Kapitel 10

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Die morgige Hoffnung, er könnte fehlen war ja durch das Aufeinandertreffen in der Zwischenstunde verflogen. Endlich an unserem Klassenzimmer angekommen atmete ich zweimal tief durch und lief so schnell wie möglich zu meinem Platz ohne auch nur einen Augenblick zum Lehrerpult zu schauen. Ich wusste, dass er mich angeschaut hatte. Aber was sollte ich denn tun? Ich konnte ja schlecht schwänzen. Wobei – wieso war ich denn da nicht früher drauf gekommen? Er würde sicher nichts sagen, wenn ich gefehlt hätte. Jetzt war es jedenfalls zu spät um sich noch einmal dafür zu entscheiden, doch zu schwänzen.

Herr Weiß begrüßte die Klasse schon mit einem versucht kräftigen „Good morning!" Zurück kam – wie immer – irgendein genuschel, das kein Mensch verstand und aus einer Keinen-Bock- und Ich-bin-genervt-/müde-/gelangweilt-Stimmungen bestand.

So ging das den ganzen restlichen Tag und die nächsten zwei Wochen lang. Ich hatte das Gefühl ihn in jeder Zwischenstunde zu sehen, in der wir den Raum wechseln mussten. Es gab Tage, an denen mehr auf den Gängen los war. An denen war es leichter Herrn Weiß zu ignorieren. Und es gab Tage, an denen der Gang so gut wie leer war und ich wusste, dass er mich anschaute. Verdammt! Ich wollte ihm nicht weh tun, ihn nicht beachten. Ich wollte alles andere als das. Doch wenn ich ihn ansah kam die Gefühle hoch, die ich mühevoll versuchte zu unterdrücken. Dieser kurze Schock wenn ich ihn sah. Dieser Moment, der nur eine Millisekunde andauerte; in der man an nichts denken konnte. In der man realisierte, dass er nur ein paar Meter von einem entfernt war.


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Heeey:) mal ein ziemlich kurzes Kapitel; ich wollte das eigentlich noch zu Kapitel 9 hinzu fügen, aber bevor ihr das dann ausversehen überlest und dann verwirrt seid, dachte ich mir, dass ich es eben extra nochmal hoch lade:)

Hoffe es gefällt trotzdem :D

Xx

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