Cathy

571 16 1
                                    

"Cat?" Hastig wischte ich mir die Tränen weg und versuchte ein wenig von meiner Mascara zu retten. "Oh Gott, Cathy! Was ist passiert? Hat Mats etwas gemacht?" Ich lächelte Cara traurig an und wollte gerade etwas beruhigendes sagen, da brach ich erneut in Tränen aus. Sie nahm mich in den Arm und ich hielt ihr schluchzend den, bereits ein wenig nassen, Brief hin. Während sie las wurden ihre Augen größer und sie sah mich nur traurig an. "Weiß Mats es?" Ich schüttelte den Kopf. "Nun ja." Ich schniefte "Er weiß, dass ich beim Frauenarzt war und dem entsprechend auch, dass etwas nicht stimmt. Aber er weiß nicht, dass ich... Das ich..." "Schon gut." Ich konnte es mir ja selbst kaum eingestehen, wie sollte ich es dann meinem zukünftigen Ehemann erklären? Wie sollte ich ihm erklären, dass ich unfruchtbar war. Er hatte sich immer ein Kind gewünscht, immer! "Und was hältst du von einer Leihmutterschaft?" Fragte sie mich. Ich schüttelte energisch den Kopf. "Es ist unvorstellbar für mich, dass eine andere Frau Mats DNA in sich trägt." Ich spuckte die Worte wie Gift. "Ich kann leider nicht, dann hättest du ein Inzuchtkind." Sie lachte, doch ich sah sie mit großen Augen an. "Vergiss es!" "Nein, du verstehst mich falsch, aber DU hast so gut wie die gleiche DNA. Vielleicht..., nein, das kann ich nicht von dir verlangen." Ihr Mund war leicht geöffnet und ich merkte wie sie zu verstehen begann. "Wollen, wir? Wir müssen, doch noch zur Therapie und ein Kleid kaufen."

"Cara, nein, einfach nein!" Mats Blick schnellte zu mir "Wie kannst du so etwas von ihr verlangen?" doch bevor ich etwas antworten konnte viel Cara mir ins Wort. "Ich wollte es so! Es war meine Idee." Überrascht blickte ich sie an. "Wir können doch auch immer noch ein Kind adoptieren!" flehte er. Sie lächelte und ich sah ihr an, wie sehr sie es sich in den Kopf gesetzt hatte uns, nun ja, ein Kind zu schenken. "Du weißt gar nicht wie schrecklich es für dich wird, glaub mir! Außerdem will ich nicht, dass du DNA von fremden Männern in dir trägst." Julian mischte sich ein. "Wir können das auch vielleicht komplet anders denken. Ich meine" er blickte die offensichtlich verwirrte Cara an. "Vielleicht muss der Mann ja nicht fremd sein." Sie wurde Kreide bleich. "Nein, Julian." sagte sie schnell. "Es ist am besten wenn nur ein Elternteil bekannt ist." Ich merkte sofort, dass ihr die Vorstellung mit Julian ein Kind zu haben, sehr schlimm vorkommen muss. Ich wusste, dass sie ihn liebte. Nun mal auf ihre Art. Julian liebte sie jedenfalls drei mal mehr, als sie es tat oder tun könnte.
"Cara, was hat eigentlich deine Therapeutin dazu gesagt." Sie verzog eine Grimasse. "Sie war der Meinung, es sei bei meinem'Zustand' " dabei machte sie Gänsefüßchen in die Luft "Eine schlechte Idee. Daraufhin habe ich gesagt, sie könne mich mal am Arsch lecken und sie soll sich ihre Antidepressiva auch genau da hin stecken." Mats wurde erst rot, dann Grün um schließlich kalkweiß zu werden. "Ich habe für 9 Sitzungen im Voraus bezahlt. Du wirst da wieder hin gehen." "Vergiss es! Geh du doch, vielleicht wirst du dann mal deine Paranoia los." Ich dachte eigentlich die zwei hätten sich wieder vertragen. "Ich werde Morgen zur Samenbank gehen und am Mittwoch zum Frauenarzt. Dank deiner hohen Stellung, werde ich also noch vor Silvester geschwängert." Und damit verließ sie Türe knallend das Zimmer. "Du kannst, sie nicht vor sich selbst beschützen Mats! Sie wird ihr Leben lang stur und dickköpfig aber auch liebenswert und bezaubernd sein. Sie ist wie eine Lotusfliegenfalle." Marco sah so leer aus, als er die Wörter aussprach und verließ uns auch bald darauf schon wieder.

Weihnachten, das Fest der Liebe und Familie. Ich kann nicht alles einzeln erzählen, was am Weihnachtsbankett vom BvB alles passiert ist, aber ich kann es zusammenfassen.
Mats und Cara hatten morgens einen riesen Streit darüber, dass Cara ohne ihn zur Samenbank gegangen war und auch ohne ihn, zum Frauenarzt gehen wollte. Auf dem Bankett tauchte Marco mit irgend so einem Mädchen auf, dass machte Cara eifersüchtig. Zufälligerweise riss das kurze Kleid des Mädels auf mysteriöse Weise, während Cara mit Unschuldsmiene und einer Schere in der Hand an ihr vorbei huschte. Um wiederum Marco eifersüchtig zu machen, tanzte und vorallem knutschte sie viel mit Julian. Das machte wiederum Mats wütend und führte zum Streit des Morgens.

Das schönste war jedoch, als ich am nächsten Tag morgens Joggen war und mein Blick auf eine Expresszeitschrift fiel. Dort stand neben dem Bild von Cara in fetter Schrift:
'Cara Hummels und der BvB-Neuling Julian Weigl?Oder doch lieber Marco Reus? Exklusive Bilder des Dortmunder-Flittchen auf Seite 9'

Schwarz-Gelbes Herz! (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt