9

339 14 2
                                    

"Kann ich was empfehlen, oder wissen Sie schon was suchen?" Fragte ich das Mädchen vor mir.

"Haben Sie 'We hear the dead' ?" Erwiderte Sie und blickte mich fragend an.

"So auf die schnelle, weiß ich es nicht. Aber ich kann gerne Nachschauen." Lächelte ich Sie an.

"Ja, gerne. Wie heißen Sie denn?" Fragte Sie während Sie sich durchs Haar fuhr. Eine ungewöhnliche Frage, die mich dazu brachte, Sie genauer zu betrachten.

"Ähm, wieso fragen Sie? Kennen wir uns, oder..." Endete ich mit einer bedeutungsvollen Pause, und sah Sie fragend an.

"Sie kommen mir vertraut vor. Schon mal in Denver gewesen?" Fragte Sie und bemerkte mein Unwohlsein anscheinend gar nicht. Ich hingegen ließ meine Finger in Rekordzeit über die Computertastatur gleiten, um Sie endlich loszuwerden. Eigentlich saß Jackson fast immer am Computer, aber heute konnte er nicht, weil er in den weiten des Internets tatsächlich eine Wohnungsanzeige gefunden hatte, und die Vermieter einen von uns noch heute sehen wollten.

"Tut mir leid. Das haben wir nicht da, wollen sie es bestellen? Würde 4 Tage dauern." Bot ich Ihr an.

Sie lächelte mich an und fuhr sich erneut durchs Haar. "Ja gerne"

"Ihren Namen bitte?" Forderte ich Sie auf mir Ihren Namen zu geben.

"Phoenix Corrigan Benedict" Erwiderte sie.

"Danke, Benedict mit 'C' oder mit 'K'?" Fragte ich Sie. Sie hatte echt Glück mit Ihrem Namen gehabt.

"Mit 'C'" Erklärte sie mir

"Ein schöner Name."

"Danke, Benedict habe ich angeheiratet. Und jetzt wo Sie meinen Namen kennen, geben Sie mir auch Ihren?" Bat sie mich ironisch.

"Jenna Dust." Erwiderte ich misstrauisch.

"Auch ein schöner Name. Wohnen Sie hier oder außerhalb?" Fragte sie mich und mir platzte der Kragen.

"Was wollen Sie eigentlich von mir?" Schnauzte ich Sie unfreundlich an.
"Ich meine ich kenne Sie nicht. Und Sie mich nicht. Und erst recht nicht gut genug, dass ich Ihnen verraten würde wo ich wohne, und-"

"Phee? Gibt's Probleme?" Fragte ein großer junger Mann und blickte Phoenix fragend an und Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.

"Verlassen Sie bitte den Laden. Wir schätzen es nicht, wenn man unsere Angestellten bedrängt." Erklang die abweisende Stimme von Maggie hinter mir. Gott sei dank. So loyal wie eh und je.

"Sag Ihr, das Phoenix dich nicht bedrängt hat." Bat eine männliche Stimme in meinem Kopf.
Meine Augen fielen mir fast aus dem Kopf "Du bist ein Savant?" Brachte ich das offensichtliche zur Sprache.

"Ja und jetzt hilf uns bitte." Hielt er mich an, die Situation zu entschärfen. Es klang so, als wäre es Ihm wirklich ernst, also lenkte ich ein.

"Ist schon okay, Maggie. Ich glaube ich kann das selbst regeln." Erklärte ich Ihr und lächelte sie dankbar an. Maggie warf Ihnen einen Blick zu, der unmissverständlich klar machte, 'Passt bloß auf. Ich hab ein Auge auf euch' und machte rückwärts, uns alle beobachtend einen Abgang.

"Du bist ein Savant?" Stieß ich fassungslos aus und Phoenix antwortete mir lächelnd "Ja. Wir beide."

Ich sah von Phoenix zu dem Typ und wieder zurückt, und ein wissendes lächeln umzuckte meine Lippen, noch ehe ich realisierte von was es herrührte, stieß ich aus "Ihr seid Seelenspiegel."

