Als ich die Augen öffne, liege ich in meiner Kajüte auf meinem Bett. Als ich mich auf die Seite drehe, sehe ich, dass Annabeth neben mir liegt. Sie trägt ein trägerloses Oberteil und eine Shorts. Um ihre Schulter ist ein dicker weißer Verband geschlungen und auf ihrer Wange klebt ein großes Pflaster. ,,Annabeth", flüstere ich. Ich beuge mich über sie und stelle fest, dass sie noch atmet. Doch sie ist nicht bei Bewusstsein, was bedeutet, dass sie sich unmöglich selbst umgezogen haben kann. Für Will hoffe ich mal, das Piper sie umgezogen hat, sonst wird er nicht mehr lange unter uns bleiben. Aber so schätze ich ihn nicht ein, er ist schließlich mit Nico zusammen. Ich stehe auf, umrunde das Bett und knie mich neben Annabeth. ,,Bleib am Leben, bitte tu mir den Gefallen und bleib hier. Ich brauche dich." Doch ich weiß, dass auch die anderen mich brauchen und somit ziehe ich mich um und gehe an Deck. Ich treffe Frank, Kalypso und Leo an, die sich unterhalten. ,,Guten Morgen" Sie sehen auf und unterbrechen ihr Gespräch. ,,Oh, hey Percy" Sie sehen mich abwartend an. ,,Was?", frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch. ,,Wie geht es dir?", fragt Frank zögerlich. Ich weiß, worauf er hinaus will. Er rechnet damit, dass ich einen Nervenzusammenbruch erleide, da Annabeth in einer Art Koma liegt. Doch das werde ich nicht zulassen. Ich werde normal weiter machen und ich weiß, dass Annabeth es genauso gewollt hätte. Also sage ich nur: ,,Ich habe Hunger" und gehe zur Reling. Wir befinden uns in der Luft, irgendeine amerikanische Stadt unter uns. ,,Das Beruhigungsmittel wirkt", flüstert Kalypso, doch ich höre sie. ,,Was?", frage ich aufgebracht. ,,Will hat die ein Mittel verabreicht, damit du nicht völlig durchdrehst, wenn du von Annabeths Zustand erfährst" Ich will sie böse anfunkeln, doch ich bin überhaupt nicht sauer auf sie. Ich bin ihnen dankbar, denn so bin ich zumindest noch zu etwas zu gebrauchen. Da kommen Piper und Hazel die Treppe hochgerannt. ,,Wir haben eine Iris-Nachricht vom Camp bekommen." ,,Schön,", sagte Leo. ,,Lasst uns frühstücken und ihr erzählt uns davon"
Wir sitzen im Versammlungsraum und ich schlinge gerade mein letztes Stück blauen Pfannkuchen herunter, als Hazel zu erzählen beginnt. ,,Also, das Camp hat die Monster geschlagen. Es gibt zwei Tote, von denen ich leider nicht die Namen weiß. Ein Sohn der Nemesis und eine Tochter der Hekate. Doch Rachel ist in eine Art Trance gefallen. In der Nacht hat sie ein Wort gesagt. Mexiko. Also würde ich vorschlagen, dass wit nach Mexiko fahren." Alle nicken, doch mir ist es eigentlich ziemlich egal. Entweder hat Will mir zu viel Beruhigungsmittel gegeben oder die Wirkung lässt nach, sodass mir Annabeth am wichtigsten ist. Plötzlich spüre ich, dass wir über dem Meer schweben. ,,Ich brauche ne Auszeit", sage ich bevor ich an Deck renne und über die Rehling springe. Als ich im Wasser lande, spüre ich wie die Wirkung des Beruhigungsmittels nachlässt. Meine Füße fangen ungeduldig an auf und ab zu wippen und meine Finger beginnen an meiner Halskette rumzufummeln. Ich greife nach vorne und sofort halte ich meinen Dreizack in der Hand. Ich schwimme zum Palast ,wo Unruhe herrscht. Der Schutzschild beschützt sie noch immer,doch ich kann problemlos hindurch schwimmen. ,,Perseus!", rufen die Meeresbewohner. Ich hebe die Hand zum Gruß und sehe mich dann nach Tyson um. ,,Perseus, wo ist Annabeth", fragt eine Frau besorgt. Ich will ihr gerade antworten, als Tyson auf mich zukommt. ,,Percy! " ,,Ah, Tyson. Gehts euch gut?" Er sieht mich an, dann schüttelt er den Kopf. ,,Wir brauchen Klamotten, Verpflegung, Medizin und Decken. Es wird immer kälter." Ich nicke und sehe mich um. Meine Untertanen sind dünner geworden, die Klamotten dreckig und manche haben Risse. Doch das Schlimmste ist, dass sie mich mit großen nassen Augen anstarren und sie zittern. Das Wasser ist tatsächlich kälter geworden. Warum bloß? Ich nehme den Dreizack in beide Hände und dann bohre ich ihn in den Sandboden. ,,Segen des Poseidon, Kraft des Meeres, schütze mein Volk!" Das Wasser wird in grünes Licht getaucht und als es verschwindet, sind auf dem Hof mehrere Berge Verpflegung, Medizin,Decken und Kleidung. Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass das Wasser wärmer geworden ist. ,,Kann ich sonst noch etwas für euch tun? Ich bin vielleicht zum letzten Mal hier gewesen. Ein paar meiner Freunde, Annabeth und ich werden versuchen Kronos zu besiegen." Tyson schüttelt stumm den Kopf, dann umarmt er mich. ,,Lass dich nicht töten. Hab dich lieb Bruder" ,,Ich dich auch" Dann will ich davon schwimmen, doch jemand packt mich am Handgelenk. Das kleine Meermädchen Merle, das Annabeth auf den Arm genommen hat, bei dem Vorfall mit Kronos. ,,Percy, ich habe etwas für Annabeth, als Dankeschön. Könntest du ihr das geben?" Sie reicht mir eine Kette, an der eine Muschelhälfte hängt. Auf dem Rücken ist Annabeths Name eingraviert und die Innenseite reflektiert, wie ein Spiegel. Ich gehe in die Hocke und nehme Merles Hand. ,,Weißt du, Annabeth geht es im Moment nicht so gut. Aber ich werde ihr dein Geschenk geben, soweit es möglich ist. Das verspreche ich dir." Sie lächelt, dann gebe ich ihr einen Kuss auf den Scheitel und schwimme davon. Die Kette lasse ich in meine Hosentasche gleiten. Als ich an die Oberfläche komme, erschaffe ich eine Treppe aus Wasser und gehe hoch zum Schiff. Doch als ich an Board gehe, hätten meine Beine fast nach gegeben, wenn ich mich nicht auf meinen Dreizack gestützt hätte. An Deck herrschte das reinste Chaos. Leo ist bewustlos und an das Steuerrad gefesselt, Jason liegt ebenfalls bewusstlos an Deck und Frank hängt in der Gestalt eines Gorillas in den Vertäungen. Blutstropfen sind auf dem Boden verteilt. Doch von den Mädchen kann ich keine entdecken. Panisch renne ich die Treppe herunter, wobei ich über den leblosen Nico stolpere, der auf der Treppe liegt. Ich rolle mich auf demem Boden ab und renne weiter zu unserer Kajüte. Und als ich dort ankomme, geben dort erst recht meine Beine unter mir nach. Annabeth ist nicht mehr da. Will liegt neben unserem Bett und in seiner Hand hält er eine halb aufgerollte Mulbinde. Ich robbe zu ihm und lege meine Hand auf seinen Hals. Er hat noch Puls. Ich tätschel seine Wange. ,,Will, wach auf! " Doch er wacht nicht auf. Da kommt mir eine Idee. Ich renne zu Annabeths Nachttisch und durchsuche die obere Schublade. Da finde ich es. Annabeth hat immer Riechsalz dabei, für den Notfall. Ich halte es Will unter die Nase, bis er die AuAugen öffnet. ,,Percy, Annabeth, sie ist..." ,,Weg.", flüstere ich. ,,Aber was ist passiert?" ,,Wir sind angegriffen worden. Ich saß an eurem Bett um Annabeths Verband zu wechseln, als mich plötzlich etwas am Hals getroffen hat. Eine schwarze Gestalt hat Annabeth mitgenommen. Ich wollte ihr helfen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Dann bin ich ohnmächtig geworden. Es tut mir Leid." Ich helfe ihm hoch. ,,Nicht deine Schuld. Ich werde die Mädchen suchen gehen. Kümmere du dich um die Anderen!" Will sieht mich erstaunt an. ,,,Die Mädchen und die Anderen? Was ist mit ihnen?" ,,Die Mädchen sind alle entführt worden. Und die andern sind außer Gefecht gesetzt worden. " ,,Ach du Scheiße, Nico", flüstert Will und rennt auf den Flur. Er kniet sich neben Nico und fühlt seinen Puls. Ich gebe ihm etwas Riechsalz aus dem Fläschchen in die Hand, lasse die geschlossene Ampulle in meine Tasche gleiten und gehe dann nach Oben. Auf einer der Truhen liegt eine schwarze Stickjacke und ich ziehe sie über. Ich greife nach Springflut und lasse den Dreizack verschwinden. Mit dem Schwert kann ich mich besser verteidigen. Da fällt mein Blick auf sie Blutspur. ,,Will, kannst du mir sagen, wessen Blut das ist?" Will kommt die Treppe hochgerannt. Ich sehe, wie er sich verstohlen über das Gesicht wischt und sich dann hinkniet. Er hällt seine Hand über die Spur und murmelt etwas auf einer alten Sprache. ,,Annabeth und Piper" Ich nicke. Das Boot schwebt in der Nähe eines Hafens und ich lande auf dem Wasser und steuere es zum Steg. Ich springe über die Rehling und sehe mich um. Ich bin in einer mediterranen Stadt gelandet und die Schilder vor den Restaurants und Cafés sind in Spanisch und Englisch beschrieben. Da entdecke ich die Blutspur auf den Holzplanken. Ich folge ihr. Sie führt aus der Stadt heraus und führt zu einem Höhleneingang. Ich drehe die Kappe von Springflut und mein Schwert leuchtet mir den Weg. Die Spur geht tatsächlich noch weiter, doch in einer großen Höhle mit mehreren Metalltüren, endet sie. Ich leuchte einmal in die Runde und entdecke eine Person, die am Ende der Höhle auf dem Boden liegt. Ich erkenne das goldene Haar und den Köcher auf dem Rücken. ,,Kalypso", sage ich und stürze zu ihr. Sie hat eine blutige Lippe und ist bewusstlos. Ich greife in meine Tasche und hole das Riechsalz heraus. Ich halte es ihr unter die Nase und sie schlägt die Augen auf. ,,Percy", stöhnt sie. ,,Was machst du hier?" ,,Ich will euch retten. Was ist passiert, wo sind die Anderen?" „Hazel und Piper sind hinter der Tür da. Wo Annabeth ist, weiß ich nicht. Ich war in einer anderen Zelle und habe mich befreit, doch ich musste eine Wächterin K.O schlagen, die mir übrigens auch die blutige Lippe verpasste. Den Bogen hatten sie mir weggenommen, also musste ich mich mit meinen Nahkampftechnicken weiter durch kämpfen. Ich hatte gerade die Tür zu Hazel und Piper erreicht, doch da hat mich ein Betäubungspfeil getroffen und ich bin zu Boden gegangen. Da liegt noch einer, der mich verfehlt hat", sie deutet auf den Boden, ungefähr einen Meter von uns entfernt. Ein kleiner silberner Dartpfeil. Ich hebe ihn auf und stecke ihn in meine Tasche, dann helfe ich Kalypso hoch. ,,In der Kammer sind Piper und Hazel. Da drin sind unsere Waffen.", sagt Kalypso und deutet auf die Türen. ,,In Ordnung. Hol du die Waffen, ich hole Piper und Hazel. Dann machen wir uns auf die Suche nach Annabeth." Ich sehe zu, wie Kalypso ihren metallenen Köcher vom Rücken nimmt und das Türschloss zertrümmert. Die Tür zu Pipers und Hazel Gefängnis ist nicht verschlossen. Doch ich stehe vor einer Gefängniszelle mit dicken Gitterstäben, hinter denen sich meine Freundinnen an die Wand kauern. Beide sind mit einer Kette festgekettet, die von Pipers linkem Handgelenk ausgeht, um eine Stange gewickelt ist und dann bei Hazels rechtem Handgelenk endet. Zusätzlich sieht die Tochter des Pluto nicht gerade lebendig aus. ,,Piper, Hazel" Piper sieht auf. Unter ihrem Kinn ist eine Wunde zu erkennen, die darauf hinweist,dass ihr ein Messer an die Kehle gehalten wurde. ,,Percy" Ich kappe das Schloss mit meinem Schwert und auch die Kette habe ich schnell durchtrennt. ,,Piper, weißt du wo Annabeth ist?" Sie schüttelt weinend den Kopf. ,,Sie haben sie mitgenommen " ,,Wer hat sie mitgenommen?", frage ich, während ich Hazel das Riechsalz unter die Nase halte. ,,Die Amazonen."

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Percy Jackson| Die Rückkehr der Gegner
Fanfiction5 Jahre nach dem Krieg mit Gaia. Gaia ist geschlagen, die Helden sind zurückgekehrt. Leo ist nicht tot, er und Kalypso sind von Ogygia geflohen und leben jetzt im Camp Half Blood. Percy und Annabeth haben sich gegen Neu Rom entschieden, haben an ein...