Kapitel 4

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Ich trat ein. Herr Weiß schritt nach mir durch die Tür und schloss diese hinter sich. Wir standen nun in einer Art Vorraum, indem sich nur ein Drucker befand.„Geh ruhig rein, es ist niemand da", sagte er als ich ihn verunsichert ansah. Ich betrat den Raum nicht zum ersten Mal. Als wir letztens einen Kuchenverkauf hatten, war ich schon einmal hier gewesen. Der Raum hat die Größe eines kleinen Klassenzimmers, mit einem großen Tisch in der Mitte. Auf ihm lagen Zettel über Zettel, Federmäppchen, Wasserflaschen und einige Laptops. An den Wänden befanden sich zwei Tafeln und eine Leinwand für den Beamer. Es roch angenehm nach Kaffee. Herr Weiß setzte sich auf einen naheliegenden Stuhl. „Setz dich", bat er mich. „Danke, aber ich bleib stehen", ich wollte gar nicht so hart klingen, ich wollte mich nur nicht setzen. Wenn man stand, hatte man einen viel schnelleren Fluchtweg.

Ich lehnte mich gegen den Tisch und stützte mich mit den Händen darauf ab. Er ließ seinen Kopf in seine Hände sinken und sprach erst nach ein paar langen Sekunden. Er weiß es. Und er weiß, das ich weiß, dass er es weiß ... aber das ist nicht möglich ... oder? Das ist nicht möglich. Nein. Das –

Er hob den Kopf. Er haderte offensichtlich mit etwas. Seine blau-grünen Augen fixierten meine braunen: „Du hast letzte Nacht von mir geträumt." Mir stockte der Atem. „Was?! Wie ...?! Woher - ", okay, das war jetzt doch heftiger als erwartet. Ich fühlte mich irgendwie ertappt. „Du weist, dass ich Recht habe", sagte er. Ich fuhr mir mit den Händen durch meine Haare. Es hatte keinen Sinn das ganze zu verleugnen. „Ja ..., aber ... woher ...?" „Ich träume auch", antwortete er. „Das Selbe?!", fragte ich mit einem leicht hysterischen Unterton. Das war nicht möglich ... „In diesem Fall schon." Ich musste kurz auflachen. Die Situation war einfach zu ... „Toll." An der Tatsache konnte man jetzt auch nichts mehr ändern. Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen, was ich denken sollte. Trotz allem brannte mir diese eine Frage auf der Zunge. Krasser konnte es jetzt ja eh nicht mehr kommen, ich meine welche Personen träumten schon ein und den selben Traum? Niemand. Eben. „Aber ... hat es sich für Sie auch so ...", ich zögerte und musste an den Traum denken, „... echt ... angefühlt?" In meinen Gedanken klang die Frage nicht so bescheuert.

Er nickte. „Es war ... schön", sagte er. Bei dem letzten Wort brach er den Blickkontakt ab. Doch ich sah noch in seinen Augen, dass er diese Worte sofort bereute, kaum waren sie ausgesprochen. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu erwidern, doch ich war zu perplex, als dass ich hätte reden können. Es war schön ... Seine Worte hallten in meinem Kopf in einer Endlosschleife wider. Sie waren so schön und doch so verwirrend. „Es ... ich kann es steuern." „Sie...? WAS?!" Keine Ahnung, wieso mich dass jetzt mehr verschreckte, als die Tatsache, dass er es 'schön' fand. „Ich kann es steuern. Ja."

Das war jetzt doch zu viel. Ich musste mich setzten. Meinen Kopf in meine Hände sinken lassen. Er lies mir glücklicherweise ein paar Sekunden Zeit, mich zu beruhigen. Als ich nach einer Weile immer noch aufgewühlt war, legte er behutsam eine Hand auf meinen Rücken um mich zu beruhigen. Ich zuckte zurück. Stand auf, machte Anstalten zu gehen. Setzte mich jedoch wieder hin. „Tut mir leid", sagte er. Es klang aufrichtig. „Ist schon ..." Nein. In Ordnung war es nicht wirklich. „Ich muss das gerade nur ein wenig verdauen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es so etwas ... gibt", rang ich nach Worten. „Ich auch nicht." Hä? Ich schaute auf. „Sie können das ganze doch steuern..." Von Sekunde zu Sekunde wurde ich verwirrter, obwohl sich meine Gedanken zu klären schienen. „Aber auch erst seit kurzem", sagte er. „Und wie haben Sie es herausgefunden ... also dass Sie Träume steuern können?"

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Heeey^^

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch:)

XXX

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