Wege

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„Ich liebe die Nacht und den Schlaf. Man hat keine Probleme und die Träume fühlen sich so schön und real an."

Da sind sie wieder, die Träume. Niemals kann man sie vergessen, niemals gibt man sie auf. Schlafen wir ein, so träumen wir. Träumen von unserer eigenen Welt, unserem eigenen Geschehen. Niemand kann etwas dagegen sagen, niemand etwas dagegen tun. Unsere Träume sind Wünsche, Gedanken,vermischt mit Gefühlen, bilden unsere Zufluchtsorte. Der Träumer selbst ist Herrscher seines Traums, niemand kann ihm das wegnehmen. Sind wir allein und träumen,träumen wir von einer anderen Welt. Unsere Welt, in der wir den Ton angeben. Man kann von sich selber träumen. Sich selbst so vorstellen, wie man gerne sein möchte. 

Personen, die unser Leben vermiesen fertigmachen, selbst nicht mehr klein und alleine sein. Wir haben Anhänger, die uns helfen und nicht dem Geschehen zugucken. Viele schauen zu, gucken nicht hin, was geschieht. Später fragt man sie, warum sie nichts dagegen unternommen haben und sie antworten mit, sie hätten es nicht gesehen. 

Dabei halfen sie. 

Halfen mit die Schmetterlinge zu zerstören. Die bunten, freudenfrohen Farben sollten verwelken. 

Mithelfer sind die Miesesten. 

Meistens meinen sie es gar nicht so, sie haben nichts gegen den Schmetterling. Oft ist es Neid, das man in ihren Augen erblicken kann. Beinahe ehrfurchtsvoll schauen sie auf ihr am Boden liegendes Opfer hinab. Ihr Anführer blickt stolz auf sein Werk hinab. 

Der einst so bunte Schmetterling liegt am Boden, bedroht, zertreten, verletzt. 

Anfangs ist es noch okay. Aushalten ist das was zu Beginn jeder versucht.Kleine Schikanieren, Sprüche, ganz zufällig und ohne jegliche Gedanken hinausgeworfen,doch sie treffen. Sie treffen den kleinen zerbrechlichen Schmetterling. 

Wie Porzellan muss man ihn behandeln. Porzellan, etwas, das schnell zerbricht. Es kann dick,aber auch dünn sein. Manche halten dem Hass der anderen länger stand. Aber für jeden zieht sich die Schlinge der Spinnen immer weiter zu. Entfaltete der Schmetterling erst einmal seine wunderbar großen, bunten Flügel so war er schon von der Spinne wahrgenommen. 

Bunt und frei, etwas anziehendes. Grau und trüb wird nicht beachtet oder gesehen, aber rote, bunte Farben, diese erregen Aufmerksamkeit und damit Groll. 

Die Spinne bastelt ihr Netz. Fein webt sie die einzelnen Fäden ihres Netzes. Jede Faser ist Teil des tödlichen Spiels. Jedes Wort, noch so klein und unscheinbar sticht. Jede Faser verwickelt den Schmetterling. 

Der Wind spielt die nächste Rolle zu unserem Unglücksspiel. Er fliegt hin und her,vollkommen unwirsch, ohne eine richtige Richtung. Er kann befreiend sein, der Wind kann den Schmetterling von den haltenden Fasern lösen, aber auch nur noch tiefer hineinverwickeln. 

Mitmacher sind wie ein Fähnchen im Wind. 

Man weiß, dass sie es nicht so meinen, eigentlich wollen sie das alles nicht. Aber die Angst,auch, genauso wie der Schmetterling getroffen zu werden, nur weil man die ersten Farben, das leistete Anzeichen auf Individualität offenbart, verursacht Panik, tief in ihrem Herzen. 

Sie wurden schon einmal getroffen, sie wissen wie es sich anfühlt. 

Die Befreiung, die Lösung dieses entsetzlichen Gefühls bildete für sie das Grau. Das grau, das alles rettet, das grau, das alles vernichtet.In den Blicken des Schmetterlings erkennen sie denselben Schmerz wie der, der in ihnen schwebte. Sie sehen, wie sich der Wind wendet und andere tiefe, dünne Fäden an den Flügeln des Schmetterlings entlangziehen. Das einstige Ziehen wird zu Schmerzen, wenn sie selbst Schaden zufügen. 

Gib auf oder kämpfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt