Kapitel 17

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Remus PoV

Ein lautes Poltern im Gemeinschaftsraum ließ mich aus dem Schlaf schrecken.
Auch Krone und Tatze wurden wach.

»Was um Merlins Bart..«, knurrte Sirius schlaftrunken.

»Was war das?«, fragte ich müde und fuhr mir durchs Gesicht.

»Keine Ahnung, aber wer auch immer das war, wird es bereuen, mich in dieser herrgottsfrühe aus dem Schlaf zu reißen!«, James kratzte sich am Hinterkopf und setzte sich seine Brille auf.

»Hey, wo ist Wurmschwanz?«, fragte Sirius und sah sich daraufhin suchend um.

»Was weiß ich. Ich werde auf jeden Fall jetzt etwas essen gehen.«, James erhob sich, schnippte mit seinem Zauberstab und stand fertig angezogen vor uns. »Und was macht ihr?«

Widerwillig erhoben Tatze und ich uns aus unseren Betten und taten es Krone gleich.

Zu dritt machten wir uns dann auf den Weg in die Große Halle.
Im Gemeinschaftsraum trafen wir auf Alice und Lily, die wirklich besorgt aussahen.

»Hey, was ist los?«, begrüßte ich Joys Freundinnen.

James küsste Lily kurz, bevor sie mir antwortete.
»Joyce ist nicht da.«

Sirius, der neben mir stand, spannte sich an.

»Vielleicht ist sie einfach nur frühstücken«, beruhigte ich Lily, wobei ich mir aber sicher war, dass Joyce niemals alleine essen gehen würde.

»Ja, vielleicht«, Lily raufte sich verzweifelt die Haare.

»Komm, lass uns nachsehen«, sagte Alice lächelnd.

Und so machten wir uns zu fünft auf den Weg zum Frühstück in die Große Halle.

Doch dort war keine Spur von meiner besten Freundin.

Die Situation machte die Stimmung sehr trübe. Wir alle wussten, dass Joyce nicht einfach verschwinden würde.

Sirius, der neben mir saß, räusperte sich die ganze Zeit und wippte mit seinem Fuß auf und ab.

»Merlin, Tatze du machst mich ganz nervös!«, rief James hysterisch.

»'tschuldigung. Ich mach mir eben Sorgen um Joyce!«, entgegnete dieser etwas zickig.

»Das tun wir alle«, sprach ich ihm zu.

»Glaubt ihr, das hat was mit ihrer Schwester zutun?«, fragte Alice vorsichtig.

»Wir können es nicht ausschließen.«

»Moony hat recht. Wir werden jetzt Malfoy suchen.«, James stand auf und Sirius tat es ihm gleich. »Ihr Mädchen bleibt besser hier. Wenn wir sie nicht finden, gehen wir zu Dumbledore. - Moony, kommst du?«

Hastig erhob ich mich und verschwand mit Tatze und Krone aus der Großen Halle.

Während wir zu den Kerkern liefen, fragte ich meine Freunde: »Habt ihr auch bemerkt, dass die Mädchen uns irgendetwas verheimlichen?«

»Ja schon, aber das ist jetzt unwichtig.«, meinte Sirius.

Wir liefen in die dunklen Kerker und suchten überall nach Lucius.

»Wo ist dieses Schwein?«, knurrte Tatze, hob seinen Zauberstab und sagte: »Accio Karte des Rumtreibers«

Ein wenig später hatten wir dann unsere Karte in den Händen und suchten auf dieser den Punkt ›Lucius Malfoy‹, der nirgends zu sehen war, genau wie der Punkt ›Joyce Steel‹.

»Merkwürdig«, murmelte James und kratzte sich am Kinn.

»Was machen wir jetzt?«, fragte ich.

»Am besten gehen wir zu Slughorn. Er sollte wissen, wo sich Malfoy aufhält, wenn er momentan nicht in der Schule ist.«, entgegnete Sirius und rannte schon los.

Unterwegs trafen wir auf Filch, der sich ziemlich darüber freute, uns in den Kerkern zu erwischen.

»Was ist das?«, fragte er gehässig und deutete auf die Karte, die jetzt einfach nur wie ein Stück Pergament aussah.

»Pergament, oder was denken Sie?«, entgegnete James provokant und ließ sich vom Hausmeister die Karte aus der Hand reißen.

»Die nehme ich an mich«, Filch grinste gehässig. »Was wollt ihr hier?«

»Wir wollen zu Slughorn. Ist das verboten?«, fragte ich gereizt und schob mich an ihm vorbei.
Tatze und Krone taten es mir gleich und zusammen eilten wir dann zu Slughorns Büro.
Als wir anklopften, öffnete ein gut gelaunter Professor die Tür und sagte: »Oh, welch eine Freude, was kann ich für Sie tun?«

»Professor, wissen Sie wo Lucius Malfoy steckt?«, fragte Tatze höflich, jedoch merkte man die Anspannung hinter seiner Stimme.

Der Arme; er musste echt was durchmachen in dieser Zeit.

»Mr. Malfoy ist nachhause gereist, da es familiäre Angelegenheiten gibt, die zu regeln sind.«

»Danke«, sagte James und zog uns mit sich.

Sirius und ich stolperten hinter Krone her, bis wir in einer dunklen Ecke standen.

»Leute, das ergibt alles einen Sinn! Joyce muss Malfoy gefolgt sein, vielleicht, weil sie sich noch rächen will, wegen ihrer Schwester.«

»Ja, das klingt logisch. Aber wir sollten uns nochmal die Mädchen vorknöpfen, und fragen, was sie zu verbergen haben. Und dann müssen wir noch zu Dumbledore und das alles melden.«

»Bist du irre?«, fragte Tatze mich entsetzt. »Als wenn wir noch zu Dumbledore gehen. Joyce ist wichtig!«

Zögernd nickte ich und dann liefen wir auch wieder in die Große Halle, wo Alice und Lily noch warteten.

»Und? Habt ihr was rausgefunden?«, fragte Lily neugierig.

»Als erstes, sagt ihr uns, was ihr uns verheimlicht«, meinte ich ernst.

»Ehm..«

»Lily!«

»Okay«, begann Alice zögernd. »Wir haben einen Brief von ihrer Mutter gefunden, wo... in dem sie Joyce schreibt, das auf Saphira wohl möglich ein Imperius-Fluch liegt.«

»Das sagt ihr uns jetzt?«, knurrte Sirius und schlug auf den Tisch. »Dann ist das doch alles klar!«

Er sprang auf und rannte aus der Großen Halle.

»Leute, wir haben keine Zeit. Wir müssen los«, ich stand ebenfalls auf und lief Sirius hinterher. James folgte mir.

»Ich wette, er ist auf dem Weg zu Malfoy», vermutete James.

»Ja, und wie kommen wir dahin?«, ich kratzte mich am Hinterkopf.

Wir verfielen in ein kurzes Schweigen.

»Ich hab's! In der Nähe von McGonagalls Büro! Da ist doch dieser Raum mit dem Kamin, der oft für das Flohnetzwerk benutzt wird!«

»Ja! Stimmt!«

»Entschuldigen Sie, Mr. Potter und Mr. Lupin, aber dieser Raum ist für Schüler ein Tabu! Folgen Sie mir doch bitte in mein Büro, dort sitzt nämlich schon Mr. Black«, unsere Hauslehrerin sah uns mahnend an.

Die fünfte RumtreiberinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt