Cara

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"Und schlägt dein Herz immer so krass wenn du ihn siehst, als hättest du voll die Atombombe drin?" Die seltsamen Worte die noch seltsamere Sätze bildeten, schwirrten wie ein Echo in meinem Kopf.
Nein, so war es nicht mit Julian, aber das konnte ich ihm nicht sagen. Mit ihm war es so, genauso wie er es beschrieben hatte und auch wenn es mir das Herz brach sagte ich ihm, dass es so mit Julian sei.
Marcos Gesicht war für einen Augenblick verletzt, dann fing er sich wieder und er guckte mich hart an. Tränen schossen mir in die Augen, wütend wischte ich sie weg. "Ich geh jetzt!" sagte ich gepresst. Ich wollte so sehr, dass er mir hinterher lief, wie nach London. So etwas kann man nicht zwei mal von einer Person verlangen und da ich weggelaufen war, hatte ich meine Chance vergeudet.
Er war zu gut für mich. Ich hatte nicht vor Minderwertigkeitskomplexe aufzubauen, jedoch brauchte er jemand der gesund war und nicht so dumm und kaputt wie ich.

Es gibt Menschen in dieser Welt, die waren dafür geschaffen zu lieben. Viel zu lieben. Viele Menschen zu lieben. Und dann gibt es diese Menschen, die einmal zu viel geliebt hatten und sich auf nichts mehr einlassen können. Ich gehörte zu letzteren, aber das dürfte bereits aufgefallen sein. Ich wollte mich nach Robbs Tod nie, aber auch nie wieder verlieben, doch dann kam dieser blonde Arsch von Fußballspieler und machte alles..., alles..., Besser!
Er holte mich aus dem Loch der Depression und gab mir neue Luft zum Atmen. Ist die Lunge jedoch einmal kaputt, kann sie nie mehr gänzlich mit Luft bestückt werden.
So wie das Herz, nicht mehr so viel Liebe aufnehmen kann, wenn es einmal zersplittert ist.

Langsam ließ ich den Pinsel über die Leinwand tanzen um ihn seinen Weg selbst finden zulassen. Ich malte oft einfach drauf los und freute mich auf das Ergebnis. "Cara?" ich drehte mich um "Ja?" "Kann ich rein kommen?" "Klar." Mats trat ein und stieß sich den Kopf an der, für ihn, niedrigen Decke. "Was ist?" fragte ich gleichgültig. "Ich möchte nicht mehr böse auf dich sein." "Ich möchte auch nicht, dass du böse auf mich bist." er kratzte sich verlegen am Nacken. "Nun, ja, schön das zu hören." murmelte er vor sich hin. "Ich dachte vielleicht..., du bist so unglücklich. Du verfällst, nun ja in alte Muster, verstehst du was ich meine?" Ja, ich verstand. Er wollte, dass ich wieder zum Psychodoc ging und Antidepressiva nahm. Es machte mir nichts aus. "Du willst, dass ich noch mal in Therapie gehe?" Fragte ich gerade heraus. Er wurde rot. "Das war nur eine Überlegung..." Ich verzog keine Miene. "Ist gut, wann hab ich die erste Sitzung?" überrascht sah er mich an. "Ehhhh, Morgen, wenn es dir recht ist...?!" Ich zuckte mit den Schultern. "Klar." Er war sichtlich erleichtert. "Gut, ich wollte dir noch etwas sagen." Verwundert blickte ich auf "Ja?" "Bald ist ja Silvester und Cat und ich wollten an diesem Tag heiraten, dass weißt du ja schon. Ich soll dich von Cat fragen ob du Morgen nach der Therapie, sie wird dich begleiten; weil ich zum Training muss, mit ihr ein Brautkleid für sie kaufen gehst?" Das wollten wir schon vor Ewigkeiten tun. "Gerne." murmelte ich verlegen und damit ließ er mich wieder allein. Doch mein Pinsel hatte aufgehört zu tanzen und würde es auch heute nicht mehr tun.

Schwarz-Gelbes Herz! (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt