Kapitel 6

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Er stand auf, stellte sich vor mich und sah mich an. „Ich weiß es nicht. ... Ich ... Ich habe keinen Vergleich..", sagte er schließlich. Ich stand langsam auf, machte einen kleinen Schritt auf ihn zu. Ich wusste was jetzt kommen würde, doch ich sagte nichts. Ich wollte nichts sagen. Es stand zu viel auf dem Spiel, was ich hätte kaputt machen können. Aus irgendeinem Grund wollte ich es. Ich wollte, dass er mich küsste. Meine Gedanken rasten. Was machst du da? Hör auf, dir zu wünschen, dass er dich küsst. Das wird er nicht. Ich meine Hallo?! Er ist dein Lehrer! Mach dir bloß keine Hoffnung!

Er stand jetzt nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und schaute mir mit seinen wunderschönen Augen in meine. Ich musste aufpassen mich nicht in ihnen zu verlieren. Sie waren blau und hatten einen kaum bemerkbaren Hang zu grün. Die feinen blaugrünen Strahlen, die von der Iris ausgingen, wurden von einem dünnen schwarzen Kranz zusammengehalten. Mein Herz verlor seinen Rhythmus und schlug schnell und etwas unregelmäßig. Meine Hände wurden schwitzig. Mir wurde leicht schwindelig, doch ich fühlte mich sicher. Mit meiner linken Hand ergriff ich seine rechte. Sie war warm. Oh Gott, was tust du da? ... Aber er schreckt nicht zurück ... Lass mich! Er will es doch auch. Oder? Sonst würde er ja zurückschrecken.. Mit seiner linken Hand hob er sanft mein Kinn an. Schließlich beugte er sich zu mir herunter und legte seine weichen Lippen auf meine. Ich schloss meine Augen. Der Kuss fühlte sich fast genauso an, wie in meinem Traum. Besser noch.
Meine rechte Hand lag auf seiner Brust. Mit seiner rechten Hand, die sich mittlerweile an meiner Taille befand, zog er mich näher zu sich heran. Es fühlte sich gut an. Ich konnte spüren, wie sich seine Muskeln unter seinem Shirt anspannten und wieder locker wurden. Der Kuss war zwar sanft, jedoch leicht verkrampft, so als ob er versuchen würde etwas zu unterdrücken. So, als ob er mit sich im Zwiespalt wäre. Es verunsicherte mich ein wenig, dennoch küsste er wirklich unglaublich gut. Ich wollte nicht mehr aufhören, obwohl ich wusste, dass dieser Kuss viel länger dauerte, als der im Traum. Doch das war mir egal. Viel größer war das Verlangen nach ihm. Er drückte mich immer wieder leicht zu sich, bis er schließlich von meinen Lippen wich.

Wir wussten beide, dass das hier ein Fehler war. Doch viel größer war das Problem, das jetzt zum Vorschein kam. „Scheiße!", flüsterte er und wich von mir zurück. Wir hatten beide in diesem Kuss mehr gefühlt, als wir eigentlich sollten. Ich schaute ihm ein letztes mal noch in die Augen, dann machte ich kehrt und lief direkt durch den kleinen Vorraum in den Flur. Meine Gedanken rasten und doch konnte ich keinen klaren fassen. Als ich auf den Treppen angelangt war, entfuhr dann auch mir ein: „Scheiße! ... scheiße, scheiße, scheiße!"

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Hallihalloo^^

das ist mal ein etwas kleineres Kapitel, aber immerhin nicht ganz unwichtig;)

Ich hoffe es gefällt euch :D

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