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Ich schloss die Tür hinter mir. Hatte er mir gerade gedroht? Oder hatte er mich gewarnt?

Ich peilte Jackson an
'Jackson?'

und er war sofort zur Stelle.
'Jenna? Was ist los? Gibts Probleme mit Annabell?'

'Nein, die ist schon weg. Aber Jackson, Sie hatte irgendeinen Typ dabei, von der Arbeit, meine Fähigkeit hat bei Ihm nicht funtioniert.' Beendete ich meinen Bericht, in dem Wissen, das ich Ihm nicht alles erzählt hatte.

'Bitte, was?' fragte er und setzte bevor ich antworten konnte nach

'Was meinst du mit 'nicht funktioniert' ?

'Na was wohl? Er ist nicht drauf angesprungen, und da ist noch etwas, aber das erzähl ich dir später'

'Okay, ich komm bald nach Hause'

'Geht klar, aber wieso kommst du nicht jetzt gleich?' fragte ich meinen Bruder stumm

'Sorry, aber ich bin hier grad ein kleines bisschen beschäftigt'

'Soll heißen, du wirst gleich mit irgendwem Sex haben'

'Jup, so siehts aus'

Typisch. Das war so typisch. Mein Bruder Jackson, der sich so sehr seinen Seelenspiegel herbeiwünschte, sprang einfach mit jeder ins Bett, die bei drei nicht auf den Bäumen ist.

Ich konnte Ihn ja verstehen, auch ich, die Ihren Seelenspiegel garnicht wollte, spürte manchmal diese Leere. Ich füllte sie Projekten und immer neuen Hobbys, die wie ich hoffte, gut in meinem Lebenslauf kämen. Jackson füllte sie, mit bedeutungslosen Sex, mit Fremden oder ab und an auch mit Bekannten.

Trotz seiner zahllosen Makel (?) war Jackson für mich perfekt. Der perfekte Bruder. Ich liebte Ihn. Und ich hatte so verdammtes Glück, das er mich auch liebte. Ich hatte generell viel Glück mit meiner Familie. Ich war ein einziger Fehlschlag als Savant.
Ein Savant der sich wünschte, keinen Seelenspiegel zu haben.
Ein Savant dem seine Gabe, manchmal, außer Kontrolle geriet.
Ein Savant der einen an der Klatsche hatte.

Und trotzdem liebte mich meine Familie. Ich hatte nur manchmal die Sorge, dass Ihre Liebe eben nicht bedingungslos war. Ich wusste, dass Sie damit klar kämen, wenn ich Ihnen sagen würde, das ich keinen Seelenspiegel wollte und mir einen normalen Typen suchen würde. Oder damit, dass ich meine Gabe manchmal nicht unter Kontrolle hatte, aber irgendwo hatte doch jeder seine Grenze. Und das wusste ich auch.

Während ich meinen in Selbstmitleid getränkten Gedanken nachhing, ging ich hoch ins Bad, und wusch mir die Hände. Als ich in den Spiegel guckte, sah ich mir gegenüber ein Mädchen. Ich sah Ihr in Ihre silbriggrauen Augen, die eigentlich meine wahren. Ich betrachtete mich gebauer, meine eher blasse Haut, sowie auch meine kurzen braunen Haare, die mir beinahe bis zu den Schultern reichten. Jacksons hatten die gleiche Farbe, und gebau wie meine eigenen, hatten auch seine Haare, die Angewohnheit, immer irgendwie unordentlich zu wirken. Aber im Gegensatz zu Jacksons Haaren, die immer so aussahen, aus wäre das absicht, sahen meine einfach unordentlich aus. Auch wenn ich sie schon ganz niedlich aussehen lassen konnte.

Eigentlich sahen Jackson und ich uns ziemlich ähnlich. Aber das war ja für eineiige Zwillinge nicht wirklich ungewöhnlich.
Wobei Jackson einen Ticken größer war als ich. So sieben oder acht Centimeter oder so.

Meine Lippen waren süß, nicht zu schmal, nicht zu voll, nicht zu lang und nicht zu kurz. Ich würde meinen Mund sogar als süß bezeichnen.

Eigentlich würde ich mich überhaupt als ganz süß bezeichnen. Ja. Ich war definitiv süß. Oder zunindest niedlich. Jackson hatte recht, manchmal unterschätzte ich mich.

"Jenna, Schätzchen" flötete eine weibliche Stimme von unten.

"Ich hab dir was mitgebracht."

Emma war echt süß. Ständig brachte sie uns irgendetwas mit und beschenkte uns mit Liebe, als wäre sie unsere Mutter. Sie und John gaben uns weit mehr Liebe als unsere eigenen Eltern. Und sie achteten wesentlich mehr darauf, was wir wollten und was wir brauchten.

Und trampelte die Treppe runter, rannte dann in die Küche und warf mich Emma an den Hals

"Emma" rief ich freudig und drückte sie noch fester. Emma lachte und erwiederte meine Umarmung. Nachdem ich mich aus der Umarmung gelöst hatte fragte ich

"Soll ich dir beim auspacken helfen?" und wies mit der Hand auf die Tüten, die auf dem Tresen standen. Emma lachte und erwiederte dann

"Klar liebes, aber zuerst probierst du das an" und zog mit verschwörerischer Miene ein graublau meliertes (?) Häufchen nichts aus Ihrer Tasche.

"Was-" ich starrte das Stück Stoff in Ihren Händen an, und wies zaghaft darauf.

"-ist das"

Emma zupfte es zurecht, und lies es dann lose an Ihren Fingen herab hängen.

"Es ist ein Kleid, liebes. Es ist ein Kleid, dass deine Augen wunderbar betonen und perfekt zu deinen Taint (?) passen wird." sagte Emma und lächelte nachsichtig über meine "Verwirrung". Das Kleid sah echt süß aus, jedoch machte mir die länge zu schaffen. Normalweise trug ich nichts, was mir nicht mindestens bis zu den Knien reichte. Das Kleid vor mir aber, würde mir höchstens bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichen.

"Ist das nicht ein bisschen kurz?"

"Ach nein Jenna, das kannst du dir problemlos leisten. Bei deiner Figur. Die kannst du ruhig mal zeigen." sagte Sie lächelnd und Ihre Augen blitzten verheißungsvoll.

"Meinetwegen. Ich probiers später an. Und glaub ja nicht, ich wüsste nicht, das du mit irgendetwas hinterm Berg hällst. Aber freu dich, ich werde heute nicht mehr nachhaken."

Ich fing an Tüten auszupacken und Einkäufe zu versorgen. Ich griff nach einer großen Cornflakespackung und zog scharf die Luft ein

"Von wo hast du die denn? Ich dachte die verkaufen sie gar nicht mehr" stieß ich fassungslos aus.

"Ja, werden sie auch nicht mehr. Das Verfallsdatum ist auch fast abgelaufen. Aber es sind Cornflakes. Sowas wird nicht schlecht. Ich hab noch ein paar Packungen in einer der Tüten." erwiederte Emma, zog eine Zeitung aus einer der Tüten und reichte Sie mir.

"Und? Wie läuft die Suche?" fragte Sie

"Noch nichts, aber danke." erwiederte ich und nahm die Zeitung entgegen, die Sie mir reichte.

Jackson und ich suchten zur Zeit nach einer Wohnung in der Stadt. Wir waren jetzt beide fast zwanzig, und auch wenn John und Emma kein Problem darin sahen, dass wir bei Ihnen wohnten. Und ungeachtet dessen, dass wir genug Freiraum hatten, wollten wir schauen, ob wir auf eigenen Füßen stehen konnten.

"Du weißt, das Ihr das nicht tun müsst, oder? Ihr fallt uns nicht zur Last, oder-"

"Ja, danke Emma. Das wissen wir, es ist ja auch nur ein Experiment. Vielleicht klappts garnicht, und außerdem, suchen wir ja etwas in der Nähe" lächelte ich Sie beruhigend an und blätterte du die Zeitung.

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Frohe Weihnachten Ihr süßen :*

Ich hoffe sehr, das euch das Kapitel gefallen hat. Ich dachte mir das Ihr euch vielleicht freut, wenn Ihr noch was zu lesen bekommt. Ich selbst feiere ja Jul, das ist die Wintersonnenwende, aber meine Familie feiert Weihnachten, und ich vermute mal, Ihr auch...

Und wenn Ihr mir einen gefallen tun wollt, dann könnt Ihr ja mal in "Middle Initial" reinschauen. Mein neues Buch, diesmal keine Fanfiction. Es ist eine Dystopie, und bisher gibts auch nur den Prolog, aber ich versuche heute noch zu updaten.

Ansonsten wünsche ich euch noch ein frohes Fest, eine schöne Weihnachtszeit und tolle Ferien. Ihr habt doch alle Ferien oder?

Und weil man vom Handy den Leuten keine Kapitel widmen kann, schau ich mal ob ich es so hinbekomme kalinolinea

Ich hoffe das klappt so wie es soll, wenn ja, werden andere auch noch etwas derartiges zu erwarten haben und tschüssss :*

Catching Jenna - Macht der SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt