Ohne die Führer

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Leo

Seit Tagen herrscht eine Seltsame Stimmung an Deck. Ohne Percy und Annabeth fehlt etwas. Nur leider ist dieses Gefühl nichts neues. Genauso haben wir uns gefühlt, als die beiden in den Tartarus gestürzt sind. Auch jetzt mache ich mir Sorgen um sie. Sie hätten längst wieder hier sein müssen. Sie sind ins Meer gefallen. Percy ist der Sohn und Annabeth die Schwiegertochter des Meeresgottes. Das Meer kann nicht schlecht für sie sein. Doch leider sind die beiden noch nicht hier. Piper ist seit dem ziemlich in sich gekehrt. Sie macht sich Vorwürfe, allerdings ohne Grund. Kalypso ist hibbelig und macht sich Sorgen. Ach, uns allen geht es Scheiße. Sogar Festus. ,,Leo, wir haben Besprechung " Ich wende meinen Blick vom Horizont ab und sehe meine Freundin an. Ihre Haare hat sie schon länger nicht mehr gekämmt. Sie trägt eine Strickjacke von mir ( weil sie die zu langen Ärmel so gerne mag), ihre Jeans und den Gürtel, ihre Augen sind müde. Den ganzen Tag über tut sie so, als sei alles in Ordnung, doch in der Nacht weint sie. Sie dachte, dass ich das nicht mitbekomme, doch ich kenne Kalypso. Ich habe sie in die Arme geschlossen und versucht sie zu trösten. Annabeth hat ihr mit der Zeit immer mehr bedeutet. Ich seufze und lege Kalypso einen Arm um die Schulter. Wir haben sowieso keine Ahnung, wie wir den beiden helfen oder geschweige denn finden können.

Flashback:
Wir sitzen alle im Camp. Noch sind Semesterferien. Heute ist Eroberung der Flagge angesagt. Juhu! Hört man die Ironie? Ich mag dieses Spiel nur, wenn ich etwas bauen kann.
Nach einer Stunde ist das Spiel endlich vorbei. Ich habe ja nichts gegen töten von Monstern einzuwenden, doch hier darf man ja nicht töten und man macht es ohne Grund, aus Spaß. Ich kämpfe, obwohl ich auch im Bunker tüfteln könnte. Naja, jetzt ist es überstanden. Da tauchen aufeinmal Zeus und Athene auf. Annabeth sieht ihre Mutter fragend an. ,,Mom, was machst du hier?" Athena lächelt. ,,Wir haben etwas, was du vielleicht haben möchtest" Percy tritt neben Annabeth und greift ihre Hand. Ihn stört nicht die Anwesenheit von Athene, sondern die von Zeus. ,,Hier", sagt Athene und reicht ihrer Tochter ein Bündel, die Percys Hand loslassen muss, um es anzunehmen. Sie öffnet es und sofort laufen Tränen über ihre Wangen. In dem Päckchen liegen ihr Dolch und Dädalus' Laptop. ,,Danke" Plötzlich packt mich jemand an der Schulter. Es ist Rachel Elisabeth Dare, R.E.D. ,,Rachel, was?" ,,Komm mit!" Sie zieht mich zu ihrer Höhle mit dem Billiardtisch und zieht den Vorhang zu. ,,Was ist los?" Als sie sich zu mir umdreht leuchten ihre Augen grün. ,,Auch im Wasser lauern Gefahren für den Sohn des Meeresgottes und seine Gefährtin"

Ich keuche erschrocken auf und weite die Augen. Alle anderen am Tisch sehen mich an. ,,Leo, was ist los?", fragte Kalypso besorgt und greift meine Hand. Ich schüttel den Kopf. ,,Ich habe mich an den Tag erinnert, an dem Annabeth den Dolch und den Laptop wiederbekommen hat. Rachel hat mich an dem Tag in ihre Höhle gezogen und mir einen Satz gesagt. Auch im Wasser lauern Gefahren. Auch für den Sohn des Meeresgottes und seine Gefährtin. Ich glaube damit hat sie unsere jetzige Situation prophezeit. Damals wusste ich nicht, was sie von mir wollte" Auch die anderen scheinen von dieser Info nicht gerade begeistert zu sein. Doch zumindest wissen wir jetzt, warum Percy und Annabeth noch nicht wieder da sind. ,,Das war eine Falle. Die wollten, dass Percy und Annabeth ins Wasser springen", sagen Piper und Kalypso gleichzeitig, sogar im gleichen schuldbewussten Ton. ,,Wir wollten, dass sie springen, um sich in Sicherheit zu bringen ", schluchzt Piper und lässt den Kopf hängen. Jason nimmt sie tröstend in den Arm. ,,Den beiden passiert schon nichts. Die haben den Tartarus bestanden, sie können alles schaffen" ,,Eben", schluchzt . ,,Sie waren schon im Tartarus. Diese verdammte scheiß Welt hasst die beiden. So etwas haben sie nicht verdient. Sie sollten zu Göttern erhoben werden" Pipers Stimme ist laut geworden. Kurz herrscht Stille, dann schlägt Hazel auf den Tisch. ,,Scheiße, das Kind!" Sofort schlägt sie sich die Hand vor den Mund, Hazel flucht nur, wenn sie auch wirklich wütend ist. An das Kind hat natürlich wieder keiner gedacht, es ist zu ungewohnt, das Gefühl, dass Annabeth und Percy bald Eltern werden. Ich sehe, dass Luke sich anspannt. Annabeth zählt für ihn zur Familie. Diesesmal versucht Kalypso zu beruhigen. ,,Ich habe ihr eine Kette mit einer Ampulle gegeben. Dadrin sind Tabletten gegen die Übelkeit und die verhindern die Symptome" ,,Kalypso, wie lange reichen die aus?", fragt Frank, der die Hand seiner Freundin ergriffen hat. ,,Ungefähr zwei Monate" ,,Zumindest etwas", sagt Piper. ,,Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich jetzt gerne schlafen" ,,Geh ruhig", sagt Will. Als Piper aus dem Raum gegangen ist, packt er Jasons Arm. ,,Geh mit ihr mit! Ich mache mir sonst Sorgen um ihre Nerven und somit ihre Gesundheit" Sofort ist auch Jupiters' Sohn verschwunden. Ich höre, dass Kalypso sehr unruhig atmet, sie steht kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Will scheint das durch seine Kräfte zu spüren und sieht sofort zu ihr. ,,Kalypso, alles okay?" Kalypso starrt die Wand an und reagiert nicht. Ich packe sie an den Schultern. ,,Kal, Kal sprich mit mir!" Sie sieht mich panisch an. Will greift in seine Tasche und zieht eine Tablette hervor. ,,Leo", sagt er. ,,Fang sie auf!" Er schiebt die Tablette zwischen ihre Zähne. Er legt eine Hand unter ihr Kinn und eine auf ihren Kopf und zwingt sie somit, zu kauen. Da schließt sie die Augen und fällt, ich fange sie auf. ,,Sie sollte jetzt ungefähr vier Stunden schlafen. Du solltest bei ihr sein, wenn sie aufwacht" Dann dreht er sich zu Hazel um. ,,Hazel, du gehst auch schlafen. Du bist auch so bleich" Ich lade Kalypso auf meine Arme und gehe ihn unsere Kajüte. Ich lege sie aufs Bett und decke sie vorsichtig zu. Im Schlaf sieht sie endlich wieder friedlich aus. Die Mädchen leiden unter Annabeths Abwesenheit. Sie sehen sie als Führerin, Schwester und Freundin. Sie sind nicht schwach, sie sind stark und zeigen ihre Gefühle. Ich ziehe meine Öl beschmierten Klamotten aus und schlüpfe in frische. Ich spüle das Öl aus meinen Haaren und wasche meine Hände. Dann setze ich mich neben sie. Ich schlafe nicht gerne hier, lieber im Maschinenraum, aber wenn Kalypso hier schläft, tue ich das auch. Oft war sie allerdings bei Annabeth, sodass ich im Maschinenraum bleiben konnte. Da klopft es an der Tür. ,,Herein", flüstere ich. Jason kommt herein. Eine Träne läuft über seine Wange. ,,Jason, wirst du jetzt auch schon sentimental Alter?", frage ich lachend. ,,Ach halt die Klappe Valdez. Percy ist mein bester Freund. Und Annabeth habe ich auch in mein Herz geschlossen" Ich dachte du bist mein bester Freund? Jason scheint bemerkt zu haben, dass mir an dem Satz etwas passt und fügt noch schnell etwas hinzu. ,,Eifersüchtig? Keine Sorge, du bist doch sowieso mein bester Freund. Der Auftrag mit dir und Piper war ja sowieso der beste" ,,Wie geht es Piper?" Jason seufzt und setzt auf den Stuhl vor den Schreibtisch. Letzteres ist mit Bauteilen übersäht. ,,Naja. Sie schläft, aber nur weil sie sich einen Betäubungspfeil der Amazonen in den Arm gesteckt hat" Ich weite meine Augen. ,,Wirklich?" Jason lacht auf. ,,Ja, Piper war schon immer ein bisschen verrückt. Aber ich liebe sie" ,,Kalypso leidet sehr darunter", hauche ich und sehe sie an. Eine Haarsträhne ist ins Gesicht gefallen und ich streiche sie hinter ihr Ohr. ,,Kann ich verstehen", sagt Jason. ,,Ach, wir dürfen das nicht so negativ sehen. Ich meine, wir sprechen hier von Percy und Annabeth, den mächtigsten Halbgöttern seit Ewigkeiten. Die beiden schaffen das schon" Ich nicke und wechsle das Thema. ,,Hast du mit Luke gesprochen?" ,,Ja, er ist ganz in Ordnung. Er wollte Thalia eigentlich nie etwas tun und er liebt sie" ,,Aber sie ist doch eine Jägerin" Jason fährt sich durchs Haar und holt dann seine Münze aus der Hosentasche. ,,Genau das ist das Problem"

Percy Jackson| Die Rückkehr der GegnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt