Die Entscheidung

148 22 17
                                    

Da nur noch Sonia schlief, weckten wir sie und wanderten kurz darauf los.

Meine Gedanken schwirrten die ganze Zeit durch einander.

Sollte ich es Arkin machen lassen, mein Mal vollenden? Oder wollen sie mich nur als Chance benutzen hier raus zu kommen, ohne selbst in Gefahr zu kommen? War es das Risiko wert?

Von dieser Entscheidung würde mein Leben abhängen. Würde ich leben oder sterben?

Ich war mir zu unsicher. Was war wahrscheinlicher? Dass ich im Wald starb, da wir keine Nahrung mehr hatten und den Weg hinaus nicht mehr fanden? Oder das ich bei der Freisetzung meiner Magie verbrannte?

Wir gefiel zwar der Gedanke, meine ganze Macht zur verfügung zu haben, aber momentan fand ich, das Risiko zu hoch meine komplette Magie frei zu setzen. Arkin hatte selbst gesagt, dass es sehr Wahrscheinlich war, nicht zu überleben. Klar ich würde viel Mächtiger sein, aber ich hatte auch erst ein Jahr der Ausbildung hinter mir. Ich musste noch sehr viel lernen und hatte noch lange nicht meine komplette Macht entfaltet. Zu dem kam ja immer noch, dass wenn ich überlebte und es alles trotzdem nutzlos gewesen sein könnte.

Aber ich wollte keine vorschnelle Entscheidung treffen und alles noch einmal genau überdenken. Schließlich hatte Arkin mir bis heute Abend Zeit mit meiner Entscheidung gelassen.

Je länger wir wanderten, desto heißer uns somit auch schwüler wurde es. Ich lief nur noch träge durch das Gestrüpp. Mit der Zeit bildeten sich immer mehr Schweißperlen auf meiner Stirn.

Und so kamen mir immer mehr Zweifel. Wollte ich wirklich so enden, mit dem Wissen die anderen im Stich gelassen zu haben? Ohne versucht zu haben, zu helfen?

Nach einer Weile fing auch Thalin wieder an zu fluchen.

„Seht euch das an, wir sind schon wieder im Kreis gelaufen!", beschwerte er sich und deutete auf einen Stofffetzen.

„Wenn das so weiter geht, haben wir bald keine Vorräte mehr. So kommen wir einfach nicht weiter", meinte auch Sonia.

Da musste ich ihr ausnahmsweise mal zustimmen. Wir hatten extra nicht so viel mitgenommen, da wir sonst beträchtlich länger zum Reiten bräuchten. Dies wäre besonders im Falle eines Angriffes fatal gewesen.

Arkin seufzte. „Lasst uns die Spur bis zum Ende zurück laufen. Und von dort aus in eine andere Richtung weiter laufen. So sollten unsere Chancen steigen, irgendwann den Richtigen Weg zu erwischen."

„Hoffentlich rechtzeitig", sagte Sonia skeptisch.

„Das will ich doch auch hoffen", stimmte Thalin, Sonia zu.

„Das werden wir schon irgendwann", war Arkin fest der Überzeugung. Nur schaute er mich dabei bedeutungsvoll an.

Ich weiß nicht genau was mich überzeugte. Vielleicht war es die Hoffnungslosigkeit von Thalin und Sonia. Vielleicht der Bedeutungsvolle Blick von Arkin. Doch etwas von alldem half mir letztendlich an meiner ersten Entscheidung, mein Mal nicht zu vollenden, loszulassen.

Ich wollte nicht schuld daran sein, dass all diese Leute starben. Nur weil ich zu feige war mein Leben für sie zu riskieren, wie sie es für mich machen würden.

Ich würde überleben, ich würde es schaffen. Und sei es nur, um mein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Außerdem musste ich noch meine Mutter retten, ich konnte nicht mit dem Wissen weiter durch den Wald wandeln, sie im Stich gelassen zu haben. Ich würde die Magie des Feuers entfalten und mich nützlich machen, ihnen helfen hier raus zu kommen. Allein durch meine Willenskraft würde ich es schaffen und die Prozedur überstehen.

Heute Abend, wenn wir unser Lager aufschlagen würden, wollte ich Arkin meine Entscheidung mitteilen.

Und dann würden wir es schaffen, dem Wald zu entfliehen und dann meine Mutter retten.

------------------------------------------------------------------------------

Mich würde mal interessieren, welche fantasy Wesen ihr am liebsten mögt...?

Das Kapitel habe ich gewidmet FayKalena, da ich sie in letzter Zeit immer öfter antreffe und mit ihr meist einer Meinung bin. Außerdem sind ihre Ideen für Geschichten super, schaut mal bei ihr rein.

Insbesondere Geisterlesern (danke für den Begriff) gegenüber, bin ich mit ihr einer Meinung. Das sind die jenigen, die alle Kapitel lesen, aber nie sagen was ihnen gefällt/nicht gefällt.





Magier der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt