CHLOE:
"Chloe." Melinas Stimme ertönte etwas lauter und ich zuckte erschrocken zusammen. Wie auch bei unseren letzten Telefonaten, war ich unaufmerksam und ruhig. Mir war zwar aufgefallen, dass ich oft
müde war und teilweise ziemlich blass, doch daraus hatte ich kein Fazit gezogen. "Chloe?"
"Sorry.", erwiderte ich schnell und schlug das Buch wieder auf meinem Schoß auf. Als mir aber der Titel ins Auge stach, schloss ich es sofort und ließ mich auf meiner Couch nach hinten fallen.
Melina auf der anderen Seite, seufzte. "Geht es dir besser?", fragte sie mit ehrlicher Besorgnis in der Stimme.
"Mir ging es nie schlecht. Ich bin nur etwas... gestresst.", log ich, "Mach dir keine Sorgen. Du musst dich auf die Tour konzentrieren."
"Ach ja. Was die Tour angeht...", begann sie.
"Sag mir nicht, dass du sie verlängern musst."
Melina lachte. Ihre Stimme war sanft und beruhigend, doch mein Herz schlug im schnellen Sekundentakt weiter. "Nein. Aber ich hab mit Ramona und Annika gesprochen und sie haben vorgeschlagen, dass du zum letzten Tour-Ort kommst. Also in Köln."
Ich lächelte sofort auf. Der Gedanke daran, nach Köln zu Melina zu fahren, war alles andere als abschreckend. Ich strich mir mit den Händen durch mein offenes Haar. "Gerne."
Es wurde still. Eine angenehme Stille. Ich konnte den Bus hören, in dem Melina saß. "Okay.", flüsterte sie und ich konnte hören, wie erschöpft sie war. "Ich..."
Ein unangenehmer Schmerz erfüllte meine Brust. Ich biss die Zähne aufeinander.
"Chloe, hast du gehört, was ich gesagt habe?"
"Eh... Nein. Was denn? Tut mir leid."
"Ist egal. Schlaf gut. Ich schicke dir die Adresse vom Veranstaltungsort."
Ich nickte. "Okay. Bis... morgen."
Sie legte auf.Ich schloss die Augen und legte mein iPhone zur Seite. Ich konnte mir meine Stimmung selber nicht erklären. Ich hatte schon eine Woche Pause, um Abstand von dem Studium und der ganzen Arbeit zu nehmen. Und trotzdessen war ich müde und erschöpft. Ich wachte oft verschwitzt morgens auf und musste mich hinsetzen, wenn ich duschte, weil meine Beine sich so schwer anfühlten. Manchmal zitterte ich unkontrolliert, mir wurde schlecht oder ich schwitzte, obwohl ich bewegungslos in meinem Sessel saß und vielleicht etwas laß. Fieber hatte ich nur leicht erhöht.
Ich nahm eine Decke vom Stapel neben mir und legte sie um meine Schultern. Meine Augen wurden träge und schlossen sich automatisch, während mein Herz doppelt so schnell weiter schlug.Das wird schon, dachte ich mir, bevor ich einschlief.
DU LIEST GERADE
#22UhrNonMention - behind the love (abgebrochen)
RomanceEine junge, unauffällige Studentin und eine berühmte, aufbrausende YouTuberin treffen aufeinander und verlieben sich auf den ersten Blick. Eine spannende, dramatische und wunderschöne Lovestory zwischen Melina Sophie und der jungen Studentin, Chloe...