Chapter twenty-five

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Nun war der endgültige Abschied gekommen, Noah und ich standen draußen vor seinem Auto, luden sein Gepäck ein und fielen uns dann in die Arme.

„Du fehlst mir jetzt schon", sprach ich.

„Und du mir erst, am liebsten würde ich dich ja mitnehmen, aber du hast hier deine Pflichten zu erfüllen. So gern ich dich auch bei mir hätte, es geht nicht, aber irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir uns nicht ständig Lebewohl sagen müssen."

„Ruf mich an, wenn du gut zu Hause angekommen bist, okay?"

„Ja das werde ich, versprochen! Und du sagst mir auch, wenn irgendwas nicht stimmt, ich werde dann so schnell wie möglich herkommen, verstanden?"

Mit Tränen in den Augen nicke ich ihm zustimmend zu. Ein letztes Mal nimmt mich Noah in die Arme und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel, bevor er um sein Auto läuft und auf der Fahrerseite einsteigt. Ich winkte ihm so lange hinterher, bis ich die Rücklichter seines Autos nicht mehr sehen konnte.

Der kalte Herbstwind weht mir durch die Haare und lässt mich frösteln, die Erkenntnis, dass ich nun wieder ganz alleine bin, trifft mich wie ein Schock und lässt mich erstarren, nun war ich wieder verwundbar und diese Chance würde Catelyn mit Sicherheit nutzen, da war ich mir zu 100 Prozent sicher.

Den restlichen Abend verbrachte ich damit, an meinen Hausaufgaben zu sitzen, die ich für morgen brauchen würde. Dadurch das Noah da war, hatte ich das vollkommen vergessen. Etwa drei Stunden, nach dem Noah abgefahren war, erhielt ich einen Anruf von ihm.

„Hey Katie, ich bin jetzt zu Hause angekommen" hörte ich ihn aus meinem Handy sagen.

„Ist alles gut verlaufen?" fragte ich ihn.

„Jap alles super. Was machst du gerade?"

„Hausaufgaben" sprach ich mit wenig Begeisterung in den Hörer.

„Dann will ich dich dabei nicht aufhalten. Wir sprechen uns morgen" ohne das ich noch hätte etwas erwidern können, hatte er schon aufgehört. Unglaubwürdig starrte ich auf mein Handy und schüttelte verwirrt über Noah den Kopf.

Ein schriller Ton, der nur von meinem Wecker stammen könnte, riss mich aus dem Land der Träume. Schlecht gelaunt schaltete ich ihn ab und begab mich in mein Badezimmer um meiner täglichen Morgenroutine nachzugehen. Sie bestand aus duschen, Haare föhnen, Haare frisieren und zu guter Letzt meine Zähne zu putzen. Schminken tat ich mich in der Regel nicht, das tat ich eher zu besonderen Anlässe und die Schule zählte wohl kaum dazu.

Außerdem wollte ich nicht so aufgedonnert, wie manche seltsamen Wesen aus meiner Schule, aussehen. Das einzige auf das ich Wert legte war, dass ich gepflegt aussah, sowohl Klamottentechnisch, als auch körperlich.

Wie immer wartete meine beste Freundin Mara vor dem Schulgebäude auf mich, sie schloss mich in eine herzliche Umarmung, wie wir es immer pflegten zu tun. Gemeinsam betraten wir das Gebäude und machten uns auf den Weg zu unseren Spinden. Doch als ich sah, wer davor stand, hätte ich auf dem Absatz lieber wieder kehrt gemacht. Vor meinem Spind stand mein Exfreund Luke und schaute mich mit seinem üblichen Lächeln auf den Lippen an.

„Was will der denn hier?" raunte mir Mara zu.

„Ich habe absolut keine Ahnung" flüsterte ich ihr als Antwort zu.

Gemeinsam gingen wir die wenigen Meter, die uns noch von Luke trennten, auf ihn zu und machten schließlich vor ihm halt.

„Würdest du uns kurz entschuldigen?" fragte er Mara.

Zögerlich nickte sie, warf mir noch einen letzten verwirrten Blick zu, den ich mit einem verwirrten Blick meinerseits erwiderte. Dann drehte sie sich um und schlenderte den Gang entlang, bis sie um die Ecke bog und ich sie nicht mehr sehen könnte.

„So was willst du Luke?" fragte ich ihn, nach dem ich ihm meine Aufmerksamkeit wieder zugewandt hatte.

„Wie wär's denn erstmal mit einem ‚Hallo Luke, wie geht es dir'?"

„Komm zum Punkt, ich hab nicht ewig Zeit" fahre ich ihn an.

„Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit Fehler gemacht habe, die ich mittlerweile auch sehr bereue. Aber bitte gib uns beiden noch eine Chance."

Perplex schaue ich ihn an, das kann doch nicht sein verdammter erst sein. Erst letztens habe ich ihm doch eindeutig klar gemacht, dass es endgültig aus ist und nun fängt er schon wieder damit an.

„Hast du mich letztens nicht verstanden, dass es kein ‚Uns' mehr gibt?! Und man hat danach ja dann auch gesehen, wie sehr du das mit uns ernst genommen hast! Kurz danach hast du nämlich wieder knutschend mit Catelyn dagestanden. Denkst du wirklich, da glaub ich dir dein ganzen Mist, mit dem du mich immer einlullen willst?!" schrie ich ihn schon fast an, ein Wunder das uns die anderen noch keine Beachtung schenkten.

„Das war einfach nur aus Wut heraus, ich wollte dich eifersüchtig machen. Ich weiß doch, dass du mich noch immer liebst."

Er nimmt meine Hand und hält sie sanft in seiner, angewidert schüttele ich seine Hand von mir weg. Ich will nicht wissen, was er mit ihr heute schon alles begrapscht hat.

„Ich liebe dich nicht, ich habe es mal getan, aber jetzt empfinde ich für dich nur noch eins, Hass!"

„Das ist doch Unsinn, ich spüre, dass zwischen uns noch immer die Flamme lodert und wir müssen sie wieder zu dem Feuer entfachen, dass wir immer füreinander verspürt haben. Du und ich gegen den Rest der Welt, so wie es immer war. Gib mir doch noch diese eine Chance und ich werde dir beweisen, dass ich mich gebessert habe."

Bevor ich noch etwas darauf erwidern hätte können, hatte mich Luke schon an der Hüfte gepackt, mich zu ihm gezogen und mir einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Gewaltsam riss ich mich von ihm los und scheuerte ihm eine.

„Sag mal spinnst du?! Was sollte denn das?!" ich musste wahrscheinlich schon vor Wut knallrot im Gesicht sein.

„Pscht sag nichts. Wir sehen uns später." Luke legte mir seinen Zeigefinger auf die Lippen während er das zu mir sagte und verließ danach augenblicklich meinen Spind.

Die Situation eben, war mehr als skurril gewesen. Wieso verhielt er sich so komisch? So hatte ich ihn noch nie erlebt und irgendetwas verriet mir, das Luke nicht normal im Kopf gewesen war und irgendeine chemische Substanz zu sich genommen hatte.

Ich öffnete meine Spind Tür, nahm die Bücher heraus, die ich für den heutigen Schultag brauchen würde und machte mich danach auf den Weg zu meinem ersten Kurs, den ich heute haben würde.


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