Ich lerne speed krabbeln

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Direkt vor meiner Nase ragte eine Leiter empor, das Ende konnte ich nicht erkennen, da die ganzen Zweige meine Sicht versperrten. Es musst hier tatsächlich Menschen geben, die eine Leiter benutzten! Doch warum hatte ich bisher keine gesehen?

Über mir hörte ich ein knacken. Schnell sprintete ich das letzte Stück zur Leiter. Auf den Sprossen waren frische Schlammsturen zu erkennen, kein Zweifel, der Jemand war hier hinauf geklettert.

Damit die anderen eine Chance hatten mir zu folgen, riss ich schnell einen Stofffetzen von meiner Kleidung und band ihn an die Leiter.

Aber sollte ich wirklich die Leiter hinauf steigen? Woher sollte ich wissen, was mich dort oben erwartete. Es war gut möglich, dass mich eine Horde Kalins erwartete. Nein, das konnte nicht sein. Kalins waren viel zu schwer für diese Leiter. Egal was es war, ich konnte es nicht wissen. Nur in dem ich es wagte hinauf zu gehen, konnte ich es herausfinden. Aber sollte ich nicht lieber auf Arkin warten, damit er mich im Notfall retten konnte? Nein, ich wollte mich nicht immer beschützen lassen. Außerdem konnte der Jemand, bis Arkin mich gefunden hatte, schon längst Verstärkung geholt haben. Ich musste das alleine schaffen und mich beeilen!

So schnell ich es nach meinem Sprint noch konnte, kletterte ich die Leiter rauf. Immer eine Sprosse überspringend, damit es schneller ging. Die Leiter schien kein Ende zu nehmen und ich begann mich zu fragen, wie hoch die Bäume eigentlich waren. Ich musste aufpassen nicht hinunter zu fallen, das wäre mein Ende gewesen. Ich fing schon an schwer zu atmen und meine Hände wurden immer feuchter von Schweiß. So rutschte ich einmal fast ab. Nach einer Ewigkeit hatte ich es dann aber doch geschafft. Meine Arme fühlten sich schon ganz taub an und mir wurde bewusst, dass ich nicht viel länger durch gehalten hätte.

Schwer atmend, die Hände auf die Knie gestützt, versuchte ich neue Kraft zu finden. Doch da traf mich schon eine unglaubliche Druckwelle. Beinahe wäre ich die Leiter wieder herunter gefallen. Nur sehr knapp schaffte ich es, mich an einem Ast fest zuhalten.

Erst jetzt wurde ich mir meiner Umgebung richtig bewusst. Es war viel heller als zuvor auf dem Boden, was vermutlich daran lag, dass vereinzelte Sonnenstrahlen das Blätterdach der Bäume durchbrachen. Das ungewohnte Licht blendete meine Augen, die die Sonne nichtmehr gewohnt waren.

Ich stand auf einer kleinen, Plattform, von der drei Brücken ausgingen. Diese Hängebrücken führten zu weiten Plattformen, die immer an einem Baum befestigt waren. Insgesamt sah es wie ein riesiges Labyrinth aus Brücken aus. Doch warum hatte ich dieses Brückensystem bisher nicht bemerkt? Die Antwort darauf war einfach, lauter Zeige und Blätter verdeckten das Ganze und auch weitere Leitern konnte ich nicht entdecken. Dafür, dass ich mich in einem Wald befand, konnte ich sehr weit sehen. Deshalb sah ich auch noch, wie jemand hinter dem einem Baum verschwand. Einem Baum drei Plattformen weit entfernt.

Vorsichtig setzte ich meinen rechten Fuß auf die erste Brücke. Die Brücke knarrte und bog sich gefährlich weit unter mir durch, als wäre sie für wenig Gewicht gebaut.

Als ich es langsam, durch meine Vorsicht gebremst, in die Mitte der Brücke schaffte, begann sie zu allem Überfluss auch noch zu schwanken. Doch anscheinend hatte die fremde Person beschlossen, hinter dem Baum zu verharren, was mir ein wenig Zeit verschaffte. Wäre die Person weiter gegangen hätte ich das gesehen.

Die Brücke schwang immer stärker hin und her, so dass ich drohte hinunter zu stürzen. Nach den nächsten Schaukeln stolperte ich und fiel auf meine Knie. So gut ich es konnte, krabbelte ich weiter. Jedes Schwanken drohte mich erneut von der Brücke zu werfen. Warum schaukelte die Brücke überhaupt so stark, als würde ein Sturm toben? Doch ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, ich musste dringend auf eine sichere Plattform. Nur gerade so, bevor mich meine letzte Kraft verlies, schaffte ich zur nächsten, rettenden Plattform.

Doch direkt nachdem ich es geschafft hatte, hörte die Brücke wieder auf zu schaukeln. Verwirrt runzelte ich die Stirn, da war irgendetwas faul.

Faul traf es ganz gut. Denn in diesem Moment begann die eben noch so sicher erscheinende Plattform unter mir zu verfaulen. Das Holz wurde mit einem Mal ganz weich und begann moderig zu riechen. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht!

Schnell stand ich auf und rannte zur nächsten Brücke. Doch zu spät bemerkte ich, dass auch sie moderig war und brach durch die Planken. Ich fiel, dem Waldboden entgegen.

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Hey, wie findet ihr das Cover (siehe Bild oben)?

Das hat Loreley11 für mich gemacht. Schaut mal bei ihr vorbei :)

Die Widmung geht an Franzifantasy da sie mir gutes und produktives Feedback gegeben hat. Und (ganz besonders) mir auch gesagt hat, was ich verbessern kann. Außerdem noch danke für die Votes. :)

Magier der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt