Angekommen in der Märchenstadt

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Sonnenstrahlen fielen durch die Gardinen in mein Zimmer. Ich sah auf mich herunter und merkte, dass ich mit meinen Klamotten schlafen gegangen war. Ich stieg aus dem Bett, öffnete meinen Koffer und kramte eine kurze Hose und ein T-shirt heraus. Das sollte dick genug sein. Denn hier in Italien war Sommer. Als ich fertig war, ging in die Küche. Anscheinend war Jonas Onkel schon auf der Arbeit. Er War Fischer und musste immer sehr früh raus.
Der Tisch war noch gedeckt. Meine Mutter saß dort und starrte aus dem Fenster. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, da sie mich bemerkt hatte und fragte:"Naa Schatz! Gut geschlafen"? Ich nickte und setzte mich an den Tisch.

Als ich fertig mit Essen war, suchte ich Jonas, damit wir so bald wie möglich aufbrechen konnten. Er wollte mir einen seiner Lieblingsorte in Taomina zeigen. Er sagte mir schon oft, dass dieser Ort verzaubern würde. Meine Mutter wollte sich mit Karla auf die Suche nach ihren Bekannten machen. Sie hatte mir schon oft erzählt, dass sie früher jeden Sommer mit ihren Freunden hierher gefahren sei. Somit nahm ich an, dass sie den ganzen Tag damit beschäftigt waren. Robert, Jonas Onkel war schon auf der Arbeit. Somit waren Jonas und ich alleine.

Ich ging nach draußen, um Jonas zu suchen. Ich sah ihn auf einem Stein vor dem Haus. Er blickte in das weite Meer hinaus. Unser Haus lag direkt auf einem hohen Hügel mit einem Blick auf das weite Meer von Taomina.

Als alle weggefahren waren, holte ich meinen Rucksack aus dem Haus. Dort hatte ich Proviant für uns eingepackt, falls wir Hunger bekamen.
Zuerst gingen wir runter in den Ort. Wir redeten nicht viel. Wir genossen einfach nur den traumhaften Ausblick und den Duft nach Sommer. Hier konnte man einfach nur entspannen.
Als wir in der Stadt ankamen, konnte ich mit dem Staunen nicht mehr aufhören. Ich war völlig in meinem Element. Ich lief zu unzähligen Ständen, schaute mir die handgefertigten Figuren an und ließ mich in die zauberhaften Düfte dieser Märchenstadt einhüllen.

Als ich an einem Stand stehen blieb, wo ein Mann auf einem Hocker saß und auf einer Leinwand die Frau, die vor ihm saß malte, wusste ich, dass hier nicht nur alles zauberhaft war. Der Mann sah alt aus, er trug einen langen, braunen Mantel. Er War abgenutzt und schon sehr alt. Ich wollte auch ein Porträt malen lassen. Ich fragte, ob er es denn einpacken könnte. Ich wollte es Jonas schenken. Er stand an einem anderen Stand mit Figuren und war vertieft in ein Gespräch mit einem Mädchen. Wer war diesen Mädchen. Wir waren zwar kein Paar, aber tief in meinem Inneren spürte ich meine Eifersucht.

Ich setzte mich auf den Hocker, auf dem eben die Frau gesessen hatte. Der Mann sagte mir, wie ich mich setzen sollte. Und so lange saß ich dann dort. Durch einen Spalt einer Hauswand konnte ich das weite Meer sehen. Ich blickte lange so darauf. Bis mir der Mann mitteilte, dass er fertig war. Er sagte:" Schau es dir noch nicht an. Erst wenn deine Person, der du es schenken willst, es auspackt." Woher wusste er, dass ich es jemandem schenken wollte. Egal! Ich griff neben mich, wo eben noch mein Rucksack stand. Doch da war kein Rucksack. Wo war er ?

Eine schwere VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt