Kapitel 6

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~ Seelischer Schmerz ist der schlimmste Schmerz den ein Mensch fühlen kann. ~

Grace P.O.V.

Mein Kopf dröhnt und mein ganzer Körper schmerzt. Ich versuche meine Augen zu öffnen , doch es fühlt sich so an als würden sie von einer unsichtbaren Kraft nach unten gedrückt werden. Mein Hals ist trocken und ich habe das Gefühl Reisnägel geschluckt zu haben. Ich nehme eine verzerrte Stimme wahr , sie fühlt sich wie Gift in meinen Ohren an. Sie klingt kratzig und rauchig , so als wäre die Person schon älter , viel älter als ich. So viele Erinnerungen und Gedanken sammeln sich in meinem Kopf , sie vermischen sich und ich kann nicht unterscheiden was wirklich passiert ist und was nur pure Einbildung ist. Aus irgendeinem Grund kann ich mich an nichts wirklich erinnern , doch ich wusste dass viele eigenartige , traurige und auch lustige Dinge passiert sein müssen bevor ich jetzt hier gelandet bin. Ich kann nur ahnen was und wie etwas passiert ist. Doch sobald ich versuche weiter zurück zu denken bildet sich eine große , unüberwindbare Mauer auf , die mich nicht durchlassen möchte. Schließlich gebe ich auf. Auch in meinen Hand - und Fußgelenke spüre ich ein Stechen und sie pochen unerträglich. Was ist nur mit mir passiert? Sicherlich nichts Gutes. Ich drehe meinen rechten Unterarm nach außen , zumindest versuche ich es. Der beißende Schmerz der sich durch meinen Arm zieht lässt mich zusammen zucken. Eine kleine Träne fließt über mein Gesicht direkt in Richtung meines Mundes. Als sie dort ankommt fange ich sie mit meiner Zunge auf. Der salzige Tropfen breitet sich auf ihr aus , nur schmeckt diese Träne vollkommen anders als ich es normalerweise gewohnt bin. Ein metallischer Geschmack ist mit dem salzigen vermischt. War das etwa Blut? Warum habe ich Blut in meinem Mund oder außerhalb. An eine Verletzung kann ich mich nicht erinnern. Naja .... ich kann mich ja an gar nichts erinnern. Ein kühler Luftzug versetzt mir eine Gänsehaut. Meine Alarmglocken schlagen an. In allen anderen Fällen wäre ich jetzt weggelaufen doch ich kann nicht und das geht mir gewaltig gegen den Strich. Schwere Schritte nähern sich mir und in mir steigt zunehmend die Angst. Die Angst zu sterben.  Warum sollte ich denn sonst hier festgehalten werden. Wer auch immer mich töten will , soll es bitte schnell machen so , dass ich nichts spüre. Kalte Haut trifft auf meine und streift langsam über mein Schlüsselbein bis zu meiner Schulter. Wiederwillig wende ich mich hin und her , mit der Hoffnung , dass wer diese Person auch immer ist aufhört. Ein leichter Druck wird auf meiner Schulter ausgeübt. Es tut nicht weh , dennoch ist die Berührung nicht zärtlich sondern grob. Es ist mir unangenehm , ich möchte das einfach nicht. Immer wiederkehrende Tränen steigen in mir auf , doch ich halte sie zurück. Ich möchte alles andere aber nicht schwach wirken. Auch wenn ich das sicher nicht bin , im Vortäuschen war ich schon immer gut gewesen. "Ich weiß das du wach bist , du kannst mich nicht täuschen!" Mist! " Komm mach doch deine Augen auf , ich beiße nicht!" , gibt die männliche Person belustigt von sich. Wie gerne hätte ich jetzt meine Faust in sein Gesicht gerammt. " Komm mach sie auf oder soll ich es mit Gewalt versuchen ?" Natürlich habe ich keine Lust darauf , doch ich gebe ihm sicher nicht die Genugtuung , Macht über mich zu haben. In solchen Situationen bin ich so stur wie sonst keiner. " Gut dann eben auf die harte Tour , du willst es ja anscheinend nicht anders!" " Du wirst dir wünschen auf mich gehört zu haben!" Die Angst wird immer größer , doch ich darf nicht aufgeben. Ich werde nie aufgeben. Die Person schreitet langsam und schwer um mich herum , ich spüre seinen Blick auf mir. Ich zwinge mich dazu meine Augen zu öffnen.  Tatsächlich gelingt es mir. Ich blinzeln mehrere male , dennoch ist das was ich sehe verschwommen. Ein milchiger Schleier ziert mein Sichtfeld. Wie gerne würde ich mir jetzt kühles , klares Wasser ins Gesicht spritzen , sicher würde mir das helfen. Ich kneife nochmal meine Augenlider fest zusammen. " Du kannst noch so viel blinzeln , es wird nichts bringen. Ich habe dir ein Mittel gegeben. " Was? Ein Mittel! Welches Mittel beeinträchtigt das Sehvermögen? In der Hoffnung das meine Stimme wieder zu mir zurückgekehrt ist , werfe ich ihm alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf. Doch das einzige , das bei ihm ankommt , sind gekrächzte , keinen Sinn ergebende , aneinandergereihte Buchstaben. Ich fühle mich wie ein Baby , das gerade sprechen lernt. " Versuche lieber nicht zu sprechen , deine Stimmbänder haben sich noch nicht von der Untersuchung erholt. " Welche Untersuchung? Was zur Hölle hat er mit mir gemacht?! Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und durchbohre ihn mit meinem Blick. Wie schön wäre es , wenn Blicke jetzt töten könnten. Ich hoffe zumindest das ich ihn anschaue. Meine Sicht ist immer noch wie benebelt. Ein scharfer Stich zieht sich durch mein rechtes Bein , als würde jemand tausend , spitze Nägel in mich hineinschlagen. Ich beiße meine Zähne zusammen und kralle mir meine Fingernägel in meine Handflächen. Mein Körper krümmt sich nach oben und zuckt unkontrolliert. Ich öffne meinen Mund zu einem stummen Schrei. Unter meinen zusammengekniffenen Augen treten heiße , vom Schmerz genährte Tränen hervor. Ich bekomme Schweißausbrüche am ganzen Körper. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so einen Schmerz erfahren , er wandert immer weiter mein Bein hinauf. Mein Herz droht aus mir rauszuspringen und mir wird abwechselnd heiß und kalt. " Wenn du nicht still hältst , dann wird es nur schmerzhafter. " Wie gerne hätte ich ihm jetzt sein elendiges Maul gestopft. Als hätte er meine Gedanken gelesen , verschlimmert sich der Druck. Ich werfe mich so gut es geht hin und her. Der Schmerz wird immer unerträglicher. Gerade als ich denke ich werde ohnmächtig , verschwindet jeglicher Druck. Noch immer zuckend , versuche ich mich ein wenig zu beruhigen. Ich hole tief Luft und puste diese anschließend aus. Ich merke wie sich auch mein Herz langsam wieder etwas entspannt. " So meine Liebe , jetzt bist du bereit für dein neues Leben. Sicher wird es dir gefallen!"

So endlich ist auch das 6.Kapitel nach so langer Zeit draußen. Ich hatte keine Zeit um es früher zu veröffentlichen. Ich kann auch nicht genau sagen wann das Nächste veröffentlicht wird. Trotzdem hoffe ich , dass auch dieses hier gefällt.

Peace  and  out ....FreakySweety

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