Kapitel 14

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Manuel hatte einen sitzen. Er merkte es daran, dass er Schwierigkeiten hatte, den Gesprächen der anderen zu folgen.
Doch die anderen schienen noch recht nüchtern zu sein, denn sie konnten normal reden und gehen.
„Kim ist wieder mit Benny zusammen!", rief Marie Nici zu, die am Kühlschrak stand und einen neuen Orangensaft holte.
„Schon wieder? Ich dachte sie hätte beim vierten Mal endlich dazu gelernt!"
Alle lachten, während Nici sich einen neunen Wodka-O mischte.
„Hättest du ein Wasser?" Manuel hatte sich zu ihr rüber gebeugt.
Sie lächelte und nickte und ging wieder zum Kühlschrank.
Manuel nahm einen großen Schluck aus dem Glas was ihm schließlich gereicht wurde.
„Nicht so trinkfest der Herr Torwart, wa?"
Marcel blickte ihn schmunzelnd an.
„Hab keine Übung darin.", stimmte Manuel ihm zu.
„Die wirst du mit Nici schnell genug bekommen, glaub mir. Auch wenn sie sonst eine eher ruhige Personen ist, feiern kann sie!"
„Ich bin nun mal Kölnerin. Da kann man nichts machen!"
Wieder lachten alle.
Nachdem der letzte Schluck Wodka getrunken war und Marcel und Marie sich von einem Taxi abholen ließen, ging Nici ins Bad um sich fertig zu machen.
„Das Schlafzimmer ist diese Tür. Kannst dich ruhig fertig machen."
Manuel ging in den Raum auf den Sie gezeigt hatte und blickte sich wieder um.
Ein Doppelbett stand an der Wand ihm gegenüber. Ein Kleiderschrank an der linken Wand und ein Regal voller Schuhe an der Rechten. Nici war neben ihn getreten.
„Ich hoffe dir macht es nichts aus wenn wir uns eine Decke teilen müssen. Ich habe keine zweite."
Er schüttelte lächelnd den Kopf.
Nici hatte sich eine kurze Jogginghose und ein T-Shirt angezogen und ging nun zum Bett rüber und legte sich unter die Decke.
Er selber zog sich den Pulli über den Kopf und die Jeans aus, die er trug.
Dann ging auch er zum Bett und legte sich neben sie.
Sie drehte sich zu ihm und legte den Kopf an seine Brust.
„Tut mir leid, dass du das mit Matthias mitbekommen musstest.", murmelte sie.
Ganz nüchtern schien sie doch nicht zu sein.
„Ich bin eher froh da gewesen zu sein. Dieser Spinner!"
Manuel merkte wie er langsam wieder hochfuhr, doch eine Hand von Nici legte sich nun an seine Wange. Durch das Licht das durchs Fenster fiel, konnte er erkennen, dass sie ihn ansah.
„Danke dass du dir ein ganzes Wochenende für mich Zeit genommen hast."
Er lächelte. „DAFÜR musst du mir nun wirklich nicht danken. Du bist jetzt meine Freundin und ich möchte dich noch näher kennen lernen. Wann hast du eigentlich Geburtstag?"
„18. Juli. Deiner?" Sie hatte sich jetzt mit dem Kopf auf seiner Schulter platziert.
„27. März. Lieblingsessen?" Sie kicherte. „Lasagne."
„Echt?" Er spürte ein Nicken.  „Als Kind gab es für mich nichts Besseres als die selbstgemachten Apfelpfannkuchen von meiner Mutter. Aber Lasagne ist auch nicht schlecht."
„Mhm..." Sie kuschelte sich noch näher an ihn und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Schlaf gut Kleine.", flüsterte er und auch schon zwei Minuten später hörte er, wie sie gleichmäßig Atmete und schlief.
Er selber schaute an die dunkle Zimmerdecke und konnte nicht aufhören zu lächeln.
Er war glücklich.
Glücklich hier zu sein, glücklich darüber Nici in seinen Armen zu halten, SIE beschützen zu können. Er wollte nicht an die Zukunft denken, er wusste dass es nicht einfach werden würde, gerade nicht für sie, doch im Moment zählte nur das hier und jetzt.

Zeitsprung - 3 Monate später

„Manu?", hörte er Nici's Stimme aus dem Eingangsbereich rufen.
Er sprang von dem Stuhl auf in dem er gesessen und den 'Kicker' gelesen hatte und eilte zu ihr.
Ohne zu zögern schloss er sie in die Arme und küsste sie. „Wie war der Flug?"
Erkundigte er sich und nahm ihr den kleinen Koffer aus der Hand.
Er ging den Flur entlang zur Wendeltreppe und trug den Koffer nach oben. Sie folgte ihm.
„Angenehm ruhig. Kaum Turbolenzen."
Im Schlafzimmer angekommen, ging er durch zu seinem Begehbaren Kleiderschrank und stellte den Koffer dort ab.
In den linken Regalen hatte sie mittlerweile schon ein paar ihrer Klamotten untergebracht und jedes einzelne Mal wo Manuel den Schrank betrat und ihre Klamotten dort liegen sah, musste er grinsen.
„Lisa und Thomas haben gefragt ob wir gleich mit ihnen bei Toni's essen wollen."
Jetzt schaute er wieder in ihre Richtung. Sie hatte sich auf das Bett gesetzt.
Sie trug einen recht großen Kapuzen-Pullover mit schwarzer Leggins drunter und weißen Nike Air Max.
Ihre Haare hatte sie zu einem Knoten auf den Kopf gebunden und sie war bis auf ein bisschen Wimperntusche nicht geschminkt.
„Klingt gut. Bin so oder so am Verhungern!"
Er musste automatisch grinsen. Sie hatte IMMER Hunger.
Selbst in ihrer Handtasche war stets ein Snickers, Mars oder sonstiges zu finden, für 'Notfälle'.
„Na dann schreib ich den Beiden das wir uns fertig machen und dann so in einer Stunde da sind."
Beim vorbei gehen, blieb er noch bei ihr stehen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Schön dich hier zu haben." Dann machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer wo er sein Handy auf dem Tisch liegen hatte.
'Thomas, sind in einer Stunde  bei Toni's!' , tippte er schnell und drückte auf senden.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: 'Wunderbar, bis gleich.'
Er ging wieder nach oben, wo er das Rauschen der Dusche vernahm.
Er zog sich das T-Shirt was er trug über den Kopf und tauschte es gegen eines seiner Hemden.
Durch den Spiegel im Raum sah er, dass Nici hinter ihm aus dem Bad kam, mit einem Handtuch das sie sich umgewickelt hatte.
Er beobachtete wie sie an ihm vorbei ging und eine Schublade im Kleiderschrank öffnete.
Sie holte sich Unterwäsche heraus und ließ schließlich das Handtuch fallen.
Jetzt drehte er sich zu ihr um und lächelte.
Er kannte ihren nackten Körper schon, doch er fand den Anblick immer wieder aufs Neue wunderschön.
Die zarte, leicht gebräunte, reine Haut. Die Wohlgeformten Beine und ihr wirklich attraktiver Hintern.
Jetzt drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. „Hör auf mich so anzusehen!", doch sie grinste selber.
Sie zog sich Unterhose und BH an, bevor sie zu ihm kam.
Sie stellte sich vor ihn und begann die restlichen Knöpfe seines Hemdes zu zuknöpfen.
„Weißt du eigentlich dass du wunderschön bist?", fragte er sie, während er durch ihr noch feuchtes Haar fuhr.
„Nein, doch ich kenne einen Herrn der es mir immer und immer wieder sagt." Sie schaute kurz belustigt zu ihm hoch, dann knöpfte sie den letzten Knopf zu und ging wieder zum Kleiderschrank.
Sie zog sich eine weiße Jeans an und eine rosa Bluse. Dann verschwand sie wieder ins Bad und man hörte den Föhn.
Manuel ging in der Zeit runter und nahm sich ein Glas Wasser, während er auf sein Handy schaute.
Er hatte zahlreiche Nachrichten, doch die meisten überflog er nur.
Erst eine E-Mail von seinem Management erweckte seine Neugierde. Sie ging darum, dass er ja bald zur EM fliegen würde.
Sie schlugen ihm vor, seine neue Freundin dort mit hinzunehmen, um die Öffentlichkeit darauf vorzubereiten, dass er eine neue Frau an seiner Seite hatte.
Manuel legte das Handy weg und nahm einen Schluck von seinem Glas.
Nici war schon praktisch Teil des Teams aus Spielern und Spielerfrauen geworden.
Besonders mit Lisa und Ann-Katrin verstand sie sich ausgesprochen gut.
Nur die Öffentlichkeit und die Presse hatten noch nichts von ihr Mitbekommen und abgesehen von seiner und ihrer Familie, wusste auch so gut wie keine Außenstehende Person Bescheid, abgesehen von Marcel und Marie.
Er hörte wie Schritte auf der Treppe erklangen und dann durch den Flur.
Zu seiner Freude stellte er fest, dass Nici ihre Haare offen gelassen hatte.
Er mochte ihre Haare, sie waren nicht komplett glatt, sondern lagen in einem schönen natürlichen Schwung auf ihren Schultern.
Über die Bluse hatte sie noch eine Hellbraune Strickjacke gezogen und an den Füßen trug sie helle Pumps.
„Ich wäre fertig.", sagte sie lächelnd und Manuel stand auf und ging mit ihr zum Fahrstuhl.

Und dann warst du plötzlich da... (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt