Fragen über Fragen

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Teil 10: -Siiri-

Wow. Das war also passiert. Und der Typ der vor mir saß, war also mein Freund? Aber liebte ich ihn überhaupt noch? So viele Fragen, die auf eine Antwort warten, ich sie mir aber nicht beantworten konnte. "Wo wollte ich denn hinziehen?" fragte ich ihn. 'Wie wenn es nichts Wichtigeres zu klären gebe als wo ich hingezogen WÄRE' redete meine innere Stimme auf mich ein, doch ich hörte nicht auf sie. Ich wollte wenigstens etwas aus meiner Vergangenheit wissen. Mich interessierte es eben. "Berlin" kam die knappe Antwort von Samu und ich konnte die Traurigkeit in seinen Augen sehen. "Was wird jetzt aus uns?" warf ich die Frage einfach mal so in den Raum hinein. 'Na geht doch. Eine super Frage. Warum nicht gleich so?!' und da war sie wieder, meine innere Stimme die mich gerade so schön anmotzt, wie als hätte ich keine anderen Probleme. "Ich weiß es nicht." Kurz zuckte ich zusammen, da ich so in Gedanken war, und mein geliebtes Stimmchen gerade zusammen sch***en wollte. "Es wird dich vielleicht interessieren" fuhr Samu fort "Also deine Schwester und deine Mutter wohnen beide in Berlin. Du wolltest in die Nähe deiner Schwester ziehen. Deinen Vater hast du nie kennen gelernt. Das Einzige was ich noch weiß ist, dass deine Schwester auch mal hier in Helsinki gewohnt hat, aber aus persönlichen Gründen nach Deutschland ausgewandert ist. Sie lebte ziemlich lange hier und ihr hattet euch super verstanden..." er machte eine Pause beim Sprechen und ich hörte quasi schon wie er mit diesem wunderbaren Wörtchen 'aber' fortfuhr. "Aber" Ha! Wusste ich es doch! "...ich würde sagen, leg dich erstmal schlafen. Es war sicher ein anstrengender Tag für dich. Morgen sehen wir dann weiter." Das alles schockte mich. Wie wenn ich noch nicht genügend Probleme hatte. Ich kannte auch noch meinen Vater nicht und meine restliche Familie war viele Kilometer weit weg...

"Wissen sie schon dass ich wieder 'lebe'?" fragte ich noch, nachdem Samu aufgestanden war. Samu drehte sich zu mir um und sagte: "Das klären wir morgen." Irgendwie hatte ich bei der Sache kein gutes Gefühl. War aber auch zu erschöpft um dagegen anzukommen. Er kam mit Bettzeug auf dem Arm wieder und sagte "Du kannst im Bett schlafen. Ich penn auf der Couch. Ich bezweifle dass du mit einem dir fremden Kerl zusammen in einem Bett schlafen willst?!" Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Aber er meinte es nicht vorwerfend. Nein, im Gegenteil. Es klang fast schon wie selbstverständlich. Ich bedankte mich bei ihm. Wir wechselten uns ab, mit der Benutzung des Bades, machten uns Bett fertig, sagten noch 'Gute Nacht' und legten uns in verschiedenen Zimmern schlafen.

I can break your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt