Entkommen

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Es ist vollbracht, wir haben es geschafft.

Wie weiße Schmetterlinge mit roten Tupfern steigen wir auf.
Warm, gefühlvoll, stark wie ein riesiger Bär.

Niemand kann uns mehr etwas anhaben, das Rot erlischt.
Es wird zum Weiß des Untergrundes.
Kein Grau ist mehr zu sehen, die Welt ist in Eis gehüllt.

Nichts wird uns mehr ausfindig machen können.

Wir sind allein aber stark.

Stark genug um das auszuhalten was auf uns zubraust.

Die Natur ist so friedlich alles ist still. Kein Vogel singt, nur das Rauschen des Windes ist zu hören. Beinahe gutmütig umstreicht er unsere Haut. Umfasst das Gesicht wie den Hauch eines Sternenstaubes, ganz zart und weich, als könnten wir jeden Moment zerfallen.

Das tun wir ja auch.

Für uns ist es zu spät, egal ob ein leichter Windhauch uns versucht abzuhalten, wir sind nicht mehr aufzuhalten. Wir werden fliegen, fliegen wie er.
Werden uns ihm anschließen, für das Gute kämpfen.

Diesen Kampf haben wir verloren, doch da sind noch etliche weitere, die wir gewinnen können. Bloß eine neue Chance ist alles, auf das wir zu hoffen wagen.

Wir hoffen auf Leben, wagen es, noch daran zu glauben.

Der Schnee um uns dichtet sich, die ersten dicken Schneeflocken setzen sich auf unsere ganz blasse haut.
Vorsichtig werden wir emporgehoben. Ein Gefühl des Glücks breitet sich in uns aus. Seit langem ist es endlich wieder da. So einzigartig.

Wir heben unsere Arme, streifen alle Wut, Angst, Schmerz und Hass ab, damit wir frei sind. Frei für die kommende Welt.

Mit dem verlassen der Trauer erreichen wir einen neuen Prozess. Ungewohnt ängstlich sehen wir ihm entgehen.
Es ist schwierig, das glauben wir sofort. Doch bis hier hin haben wir es geschafft, da werden wir das letzte Stückchen doch auch noch glanzvoll meistern können.

Wenigstens etwas das uns ermöglicht wird.
Etwas, das auf unserer Fähigkeit, unserem Können beruht.

Wir sind stolz.

Glücklich breiten wir sie aus, die Flügel, die wir so lange zu sehen gehofft haben. Nun sind sie da. Klar und weiß und dennoch so neu.

Bewunderndswert.

Voller Hoffnung betrachten wir sie genauer. Ohne einen einzigen weiteren negativen Gedanken an unsere Vergangenheit zu verschwenden heben wir ab.
Wir reißen uns los von jeglichem Grau, das sich an uns zu halten versucht.

Wir haben es geschafft.

Wir sind frei.

Wir fliegen.

Wir entkommen.

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War das Kapitel gut? Ich hoffe es gefällt ein paar von euch...
Über ein Kommentar dazu würde ich mich natürlich sehr sehr freuen :)

CookieeexXx



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