"Stimmt. Ich bin Yves und du bist?"

"Oh man. Der Name Benedict. Bin ich blöd."

"Ach was." Winkte Phoenix ab, und sah fragte mich dann "Sag mal, weißt du, ob es viele Savants hier in der Stadt gibt?"

"Ähm naja, soweit ich weiß gibt's hier nur mich und meine Familie. Wieso seid Ihr den hier?"

"Darüber können wir auch später reden, darf ich fragen wie alt du bist, beziehungsweise wann du Geburtstag hast?"

Mist. Die wollen mich verkuppeln. Das ist schlecht. Mein Herz schlug meines Ermessens viel zu schnell in meiner Brust und pumpte Adrenalin in mein Blut.

"Ich hab am 2. September Geburtstag." Gab ich zurück und sah mit Erleichterung die Enttäuschung in ihren Gesichtern. Mein Bruder und ich waren sechs Wochen zu früh gekommen. Die Frühgeburtenrate rechnete bei so etwas zum Glück keiner ein. Phoenix gewann als erstes ihre Fassung zurück und fragte hoffnungsvoll und ironisch gleichermaßen "Okay, cool. Du hast nicht zufällig eine Schwester oder Cousine oder so?"

"Nein, sorry."

"Egal. Kein Problem. Hast du vielleicht trotzdem die Zeit und die Lust, uns in der Stadt rumzuführen?" Fragte Yves interessiert.

"Würde ich ja gerne. Aber ich muss hier noch bis sechs arbeiten. Aber danach hätte ich Zeit" bot ich an. Ich hatte schon im Kopf wie ich die beiden ausquetschen würde, ob sie jemanden in Jacksons alter kannten. Ich müsste halt vorher sechs Wochen dazu addieren und ihn als Cousin oder so ausgeben...

"Cool. Dann stehen wir fünf nach sechs auf der Matte." Erklärte Yves.

"Gut." Schloss ich das Thema ab und lief zur Theke um mich dahinter auf meinen geliebten Drehstuhl zu pflanzen. So bald die beiden nicht mehr zu sehen waren, schaltete ich den Computerbildschirm an und sorgte für seichte Musik.

Ich hatte sowohl von Kunden, als auch von einigen Mitarbeitern positives Feedback über die Idee und meinen exquisiten Musikgeschmack bekommen. Naja vielleicht war der Begriff exquisite nicht direkt gefallen, aber ich vermutete einfach, das es das war, was sie ausdrücken wollten.

Ich fing an mich auf dem Stuhl zu drehen und der Musik zu lauschen. So fand mich auch unsere Chefin auf.

"Hey jenna? Ich muss heute schon um halb fünf weg, kannst du vielleicht den Laden abschließen?" Fragte mich Maggie und ich zuckte vor Schreck zusammen, weil ich siechreck gar kocht bemerkt hatte. Sie fragte mich ständig, ob ich abschließen könnte, obwohl ich sowieso nie ein wirkliches Problem damit hatte.

"Kein Problem. Kann ich gerne machen." Sagte ich lächelnd und nahm ihr den Schlüsselbund mit dem Schlüssel für den Laden aus der Hand.

"So. Dann hätten wir das auch..." murmelte ich vor mich hin, während ich die Ladentür abschloss. Und über das kleine Tastenfeld auf der Fernbedienung an Maggies Schlüsselbund fuhr um die Alarmanlage zu aktivieren.

"Hey!" Ertönte hinter mir eine laute Stimme und ließ mich vor Schreck in die Knie fahren. Aber zu meinem Glück waren es nur Phoenix und Yves. Und ein anderer Typ...

-----------------------------------------------------------------------------------------

So. Jetzt hab ich's endlich.

Ich hab mich mittlerweile so oft entschuldigt, das ich es einfach aufgebe. Ist blöd von mir. Ich weiß. Ich bin nunmal eine fuuuurchtbare Chaotin. Hoffnungslos. Naja.

Catching Jenna - Macht der SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt