Leben, ohne leben zu wollen. Existieren in einer Existenzlosigkeit aus tiefster Schwärze. Wieso?
Am Ende der Hoffnungen, am Ende der Träume ohne den Willen auf ein weiteres Mal.
Die Hoffnungen schon lange verloren, ins Unendliche gestiegen. Sich die Knochen gebrochen, bei dem Versuch, sich aufzurichten. Alles, wirklich alles versucht. Narben um Narben immer wieder. Unverzeihlich, unbegreiflich. Immer wieder. Grau, grau und nochmal grau. Immer und immer wieder. Jedes Mal wenn wir hinaussehen, wenn wir Menschen sehen.
Etwas ist falsch.
Das Licht, die Farbe fehlt.
Unsere Existenzlosigkeit in Form von 'Müdigkeit'. Andere sagen, sie sind müde und schlafen traurig vor dir ein. Du bist müde und lächelst, niemand sieht dich weinen. Niemals.
Dabei bist gerade du es.
Du bist derjenige,
der weint,
der trauert,
der immer dunkler wird,
den immer mehr auffrisst,
der immer mehr stirbt.
Aber niemand sieht es.
Niemand will es sehen.
Du verstehst diese Leute nicht. Verstehst nicht, was sie meinen, was sie wollen, wieso sie lachen.
Und doch lachst du mit.
Völlig unbegründet.
Hauptsache man lebt. Lebt wie sie. Lebt, wie man leben soll. Lebt, wie jeder Andere vor dir es auch schon getan hat.
Und das immer wieder.
Tag um Tag, Stunde um Stunde.
Alleine anders sein.
Es tötet. Tötet so viel in dir. In einer kleinen Person mit dieser großen Seele, durchzogen von Dunkelheit.
Die Lösung ist so nahe.
Die Erlösung schon fast zum greifen nah.
Ein letzter Schritt, ein letztes Lächeln, ein letzter Brief.
Niemand muss es verstehen, niemand wird es verstehen, denn niemand fühlt so wie du.
Die Narben ungeachtet, niemand hat sie gesehen. Hunderte auf der Seele, bloß ein paar außerhalb.
Noch einmal.
Ein letztes Mal.
Eine letzte Narbe.
Eine Narbe, die niemals verheilen wird.
Eine Narbe, die endlich die Farben ins Leben ruft, die Farben erscheinen lässt. Endlich.
Das Rot.
Spitz das Messer, scharf der Gegenstand. Gefühl, das lange verschwunden war. Einmal. Es wird nicht wieder kommen.
Angenehm die Wärme, die das Rot verteilt.
Die Erlösung kommt näher.
Wir entkommen der Dunkelheit, hinein ins Licht.
Hinein in die Freiheit.
Hinaus aus dieser Welt.
