Theater um Jack

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"Und? Was hat er gesagt?", fragt Sue mich neugierig.

"Das er mit mir heute Mittag essen gehen will."

Sue zieht eine Augenbraue hoch. "Ja, ich hab ja gesagt", sage ich und lasse mich auf den freien Platz fallen. 

"Sag mal, wie lang geht den das Theater überhaupt?" fragt Anna in die Runde. Wir alle schauen uns an, niemand weiss es genau. Genervt schauen wir alle zur Bühne und warten dass das Stück endlich beginnt. 

Es gibt immer diese Spezies von Schülern, die nie pünktlich sind. 5 Minuten nachdem das Stück schon angefangen hatte, kommt eine Gruppe von Schülern in die Aula. Automatisch wandern alle neugierigen Blicke zur Tür. Auch ich muss hinschauen.

 Na toll, sag mal Schicksal, überall wo ich hinschaue, muss da auch immer Jack sein? Ich will nichts von ihm. 

Aber nein, das Schicksal schlägt nochmal eins drauf. Jack und seine Gruppe sitzen genau vor unserer Reihe. Um genauer zu sein, vor uns. 

Toll....

Als ob es schon nicht genug ist, muss sich Jack auch noch umdrehen. Ich schaue ihn nicht an, sondern tue so als würde ich mich auf das Theater konzentrieren. Doch aus dem Augenwinkel beobachte ich ihn schon, das kann ich nicht lassen. Ale er sich dann endlich umdreht, entspanne ich mich langsam. Ich will mich nun wirklich auf das Stück konzentrieren, aber muss diese Schweinebacke denn immer Aufmerksam erregen? Er kann es nicht lassen, ruhig zu sein, sondern albert immer herum.  So ein Kindskopf.

90 Minuten später drängeln sich alle aus der Aula. "Das waren mit Abstand die langweiligsten 90 Minuten meines Lebens", kommt es von Alice. "Und jetzt schubsen dich alle umher, grrr ich will einfach nur noch hier raus!" Wir alle verstehen Sue, denn wir haben die Nase gestrichen voll und haben dazu auch noch Hunger. Ich muss mich beeilen, Andy und ich haben in 10 Minuten in einem Restaurant abgemacht. Ich will auf meine Armbanduhr schauen, doch dazu kommt es  nicht. Auf einmal werde ich nach vorne geschubst. Das ist doch wohl die Höhe! Wer war das denn? Schnell drehe ich mich um und sehe in ein bekanntes Gesicht. 

Jack.

Schon wieder.

Wütend funkle ich ihn an. Ich will schon etwas sagen, doch es fällt mir nichts ein. Er schaut mich nur an, wartet dass ich etwas sage, doch ich drehe mich einfach um und gehe so schnell es geht raus. Ein kurzes Bye, bis später und ich bin auch schon weg. Schnell mache ich mich auf den Weg ins Studentenrestaurant Cuuna. 

"Al, hier", Andy winkt mir. 

Ich ändere die Richtung und setzte mich ihm gegenüber. "Sorry, ohne Brille sehe ich wirklich nicht so gut."

"Kein Problem."

Mein Blick wandert von oben nach unten. Ich habe vergessen das Andy so gut aussieht. Besser als auf den Fotos. Sein lachen ist so vertraut und ich fühle mich direkt wohl bei ihm.

"Wie läufts in der Schule? Du bist Schwerpunkt amerikanische Literatur oder?" 

"Korrekt, ganz gut und wie läufts bei dir, du Mathe Genie?"

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Wir bestellen uns das Essen und reden, reden und rede. Es kommt mir vor, als wäre er schon mein ganzes Leben hier gewesen, dass  nicht 2 Jahre vergangen sind, ohne dass wir keinen Kontakt hatten. "Ja ich muss zugeben Andy, ich habe dich vermisst."

"Wusst ichs doch", er klatscht in die Hände, "darum habe ich dir geschrieben", sagt er dazu noch mit einem Zwinkern.

Nach dem Essen begleitet Andy mich noch bis vors Schulzimmer. Er ist ein richtiger Gentleman, er ist so... so aufmerksam, lustig und charmant. Dazu sieht er noch gut aus. 

Er lehnt sich an die Wand. "Sag mal Al, hast du dieses Wochenende schon was vor?" Ich schüttle meinen Kopf. "Gut, dann ist der Samstagabend für eine Runde Bowling reserviert. Ich nehme dich als meine Begleitung mit, denke ich." Verschmitzt schaut er mich an.

Ich nicke erfreut, "Aber pass auf, die Kugle fliegt bei mir schonmal gerne irgendwo anders hin", sage ich ein bisschen peinlich berührt. Bowling war nie so mein Ding. Am Anfang bin ich immer guter Dinge, doch wenn ich nie treffe, dann hat meine Laune auch mal den Tiefpunkt erreicht.

"Das kriegen wir schon hin, du hast doch mich. Hey ich  muss jetzt wirklich los, ich hol dich am Samstag um 8 ab." Und somit hat er sich schon auf den Weg gemacht. Ich sehe ihm noch eine Weile nach, dann betrete ich das Schulzimmer. 

Bio.

Ich setzte mich neben Alice und sie schaut mich fragend an. 

"Was?"

"Sag mal, bist du blind?" Sie muss wohl sehen, dass ich es immer noch nicht gecheckt habe, denn sie fährt fort: "Zwei Reihen vor dir." Mein Blick wandert zu den Tischen der Jungs.

Nun verstehe ich was Alice gemeint hat. Gespielt beleidig schaue ich sie an. "Du bist schon wie Lousie, nein ich stehe nicht auf ihn und ich will auch nichts von ihm."

Ein kurzes Jaja und Alice widmet sich wieder ihrem Handy zu.

Sag mal, was für Vorstellungen haben den alle? Soll ich ihn denn heiraten oder was? 

Eigentlich achte ich nicht wirklich auf Jack, und erst Recht nicht auf den Unterricht. Andy hat sich in meinem Kopf eingehakt wie ein Karabinerhaken. Er ist so anders als Jack, lieb, charmant und so nett. Jack, ja der verwirrt mich nur. 

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