Hanahaki-Krankheit

602 38 44
                                    

So, ich weiß nicht, wer alles mit der Hanahaki-Krankheit vertraut ist, aber das geht so: Wenn sich jemand einseitig in eine andere Person verliebt, kann es dazu kommen, dass Blumen in den Lungen des Verliebten blühen, an denen er dann schlussendlich erstickt.

Ich hoffe, ihr alle wisst, dass das fiktiv ist.

Überleben kann man nur, wenn die Liebe erwidert wird oder man durch eine OP die Blumen entfernen lässt, wobei aber auch alle Gefühle dieser Person gegenüber verloren gehen.

Ich finde, dass, wenn man jemanden so sehr einseitig liebt, dass man lieber stirbt als diese Gefühle zu verlieren, es keine Liebe sonder Obsession ist und nicht gesund ist. Deswegen habe ich das gestrichen.

Die Gefühle müssen entweder erwidert oder überwunden werden.

Außerdem, ist das hier etwas blutig, und damit meine ich sehr blutig, und einige Organe werden zerstört und dergleichen. Außerdem ziemlich traurig. Glaube ich. Ups.

Das erste Mal, als er sie in seinem Hals spürte, war Will in seinem Bett. Es war dunkel und er wollte gerade schlafen, doch dann spürte er ein Kratzen in seiner Kehle. Er hustete, doch es hörte nicht auf. 

Seine Geschwister um ihn herum fingen an sich im Schlaf unruhig zu drehen, und er ging schnell ins Badezimmer um etwas Wasser zu trinken.

 Vielleicht würde das helfen. Er schöpfte es sich gierig in de Mund und bespritze sein Gesicht, doch es wurde nur schlimmer. 

Und neben dem Husten fühlte er jetzt auch ein Würgen. 

Den einen Moment fühlte er das Kratzen in seinem Hals, und dann wurde sein Mund gefüllt mit dem Geschmack von Blut und eine klebrige Masse breitete sich aus. 

Er spuckte alles in das Waschbecken vor sich. Es waren Blüten. Zartrosa und gesprenkelt mit Blut. Will wischte sich das Kinn frei noch ein paar Blättern und Speichel. 

Er war Arzt, er wusste, was passierte, und er wusste, dass niemand anderes es erfahren durfte, jedenfalls noch nicht.

Die Blumen packte er in ein Taschentuch ein und opferte sie seinem Vater, zusammen mit einem Zettel, in dem er um Hilfe bat. 

Will betete jeden Tag zu ihm und flehte ihn an, ihm irgendeine Heilung zu geben.

Jede Blume, die er ausspuckte, hob er auf, und er opferte sie jedem Gott, doch besonders Apollo und Aphrodite. 

Nach und nach wurde er ziemlich gut darin, die Blüten auseinanderzuhalten.

An manchen Tagen waren es nur einige Gänseblümchen, die er schnell in eines der Taschentücher spuckte, die er ab dann immer bei sich führte. 

Manchmal, meistens nachts, kamen die Großen. Es waren teilweise ganze Sträuße, die sich durch seine Lunge hoch zwängten und auf ihrem Weg seine Organe zerfetzten.

Pfingstrosen, Stiefmütterchen, Lilien. 

Einmal kam eine ganze Sonnenblume aus seinem Hals. 

Er dachte schon, er würde dann und dort sterben. Will konnte den Stiel in seinem Hals spüren, und wie das Blut an ihm und über sein Kinn tropfte.

 Doch er schaffte es, die Blume zu packen und sie herauszureißen. 

Der Stiel war so lang gewesen wie Unterarm, und der Kopf hatte die Größe seiner gespreizten Hand.

Er hörte auf in der Krankenstation auszuhelfen. Der Husten wurde schlimmer, und er wurde schwächer. Ständig musste er schlafen, und er aß immer weniger.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: May 05, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Solangelo One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt