verdammt Jackson! Wo bist du?'
'was denkst du denn?'
'Jackson...' Mahnte ich ihn.
'Ich hatte einen harten Tag. Ich will jetzt nach hause. Also, sag mir bitte, wo du bist.' bettelte ich
'Nagut, ich bin auf dem Weg, wo bist du gerade?' fragte er mich.
Plötlich packte mich eine Hand an der Schulter. Ich fuhr kreischend herum, schlug die Hand weg und fiel bei meinem Versuch Abstand zwischen uns zu bringen hin, und landete auf meinem Hintern. Ich blickte verängstig nach oben. Vor mir stand ein Junger Mann, in Polizeiuniform. Ich schätze Ihn auf ungefähr ende zwanzig. Er hielt mir seine Hand hin, und blickte mich besorgt an "Hey, bist du in Ordnung? " fragte er. Ich nahm seine Hand und er zog mich hoch.
"Verzeihung, sie haben mich total erschreckt" sagte ich und drückte mir meine Hand auf die Brust, direkt über mein Herz.
"Oh, das tut mir Leid." Erwiederte er.
'JENNA HEY!!! Wo bist du?' meckerte Jackson in meinem Kopf
"Ich bin beim Bahnhof" sagte ich
"Wie meinen? " fragte mich der Mann vor mir.
"Was?" Fragte ich verwirrt
"Sie sind beim Bahnhof."
'Jenna!' schrie er
'Jackson' nörgelte ich
"Ich weiß." Sagte ich langsam. Dieses Gespräch fing an, mich total zu verwirren.
"Sie sagten, sie stünden am Bahnhof?! " fragte er mich offenkundig iritiert
Oh verdammt, da hatte ich wohl etwas durcheinander gebracht ich antwortete, völlig überfordert von diesem Gespräch 'ähm jackson, ich bin beim Bahnhof'
"Ähm, ja. Das... sagte ich"
,Jackson, ich bin hier Grad ein bisschen beschäftigt, multi-tasking und so. Komm einfach her' bat ich
'okay, rühr dich nicht vom fleck'
Als ob ich das in meiner Situation könnte
'na klar, bis gleich'
"Verzeihen sie die frage, aber sind sie in ordung? Sie wirken durcheinander" fragte mich der Polizist
Ich erwiederte, jetzt wieder bei der Sache "ja, bin ich. Tut mir Leid, ich bin kurz weggedriftet."
"Oh, na dann ist's ja gut, ich bin officer Miller. Duncan Miller. Und ich sollte dich fragen, was ein Mädchen wie du, so spät Abends noch hier macht." Sagte er und blickte mich fragend an.
"Ach, achso, also ich warte auf meinen Bruder. Er holt mich gleich ab." Erwiederte ich
"Oh, na dann ist ja gut, soll ich mit Dir warten?" Fragte er mich.
Ich dachte kurz darüber nach, entschied mich aber dafür. Es war nämlich um einiges weniger gruselig, mit einem Fremden Polizisten, Nachts am Bahnhof zu sitzen, als allein Nachts am Bahnhof zu sitzen.
"Ja, danke. Das ist nett, ich bin Jenn- ... Jane" ich ging lieber auf Nummer sicher.
Und wir setzten uns auf eine Bank.

Catching Jenna - Macht der SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt