Konsequenzen

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Malika's P.O.V

Ich hatte mir den Wecker extra eine Stunde früher gestellt, damit ich genügend Zeit hatte, mich zu richten. Am Abend zuvor hatte ich im Internet bereits geschaut, wann der Bus fuhr. Er fuhr exakt um 8:13 Uhr ab und kam um 8:25 Uhr an der Schule an, also passte das perfekt zu meinem Zeitplan (Ja ich hab einen erstellt). Laut meiner Mum musste ich zuerst zum Schuldirektor gehen um meinen Stundenplan abzuholen und dann anschließend in die jeweiligen Fächer gehen. Klang doch gar nicht so schwer... Was sich jedoch bald als Falsch herausstellte. Das erste Problem ereignete sich als ich im Bus war. Es waren keine freien Sitzplätze mehr zur Verfügung und so war ich gezwungen neben ein paar anderen Schülern zu stehen. Da aber der Busfahrer einen so grottigen Fahrstil hatte, dass ich immer von den anderen Schülern hin und her gestoßen wurden, ruinierte das meine Frisur, an der ich zuvor eine halbe Ewigkeit gesessen habe und wegen der ich beihnahe den Bus verpasst hätte. Eigentlich hatte ich vorgehabt damit einen guten Eindruck zu hinterlassen, aber das war dann wohl nichts. Eine halbe Stunde Arbeit komplett am Arsch. Danke lieber Herr Busfahrer.

Schön und gut, aber das war ja noch nicht mal alles. Zunächst brauchte ich eine halbe Stunde bis ich das Büro des Direktors aufgefunden hatte. Und ja es war komplett einfach aufzufinden gewesen, was mir dann im Nachhinein auffiel, nur war ich einfach zu blöd dafür gewesen. Als ich mich dann auf den Weg in den Chemieraum begab, ging ich dann doch lieber auf Nummer sicher und fragte einen Jungen nach dem Weg, der mir auf dem Gang begegnete. Nur um auf Nummer sicher zu gehen. Und tatsächlich, ich hatte den Raum bereits nach fünf Minuten erreicht nur leider trotz allem viel zu spät, sodass mich doch tatsächlich der Lehrer an meinem ersten Tag zum Nachsitzen verdonnerte. Aber die Krönung des Ganzens war ja, dass mich irgendwann jemand von hinten mit einem Stift abwurf und raunte: "Hey Prinzessin... Schöne Frisur" Die Leute, die das mitbekamen fiegen natürlich an zu kichern. Na super. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, doch als ich mich dann umdrehte und mitbekam, wer diese dumme Kommentar fallen gelassen hatte, fiel mir die Kinnlade herunter. Es war doch tatsächlich niemand anderes als Tom alias mein neuer Bruder / Mitbewohner. Ich könnte kotzen.

Als es zur Mittagspause klingelte tat ich mir selbst den Gefallen und mied die Cafeteria. Einfach um nicht wie der komplette Idiot darzustehen. Ich hasste diese Schule jetzt schon. Mr Duvall, mein Chemielehrer, hatte mir doch wirklich eiskalt einen Nachsitzzettel verpasst, trotz meiner Bemühungen ihm klar zu machen, dass ich die Neue bin. Seine Worte darauf: Wenn du eine neue Arbeitsstelle antrittst, kannst du am ersten Tag auch nicht zu spät kommen, ansonsten wirst du gekündigt. Kannten die Lehrer an dieser Schule kein Mitgefühl? Das war schließlich mein erster Tag und ich fühlte mich jetzt schon völlig fehl am Platz. Missmutig fuhr ich mit den Händen über die Schließfächer, bis ich meinen erreicht hatte. Ich schmiss die Bücher, die ich heute nicht mehr brauchte, rein und schloss dann wieder ab. Anschließend schlurfte ich mit langsamen Schritten in Richtung Schultoiletten. Dort verbrachte ich dann 15 Minuten, die mir aber wie gefühlte 100 Minuten vorkamen und ich mich deshalb auch dafür entschied in eine Art Aufenthaltsraum zu gehen, wo ziemlich wenig Schüler vorhanden waren, was ja auch mein Ziel gewesen war. Ich wollte von so wenig wie möglich Schülern umgeben sein. Ich blickte mich um und sah dabei flüchtig in das Fenster. Erschrocken stellte ich fest, dass meine Frisur immer noch genauso zerzaust aussah, wie heute morgen. Ich beeilte mich damit die Haarklammern und Haargummis aus meinen Haaren zu befreien und band mir dann einfach nur einen losen Pferdeschwanz zusammen. Anschließend nahm ich mein Baguette aus der Tasche, das ich mir heute Morgen in den letzten zwei Minuten gerichtet hatte. Angeekelt verzog ich das Gesicht als ich es aus der Tüte packte. Die Tomaten sind rausgefallen und lagen nun in meinem Schulranzen. Mir ist der Appetit vergangen und somit packte ich mein Baguette wieder in meinen Schulranzen, wobei ich diesmal genau darauf achtete, das die Tüte geschlossen war. Ich stemmte frustriert meinen Kopf zwischen meine Hände und dachte daran, was meine Freundinnen wohl gerade taten. Bestimmt lagen sie alle drei auf Meghan's Riesenbett, lasen zu dritt die Vogue und stritten sich darüber welcher Typ heißer war. Tyler würde warscheinlich für Zac Efron sein und Brit und Meghan für Shawn Mendes, ihr neuster Liebling. Ich persönlich tendierte ebenfalls zu Shawn, wobei Zac auch nicht schlecht war, nur einfach etwas Oldschool. Ich seufzte. Irgendwie hatte ich mir das mit dem Umzug leichter vorgestellt. Kein Bruder, keine Blamagen und vor allem kein Nachsitzen am ersten Schultag.

Don't forget to breathe, BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt