Luna Darko OS

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Die Nadel stach tief in ihre Haut. Ihr zitternder Körper entspannte sich automatisch und sie sank weiter runter bis sie auf dem Boden lag. Ihre Augen geschlossen. Sie wollte nicht die Gesichter der anderen sehen die sie missbilligend ansahen. Diese Blicke waren zwar etwas Alltägliches für sie aber es versetzte ihr immer wieder einen Stich. Würde man alle Messerstiche, die sie Seelisch abzeichneten, auf ihren Körper übertragen wäre sie durchlöchert, fast nicht mehr da, denn die Messerstiche hätten sie aufgelöst. Sie würde in sich zusammenfallen. Die Drogen halfen ihr diesen Schmerz aus zuhalten. Ihn zu übertünchen. Wenn sie die Droge ihre Adern durchfließen spürt, löst sich der ganze Schmerz ihrer Seele, der wie eine Klette sich an ihr Herz festfrisst, verschwindet er wie aus Zauberhand. Doch weg ist er noch lange nicht. Sie nimmt ihn nur nicht wahr. Das war das traurigste an ihr. Sie versuchte den Schmerz nicht zu vernichten, sie verdeckte ihn. Wie als würde sie eine dicke, undurchlässige Decke über diesen Schmerz legen. Sie hörte sie Fußschritte an ihr vorbei ziehen. Ein schönes Geräusch wenn man die anderen Geräusche ausblendete. Das Hupen der Autos, die U-Bahn, das Gerede der Geschäftsmänner, alles. Fußschritte von Menschen die nicht in den Abgrund gefallen sind, oder zu mindestens nicht so aussehen und über ihren möglichen Schmerz hinweg sehen wenn sie die Außenwelt betreten. Es ist wie eine Maske die Menschen aufsetzen um anderen Menschen weis zumachen sie seien mit der Situation, in der sie sich wo möglich befinden, glücklich. Sie hatte ihre Maske zerbrochen. Sie hatte sie mit der Säge zerstört und in den Müll geworfen mit dem Gedanken, ihr glaube eh niemand dass sie glücklich ist. Sie will niemandem etwas vormachen und in diesem System leben. Sie will frei sein und es jedem zeigen, dabei hat sie gar nicht gemerkt wie sie das innerlich zerstörte.

Ihr schwarzer kurzer Rock war zu kurz für die Jahreszeit und sie frohr am ganzen Körper. Den Schal der um ihren Hals geschlungen lag, wärmte sie nicht wirklich auf und das Zittern kehrte zurück. Ihr Make-up war ein bisschen verlaufen und zeigte wie scheiße es ihr gehen musste. Sie weinte ab und zu wenn sie wieder allein auf ihrem Bett sahs. Mittler Weile nahm sie nicht mal mehr die Fußschritte wahr und versank komplett in der Droge. Im Moment lag sie in einer Ecke einer U-Bahn Station, um 18:10. Das wusste sie, denn genau um diese Zeit liefen immer besonders viele Menschen um sie herum. Feierabend für die meisten Arbeitenden. Sie spürte eine Bewegung an ihrem rot karierten Holzfällerhemd und zuckte kurz zusammen, rappelte sich leicht auf und lehnte sich wieder gegen die Wand. Sie hatte keine Lust die Augen zu öffnen um zu wissen wer ihren Arm berührt hatte. „Hey, mach die Augen auf !" sie zuckte bei dem Klang dieser bekannten Stimme zusammen. Sie wusste wer sich da neben sie gesetzt hatte. Es war ihr alter Freund Ardy. „Dann mach sie halt nicht auf." Seufzte er. „Hör auf zu seufzen." Flüsterte Luna. „Das stöhrt mich." Sie lehnte den Kopf gegen die Wand, zog die Knie an und zitterte vor sich hin. Leider wärmte die Droge nicht. „Geh nach Hause Luna." Sagte er leise. „Jetzt nicht" antwortete sie ihm. Plötzlich spürte sie einen Arm an ihrem Rücken einen in den Kniekehlen. Sie wurde hochgehoben. „Ardy ! Lass mich runter !" Gezwungenermaßen öffnete sie die Augen und versuchte runterzukommen. „Nichts da. Du erfrierst mir noch" Antwortete er mit seiner gewohnten Ruhe in der Stimme und er festigte seinen Griff. Luna gab nach ein paar weiteren Versuchen auf. Sie ließ sich von Ardy bis zu seiner Wohnung tragen. „Ardy, warum sind wir hier ?" fragte sie genervt. „Sei still. Taddl ist auch da." Antwortete er, schloss auf und machte hinter ihr die Tür wieder zu. „Taddl ! Luna ist mal wieder zu Besuch !" rief er in die Wohnung. Er bekam ein leises „Wie schön" zurück. „Ardy, lass mich gehen. Ich bin high und ich mache dir doch nur wieder Probleme" sagte sie. „In deiner Wohnung hast du keine Heizung, nur eine Löchrige Decke. Wie willst du da überleben ? Und genau weil du High bist habe ich dich mit zu mir genommen. Wer weiß was du wieder alleine anstellst." Sagte er und lies sich auf das Sofa fallen. „Komm her und kuschel' dich in die Decke. Wenn du weiter nur auf den Fließen stehst erkältest du dich." Und er klopfte auf den Platz neben sich. Luna seufzte und setzte sich neben Ardy der ihr direkt die Decke über den Körper legte. Er schaltete den Fernseher ein und die PS3. „Wollen wir einen Film schauen ?" fragte er leise und schaute lächelt zu Luna. „Mir doch egal." Antwortete sie und rutschte weiter unter die Decke. Er lachte kurz auf und klickte dann auf einen ihrer Lieblingsfilme. Die kleine Meerjungfrau. Der Film startete und Luna schaute gespannt zu. Ardy hingegen schlief fast ein.

Nachdem der Film fertig war schaltete Luna die PS3 und den Fehrnseher aus. Ardy war eingeschlafen und lehnte leicht an ihrer Schulter. Es war ca. 22:00 Uhr und auch ihre Augen wurden immer schwerer bis sie schließlich neben Ardy einschlief.





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