Kapitel 2

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~ Das Leben birgt manchmal Überraschungen , ob diese uns helfen entscheiden wir ~

Grace P.O.V.

Der Junge durchsticht mich förmlich mit seinem Blick , es ist so schlimm , dass ich überall hinsehe aber nicht in seine Augen. Ich habe so große Panik , dass mein Körper sich nicht mehr bewegen will und kann. Mir ist kalt und mein Puls rast , was ist wenn er mich jetzt tötet? Hätte ich vielleicht noch eine kleine Chance zu entkommen? Oder war es das jetzt? Ich nehme all meinen Mut zusammen und versuche diesen Geisteskranken von mir wegzustoßen , meine Hände gegen seine Schultern gestemmt gelingt es mir tatsächlich ihn von mir wegzubekommen. Sofort springe ich auf. Panisch blicke ich um mich , nach einer Verteidigungswaffe suchend. Nichts! Ich erblicke rein gar nichts! Mein Herz donnert gegen meinen Brustkorb , so als würde es gleich herausspringen. Einzelne Schweißperlen laufen mir die Stirn hinunter. Ein dumpfer Schlag versetzte mir fast einen Herzinfarkt , meine Augen wandern zu dem Jungen. Er liegt am Boden , Blut tropft von seiner Stirn , eine junge Frau steht neben ihm. Sie hat langes blondes Haar und hellbraune Augen , ein kurzes , enges rotes Kleid schmiegt sich an ihre zierliche Figur. " Danke" , gebe ich kleinlaut von mir. Ohne dass sie mir eine Antwort gibt verschwindet sie in der Dunkelheit. Was war das ? Verwirrt und verzweifelt , lasse ich mich an der Wand heruntergleiten und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Wie soll ich hier nur wieder wegkommen ? Langsam hebe ich meinen Kopf , es muss doch irgendeinen Ausweg geben , dass muss es einfach. Ich stehe vom kalten Boden auf und mache ein paar Schritte nach vorne , vor meinen Augen erscheint eine Treppe. Meine Beine tragen mich zu ihr , vorsichtig trete ich auf eine Stufe. Sie knarzt. Schnell springe ich wieder zurück. So kann ich unmöglich nach unten gelangen ! Es muss doch noch einen andere Möglichkeit geben. Ich überlege und überlege. Als wäre mir ein Licht aufgegangen , fällt mir das breite Geländer auf. Meine große Schwester ist mit mir früher immer das Treppengeländer runtergerutscht. Eine kleine Träne findet ihren Weg nach unten. Ich vermisse meine Schwester , sie hätte sogar ihr Leben für mich geopfert und umgekehrt auch. Wir waren unzertrennlich. Ja wir waren.

*Flashback* " Der schönste Moment "

Die Sonne strahlt mir ins Gesicht und kitzelt mich wach. Verschlafen ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf , so das meine nackten Füße frei sind und die sommerliche Wärme zu spüren bekommen. Heute wird ein schöner Tag , das weiß ich einfach. Meine Schwester hat mit mir eine wunderschöne Shoppingtour geplant , danach werden wir Eis essen gehen und ein Kinobesuch darf natürlich auch nicht fehlen. Am späten Abend wird dann lecker gegrillt. Darauf freue ich mich am meisten. Das alles passiert , weil ich Geburtstag habe , heute werde ich 15. Eigentlich hatte ich ja eine fette Geburtstagsparty mit meinen Freunden geplant , aber da Ferien sind , ist jeder im Urlaub. Außer ich. Meine Eltern haben einfach derzeit kein Geld um in den Urlaub zu fahren , was nicht schlimm ist , dennoch würde ich schon gerne mal wieder irgendwo ans Meer fahren. Ruckartig wird mir die Decke weggezogen , schnell versuche ich nach ihr zu greifen. Ich bekomme sie zu fassen. Verbissen ziehe ich an dem Stoffstück , am anderen Ende steht meine Schwester , die sich lachend dagegen stemmt Schön dass sie das witzig findet. Lauthalls lachend lässt sie los. Mit voller Wucht fliege ich zurück in mein weiches Federkissen , Willow schmeißt sich auf mich und schreit ein " Happy Birthday " , in mein Gesicht. Grinsend schlinge ich beide Arme um sie und drücke ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. Nachdem wir so noch kurz verweilen und uns über den tollen Tag unterhalten den wir heute zusammen haben werden , rollt Willow sich vom Bett und richtet kurz ihre Kleidung. Ich lege schnell die Decke beiseite , setzte mich aufrecht hin , ziehe meine Einhorn Hausschuhe an und renne mit meiner Schwester durch meine Zimmertür und den Gang entlang. An der Treppe angelangt rutschen wir kichernd das Geländer hinunter. Unsere Eltern hatten es uns zwar verboten , da wir uns ja verletzten könnten oder gar sterben könnten. Auch wenn das letzte eher unwahrscheinlich ist. Unten angekommen nehme ich den Duft von leckeren Pfannkuchen wahr , das Wasser läuft mir schon im Mund zusammen. Hungrig laufe ich in die Küche wo ich meine Mama am Herd stehen sehe. Sie ist gerade dabei einen weiteren Pfannkuchen zu wenden , meine Augen werden groß und meine Mundwinkel ziehen sich zu einem breiten Lächeln. Mein Vater sitzt am Küchentisch und ließt gerade Zeitung , als er mich bemerkt legt er diese beiseite. " Wie schön , das Geburtstagskind ist schon wach "! Meine Mutter dreht sich mit einem Teller voll mit meinem Lieblingsessen um. Darauf befinden sich 15 brennende Kerzen. " Happy Birthday , mein kleiner Engel "! Quickend antworte ich mit einem herzlichen: " Dankeschön ". Ich bin so froh , dass ich so eine tolle Familie haben darf , ich liebe einfach jeden von ihnen. Alle samt sind sie so warmherzig und wundervoll auf ihre eigene Art. Nach kurzer Zeit setzen wir uns alle an den Tisch und essen genüsslich meine "Geburtstagstorte". Natürlich wird es am Nachmittag noch eine richtige Torte geben , zumindest vermute ich das. " Und Grace Schätzchen freust du dich schon auf den heutigen Tag "? , fragt mein Papa mit interessierter Stimme. Was ist das denn für eine Frage? Natürlich freue ich mich , ich kann den ganzen Tag mit meiner geliebten Schwester verbringen. Auf den Kinofilm freue ich mich am meisten , sicher hat Willow einen schönen Film ausgesucht , ich und sie haben den gleichen Geschmack was Filme , Serien etc... angeht. Nur bei Klamotten sind wir ziemlich verschieden , während ich es mehr mit Blümchen und hellen Farben mag , trägt sie lieber viele neon Klamotten. Ich kann damit nichts anfangen , es sind mir einfach viel zu grelle Farben. " Hey , Mäuschen.... alles in Ordnung"? , meine Mutter reist mich förmlich aus meinen Gedanken , so das ich erst mal hochschrecke und fast vom Stuhl falle. Willow konnte mich gerade noch auffangen. " Eh.... was ist"? , fragte ich etwas irritiert weil mich jeder so erwartungsvoll anschaut. " Freust du dich auf Heute"? , wiederholt Papa seine Frage. Am liebsten wäre ich wieder in ein Gedankenmeer verfallen , aber sonst müsste mein Papa erneut fragen. " Natürlich freue ich mich , der Tag kann ja nur wundervoll werden wenn ich ihn mit Willow verbringe"! , gebe ich grinsend von mir. Willow gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange und drückt mich dabei an sich.

*Flashback Ende*

Schnell wische ich mir eine Träne aus dem Gesicht , auch wenn mich jetzt vermutlich keiner sieht. Wenn ich mich nicht in so einer gefährlichen Situation befinden würde , könnte ich jetzt auf der Stelle in Tränen ausbrechen , aber ich tu es nicht. Niedergeschlagen richte ich meinen Blick wieder auf die Treppe , egal wie schlecht ich mich gerade fühle ich muss hier rauskommen. Vorsichtig lege ich ein Bein über das Geländer und halte mich mit meinen zitternden Händen daran fest. Früher hatte ich immer dabei gejubelt wenn ich runtergerutscht bin , doch jetzt durfte ich noch nicht mal zu laut atmen ohne angst davor zu haben gehört zu werden. Kurz abgestoßen und schon schlittere ich den glatt geschleiften Holzbalken hinunter , unten angekommen steige ich wieder leicht und leise wie eine Feder ab. Schnell richte ich meine Kleidung und sehe mich danach einmal rechts , danach links und anschließend direkt vor mir um. Mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb , nur langsam kann ich einen Schritt vor den Anderen setzten. Irgendwann überkommt mich die Wut und ich renne schon förmlich einen schmalen Flur entlang. Mir ist es einfach so egal , wenn mich jetzt einer sieht oder nicht. Ich kann mir selber nicht erklären warum ich jetzt so wütend bin , wahrscheinlich weil mir das Alles wie ein schlechter Witz vorkommt. Nur wegen dieser verfluchten Situation musste ich wieder an meine Schwester denken , diese Gedanken versetzen mich in eine deprimierende Laune , die ich eigentlich nie wieder spüren wollte. Der Flur scheint unendlich. Ab und zu hängen ein paar Bilder an den Wänden die eine sonderbare Wirkung auf mich haben, manche erinnern mich an schöne Momente in meinem Leben. Es kommt mir fast so vor als ob ich schon einmal hier gewesen bin. Fast alle paar Sekunden blicke ich zurück um sicher zu stellen , dass mir niemand folgt. Auch wenn ich keinen sehe , glaube ich Blicke auf mir zu spüren. Nach einer Ewigkeit komme ich am Ende meiner einzigen Hoffnung , hier raus zu kommen an. Vor mir ist nun eine Tür , die mich hoffentlich wieder in mein normales Leben hinein führt.

So das ist das Ende vom zweiten Kapitel!^^ Ich hoffe es gefällt euch , natürlich bin ich keine ausgezeichnete Schreiberin aber ich gebe mir alle mühe so ausdrucksstark wie möglich zu schreiben. Falls länger keine Kapitel kommen tut es mir leid , doch ich habe auch ziemlich viel Schulstress und ich muss mich anstrengen gute Noten zu schreiben. Wenn ich dann mal wieder die Zeit dazu habe werde ich wieder aktiv sein. Wenn ihr Vorschläge zur Verbesserung habt dann ab damit in die Kommentare.

Peace and out.... FreakySweety 😁✌


(Überarbeitet)

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