Kapitel 9

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Manuel saß wie versteinert auf seinem Bett und hielt ein Bild von sich und Nina in der Hand.

Er hatte auf dem Bild sein typisches Kamera-Lächeln aufgesetzt.

Er dachte an den Abend zurück. An den Abend wo er Nina der Öffentlichkeit vorgestellt hatte.

Sie hatte sich auf den Abend gründlich vorbereitet gehabt. Hatte mit Lisa ständig geschrieben oder telefoniert, gefragt was die beste Outfitwahl sein würde und und und...

Sie hatte sich an dem Abend äußerst gut geschlagen.

Manuel war glücklich gewesen. Glücklich darüber dass sie von den Leuten um sie herum akzeptiert worden war.

Nina war ihm wichtig. Er hatte sie bei Madame Tussauds kennen gelernt. Sie hatte gerade ein Praktikum dort gemacht und hatte dabei geholfen die Augen für seine Wachsfigur aus zu suchen.

Sie war ihm von Anfang an sympathisch gewesen. Sie hatte ihn zum Lachen gebracht und man hatte mit ihr reden können.

Bis zu dem Abend als Thomas mit ihm geredet hatte, war er sich sichergewesen, dass er in sie verliebt war.

Doch als er sich das Bild jetzt ansah, viel ihm auf, dass er an dem Abend glücklich gewesen war, weil sie an seiner Seite das gewesen war, was er in ihr sehen wollte. Die perfekte Frau.

Sie hatte ihre Rolle perfekt gespielt und wie hätte er darüber in diesem Moment nicht glücklich sein können?

Doch war es wirklich alles?

Er dachte an das Gespräch zurück, was sie das letzte Mal, als sie vor zwei Tagen sich gesehen hatten, geführt hatten.

Sie wollte zu ihm ziehen und er hatte ihr gesagt dass er darüber nachdenken müsse.

Er hatte nicht 'ja' sagen können.

War das also nun Liebe?

Er legte das Bild auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen.

Er starrte an die Decke und dachte an das Gespräch zurück. Dachte an die Schulterlangen, blonden Haare, die grünen Augen und das süße schüchterne Lächeln.

Er stutzte über seine eigenen Gedanken und musste den Kopf schütteln. Dass Bild was er im Kopf gehabt hatte, war nicht Nina gewesen.

Schnell setzte er sich wieder auf und blickte zu dem Stuhl der in seinem Hotelzimmer stand.

Ein schwarzes Kleid mit Spitze hing dort drüber.

Nici's Kleid.

Wieder sah er die Kleine vor seinem inneren Auge.

Wie sie bei Marcel auf dem Fußboden gesessen und wie sie ihm schüchtern zu gelächelt hatte.

Er musste schlucken.

Nein. Er liebte Nina nicht.




Mit einem Seufzer räumte Nici die letzten Kaffeetassen in die Spülmaschine ein.

Es war ein langer und anstrengender Tag im Laden gewesen und ihre Hand schmerzte ein wenig.

Seit einer Woche war der Gips nun von ihrer Hand und sie hatte sich mühselig wieder dazu durchringen müssen ihr Handgelenk zu bewegen.

Es war nur durch einen leichten Stützverband geschützt, sodass sie es noch nicht zu sehr belastete.

Und dann warst du plötzlich da... (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt