Der Tag, an dem ein Fremder Wills Leben rettet

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Will sah seinen Freund unsicher an, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

"Alu, bitte. Beruhig dich, da? Es tut mir leid, ich werde es nie wieder tun, ich hatte einfach nur vergessen dich anzurufen. Bitte, Oh Gott bitte, es tut mir leid.", versuchte er ihn zu beruhigen, doch es half nichts.

"Was habe ich dir gesagt Will? Ich möchte einfach nur wissen wo du bist, dir hätte etwas zustoßen können! Ich liebe dich, warum hast du mir nicht gesagt wo du bist? Betrügst du mich etwa?", wollte Alu von ihm wissen und schlug die Wand neben Wills Kopf mit voller Wucht.

Der Blonde Junge zuckte zusammen und kniff seine Augen fest zu.

"Nein, nein. Ich schwöre, ich liebe dich. Aber es gab einen Notfall, ich musste für einen Kollegen einspringen, es waren nur Überstunden.", versicherte er ihm mit flehender Stimme.

Alus Handrücken traf seine Wange, und er stolperte nach hinten.

"Überstunden mein Arsch! Hörst du dich überhaupt reden?", fragte er und riss Wills Kopf an den Haaren hoch.

Dem Jungen standen Tränen in den Augen, er hatte so Angst.

"Oh, armer Will. Sie dich an. Gott du bist erbärmlich. Kein Wunder, dass deine Mutter lieber gestorben ist als bei dir zu bleiben.", fauchte er ihn verachtend an, und Will wimmerte leise.

"Du- Du hast verspro- versprochen mir nicht mehr weh zu t-tun. A-Alu. B-Bitte.", flehte er weinend.

Aber der andere schnaubte nur und rammte Will seine Faust in den Magen.

Stöhnend ging er zu Boden.

Mit seinen Armen und Beinen versuchte er sich vor den Tritten und Schlägen zu schützen, aber immer mehr fanden ihr Ziel und vor Wills Augen tanzten schwarze und weiße Sterne.

"Erbärmlich."

"Niemand will dich."

"Du wirst nie jemand besseres finden als mich."

Will wusste nicht wie, vielleicht war es ein Adrenalinschub, vielleicht war es einfach genug, aber plötzlich war er auf den Beinen und raus aus ihrer Wohnung.

Er rannte den Gang entlang, so schnell er konnte, weg von Alus Schreien, die immer näher zu kommen schienen.

Vor ihm, öffnete sich eine Tür, und Will flog der Person in die Arme.

Er umklammerte die kleinere Figur krampfhaft.

"Was zur-", fluchte der andere, doch Will unterbrach ihn.

"Bitte, bitte. E-Er tut mir we- Er tut mir weh.", flüsterte er, und in diesem Moment packte ihn eine Hand von hinten an den Haaren und zog daran.

Will fiel auf den Boden, und zum ersten Mal sah er den Mann vor sich.

Er war klein, mit blasser Haut, dunklen Haaren, und im Moment überrascht aufgerissenen, dunklen Augen.

"Tut mir leid für die Störung.", knurrte Alu, und er riss ihn am Nacken in die Höhe, doch der kleinere trat einen Schritt vor.

"Was soll das ? Lassen sie ihn los, sie tun ihm weh.", befahl er mit einem leichten Akzent, und er beugte sich herunter, schob Alus Hand grob weg und nahm Will dann vorsichtig am Arm und half ihm auf.

"Es ist mir egal was hier passiert ist, aber sie gehen jetzt lieber besser nach Hause, ich kümmere mich um ihn hier.", wies er ihn an, und führte Will in seine Wohnung, dann kickte er die Tür hinter sich zu.

Der Blonde sah einen Moment geschockt aus, dann fing er an zu weinen.

"Shh, bitte. Nicht weinen. Ich weiß nicht was ich tun soll wenn Sie weinen. Bitte, setzten Sie sich.", bat der dunkelhaarige Junge und Will setzte sich vorsichtig auf das Sofa, den Kopf in den Händen vergraben.

"Warte einen Moment, ja?", und der Italiener ging kurz weg und ließ ihn allein.

Kurz darauf kam er mit einer Tasse wieder.

"Ich hatte mir gerade einen Tee gemacht als ich den Lärm gehört habe.", murmelte er und kratzte sich am Hinterkopf. "Ich hoffe du magst Früchtetee."

Will nahm das Getränk zögerlich entgegen und nickte.

"Danke. Darf ich das wirklich trinken? Ich möchte nicht aufdringlich sein.", entschuldigte er sich leise.

"Kein Problem. Aber wie geht es dir? Du siehst ziemlich scheiße aus.", fragte ihn sein Retter.

Will zuckte zusammen, und der junge Mann tat es ihm gleich.

"I-Ich meine, sie sehen nicht schlecht aus! Sie sehen gut aus, sehr gut, ziemlich heiß, und oh mein Gott habe ich das gerade laut gesagt? Ich meinte, sie sind verletzt, ihre Lippe blutet, und ihre Schläfe. Oh mein Gott, es tut mir so leid.", entschuldigte sich der Dunkelhaarige hektisch, und Will lächelte leicht.

"Es geht schon, aber danke der Nachfrage. Mein Name ist Will. Will Solace.", stellte er sich vor und nahm einen kleinen Schluck von dem Tee.

"Hallo Will Solace, ich bin Nico di Angelo.", erwiderte Nico und streckte seine Hand förmlich aus.

Der blonde Junge schüttelte sie vorsichtig und lächelte ihn an.

"Hallo Nico, danke das du mir das Leben gerettet hast.", bedankte er sich, und sein Gegenüber lächelte.

"Natürlich.

Solangelo One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt