chapter 8

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In der anderen Hälfte des Raumes stand eine schwarze Leder Couch, welches auf einem kaputten Orient Teppich stand.
Neben der Couch stand ein altes silbernes Mikrofon.
In einem Halbkreis dahinter waren drei Gitarren.
Das erste: eine CUENCA konzertgitarre.
Das zweite: eine Fender squire bullet strat E-gitarre.
Und das letzte: eine Gibson Les Paul von 1959.
Das war alles ein Vermögen Wert und konnte gar nicht aufhören zu staunen.
,,Wer bist du Matthew Lee Espinosa?" Fragte ich ihn und legte mein Kopf zur Seite.
Als ich ihn ansah, lächelte Matthew mich an. Nur der rechte Mundwinkel ging nach oben. Das machte mich ganz verrückt, mir wurde heiß und ich hatte das Gefühl fast keine Luft zu kriegen.
,,Ich bin nur ein kleiner Junge aus Virginia, der die Liebe zur Musik gefunden hat". Sagte er leise und so voller Leidenschaft, dass es mir wieder die Sprache verschlag.
,,Und Jade, du kannst mich ruhig Matt nennen". Fügte er hinzu.
,,Alles klar, Matt". Erwiderte ich.
,,Darf ich?" fragte ich Matt und zeigte auf die Gibson Les Paul.
,,Klar". Erwiderte er.
,,kannst du spielen?" Er klang einbisschen überrascht.
,,Ja, ich hatte fünf Jahre Gitarren Unterricht und seit einem Jahr lerne ich wie verrückt E-gitarre von meinem Vater". Ich lachte.
Ich spielte zuerst ein paar Akkorde, dann spielte ich den Anfang von Hotel California.
Und dann, ich weiß nicht was mit passierte, fing ich auf einmal an zu singen :
,,On a dark desert highway
Cool wind in my hair
Warm smell of colitas
Rising up through the air
Up ahead in the distance I saw a shimmering light
Head grew heavy and my sight grew dim
Had to stop for the night".
Mir war es plötzlich nicht mehr peinlich vor jemandem zu singen. Mir war nicht peinlich das Matt mir zuhörte. Ich tat alles auf einmal ganz unbewusst.
Der Sound der Gitarre war unbeschreiblich!
Dann sah ich das Matt seine Gitarre nahm.
Noch bevor er die erste Note gespielt hatte, war klar, dass Matt wusste, was man mit einer Gitarre anfing. So wie er sie nahm und lässig den Gurt über die Schulter schlang, wie er die Gitarre hielt, sogar wie er den Gurt anpasste, ihn einbisschen kürzer machte, um sie weiter am Oberkörper zu haben - Alles wirkte völlig natürlich bei ihm.
Er fing an zu spielen.
Und als er es tat...
Es war atemberaubend.
In den ersten Sekunden, als seine Finger über das Griffbrett hüpften und die Luft mit der wunderbaren Gitarrenmusik erfüllten, könnte ich nur den Atem anhalten und ihn fassungslos anstarren.
Er spielte ohne Plektrum, zupfte und schlug mit Daumen und Fingern, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und der Klang, der herauskam - eine Mischung aus Basstönen, Akkorden und Melodien zugleich war mit keinem Gitarrensound vergleichbar.
Und dann fing er an die nächsten Strophen zu singen :

,,There she stood in the doorway
Heard the mission bell
I was thinking to myself
This could be heaven or this could be hell
Then she lit up a candle
She showed me the way
There were voices down the corridor
I thought I heard them say".

Und seine Stimme war unglaublich...So kraftvoll, so laut und Rau, so einfach und ein bisschen brutal...doch gleichzeitig unfassbar schön. Voller Gefühl, Leidenschaft, Emotionen...
Ein Gesang der tief aus seinem Innern kam.
Den Refrain sangen wir zusammen :

,,Welcome to the Hotel California
Such a lovely place
(such a lovely place)
Such a lovely face
Plenty of room at the Hotel California
Any time of year
(any time of year)
You can find it here".

Das war unbeschreiblich Schön. Unsere Stimmen passten perfekt zusammen.

Nachdem wir im Duett das Solo spielten und schließlich der letzte Ton verklang, schlang sich Matthew keuchend um mich.
Ich war total überrascht.
Wir standen noch sehr lange da und hielten uns in den Armen.
Ich wollte nicht mehr das es auffhörte, ich wollte mich nicht mehr von seinen warmen Körper lösen, ich wollte weiter sein pochendes Herz an an meiner Brust spüren, ich wollte nicht das er mich jemals wieder losließ.
Immer noch keuchend strich er mit seiner Hand eine Haarsträhne aus meinem Gesicht weg und zärtlich wanderte seine Hand meine Wange entlang.
Sein Gesicht war nun auf gleicher Höhe wie meiner und er war jetzt nur noch wenige Millimeter vor mir.

Der Sommer Von Matthew Espinosa Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt