Kapitel 2

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Meine Tasche geschultert huschte ich aus dem Haus in Richtung des Waldes. Der Thestral ließ mich nicht aus den Augen, ging aber einige Schritte in den Wald zurück, als ich ihm näher kam. „Okay. Ich denke mal du bist hier, um mich abzuholen. Also werde ich mich jetzt auf deinen Rücken setzt." Ich kam mir etwas seltsam vor, weil ich nicht glaubte, dass in dieser Gegend sehr viele den Thestral sehen könnten. Doch wir waren von Wald umgeben und das Haus war nur noch knapp zu sehen. Also hievte ich mich und meine Tasche auf den Rücken des Thestrals, der es scheinbar recht eilig hatte, denn er stieg fast sofort in die Höhe.

Es war ein wunderbares Gefühl wieder zu fliegen. Früher hatte ich es geliebt mit meinem Besen um Hogwarts zu schwirren und vermisst hatte ich es schon sehr. Ich genoss den kühlen Wind, der meine Haare zerzauste und die Aussicht über die Landschaft, die unter mir dahin zog. Es war eine lange Reise nach Hogwarts und irgendwann musste ich tatsächlich auf dem Rücken des Thestrals eingeschlafen sein, denn als ich die Augen das nächste Mal öffnete waren die Spitzen der Türme von Hogwarts zu sehen. Ich konnte von Glück reden, dass ich noch immer hier oben saß und nicht gestürzt war.

Unglaubliche Erinnerungen strömten auf mich ein, als das Tier seine Hufen auf dem steinernen Hof absetzte. Das schwere Eichenportal lag vor mir und war wie das Tor zu meiner Vergangenheit, die ich so gerne noch einmal sehen und erleben wollte. Vorsichtig rutschte ich von dem Rücken des Thestrals, bis ich festen Boden unter den Füßen hatte. Kaum war dies geschehen erhob sich das imposante Tier und keine zehn Sekunden später war es außer Sichtweite. Einige Male drehte ich mich im Kreis um mich selbst, genoss den vertrauten Anblick, bis ich dann entschlossen auf das Eichenportal zuging. Mit aller Kraft drückte ich die eine Seite auf und betrat die hohen Gänge von Hogwarts. Es war still im Inneren, doch sonst war alles, wie in meinen Erinnerungen. Glücklich und unfähig mich zu bewegen stand ich mitten in dem Gang und sah mich um, als wäre ich wieder die begeisterte Erstklässlerin. „Esila? Esila bist du das?", ertönte eine mir nur allzu bekannte Stimme. „Leyni? Oh, wie schön es ist dich wiederzusehen!", rief ich erfreut und schloss meine alte Freundin in die Arme. Auch heute noch gab ich ihr nicht die geringste Schuld an dem Vorfall vor zwei Jahren. „Wie geht es dir?", fragte Leyni, als ich mich von ihr löste. „Ganz gut, denke ich mal. Und dir? Warte mal, warum bist du hier? Du müsstest doch fertig sein mit der Schule. Du bist doch nicht etwa sitzen geblieben oder?" „Was? Nein quatsch.", lachte sie : „Nein, ich mache hier so etwas wie eine Ausbildung zur Lehrerin. Kann man das so nennen? Ich meine, ich glaube, dass es so bei Muggeln heißt." Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht, als ich ihr antwortete: „Wow. Ich bin echt stolz auf dich. Du hast dir ein eigenes Leben aufgebaut." Sie nickte und in ihren Augen standen Tränen. „Weißt du, Esila. Ich habe dich vermisst. Unglaublich vermisst. Du warst die einzige Freundin, die ich hier hatte und dann warst du auf einmal weg." Ich biss mir auf die Lippe, um meine eigenen Tränen zu verbergen. Erneut schloss ich meine Freundin in die Arme und flüsterte ihr leise Worte ins Ohr. Ich war ihr unendlich dankbar, dass sie das Thema Severus nicht anschnitt und um das auch weiterhin zu vermeiden, versuchte ich weiter mit ihr zu reden, während sie mir half meinen Koffer in das für mich vorgesehene Zimmer zu bringen. „Lehrerin also? Ich hätte alles von dir erwartet, aber nicht, dass du freiwillig in einer Schule bist." „Hogwarts ist nicht nur eine Schule für mich, sondern mein Zuhause. Außerdem war es schwer das Angebot Minervas nicht anzunehmen. Sie hat gesagt, dass ich eine wunderbare Lehrerin für Verwandlung abgeben würde." Während sie redete rollte eine winzige Träne über ihre rosige Wange. Ich wollte in diesem Moment nicht über Minerva reden. Gerade erst war ich angekommen und wollte deshalb nicht sofort über den Tod meiner alten Lehrerin sprechen. Aus diesem Grund wich ich Leynis Anspielung aus. „Ich habe es geliebt hier zu sein. Sogar der Unterricht hat meistens Spaß gemacht im Gegensatz zu Muggelschulen.", meinte ich leise.„Du... du solltest jetzt wohl besser zum Schulleiter. Ich glaube du wirst schon erwartet.", murmelte Leyni und huschte schnell aus dem Raum. Seufzend folgte ich ihr aus der Tür, schlug aber die entgegengesetzte Richtung ein. Während meines Weges zum Schulleiter traf ich auf nicht einen Schüler. Hier schien wirklich Hilfe benötigt zu sein, doch ob ich dafür die Kraft hatte bezweifelte ich. Ich hatte selber schwer mit der Nachricht zu kämpfen.


Heyho Ihr!
Das Kapitel ist zwar etwas kurz, aber hey ich hatte nicht viel Zeit :D

Ich werde wahrscheinlich jede Woche ein bis zwei Kapitel hochladen, weil ich mehr zeitlich einfach nicht schaffe. Ich bitte um Verständnis.

Bis dahin, gehabt euch wohl

~Schokokekschen <3

PS: Guten Rutsch ins Jahr 2016! Möge das Glück stets mit euch sein.



Verbotene Liebe 2 (Severus Snape - FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt