Krieg

1.9K 95 8
                                    

Hazel
Wir stehen am Strand. Mein Haar peitscht im Wind hin und her. Der große Wirbelsturm über dem leuchtenden Tempel schüchtert mich ein wenig ein und ich verstärke den Griff um mein Schwert. Wasser schwappt über meine Füße. Frank tritt neben mich. Sein Blick ist ernst und auf den Hügel gerichtet, auf dem der Tempel steht. Der Himmel ist grau und die Luft kalt. Percy und Annabeth stellen sich vor uns und sehen uns an. ,,Leute, wir können euch nicht sagen, dass ihr keine Angst haben sollt. Dazu habt ihr nämlich jeden Grund", sagt Annabeth. Percy drückt ihre Hand. ,,Aber, wir werden es schaffen. Wir haben nämlich etwas, was Kronos nicht hat. Liebe und Freundschaft ", fügt Percy bei. ,,Und egal, was passiert, ihr dürft euch nicht opfern. Wir werden kämpfen. Wenn Kronos ein Opfer verlangt, tut es nicht. Wir schaffen das. Wir bekommen das auch so hin" Annabeths Blick ist ernst. ,,Wir lieben euch Leute", sagt Percy und sieht dann seine Frau an. Sie tauschen einen Blick. Ich weiß es sofort, die beiden führen etwas im Schilde. Frank nimmt meine Hand. Percy ballt die Faust und reckt sie zum Himmel. ,,Los Leute. Treten wir Kronos in den Arsch!"
Ja, dann ziehen wir los.
Die Monster warten am Anfang des Hügels auf uns. Es sind mindestens hundert. Der erste Pfeil kommt von Thalia. Er trifft die Kehle einer Empusa, die sofort aufkreischt. Eine Chimere rennt auf mich zu und ich steche mit meinem Schwert zu. Frank ist noch neben mir, er hält die Monster einigermaßen auf Abstand. Kalypso und Will sind ein Team, ob als Ärzte oder im Krieg, die beiden halten echt zusammen. Leo hat sich mit Grover zusammengetan. Nico kämpft mit Bianca. Dionysos schlägt sich alleine durch. Percy ist mal wieder in Top-Form. Er metzelt alle Monster um sich herum ab. Da werden die Wellen größer. Zyklopen und andere Meeresbewohner treten aus dem Wasser. ,,Für Poseidon. Für Perseus und Annabeth", ruft Tyson. Er trägt eine riesige Rüstung, sein Blick ist ernst und er stampft auf den Boden auf.
Ich sehe Percy, der die Hand hebt und in der sich ein Dreizack materialisiert. Sein Blick ist zwar ernst, doch ich weiß, dass er auf seinen Bruder stolz ist. ,,Hört auf meinen Bruder! Kämpft, um Poseidon zu retten!"

Ich will gerade eine Arai niedermetzeln, als Annabeth mich im letzten Augenblick beiseite schubst. ,,Tu das nicht Hazel. Die Arai werden dich verfluchen. Wir sind ihnen im Tartarus begegnet und wegen ihnen fast gestorben. Man kann sie weder anfassen, noch töten, wenn man keine Qualen erleiden will" Dann dreht sie sich blitzschnell um die eigene Achse und bringt einen Telchinen um. ,,Aber Annabeth. Das ist nicht nur eine Arai. Wie sollen wir sie denn dann umbringen?", rufe ich, da Annabeth bereits ein paar Meter weiter mit einem neuen Monster beschäftigt ist. ,,Darum kümmere ich mich", ruft Dionysos. Er lässt eine Arai in Staub auflösen und zuckt nicht einmal zusammen. Frank ist schon längst nicht mehr neben mir. Er fliegt als Drache in der Luft und spuckt Feuer. Die Armee des Meeres schlägt viele Monster zurück, doch wir sind immer noch in der Unterzahl. Ich kämpfe mich durch mehrere Monster und komme zu Nico und Bianca. Bianca ist entschlossen, sie schießt an meinem Kopf vorbei und versenkt ihren Pfeil in einem Telchinen; Nico ist sauer und genervt. Eine Empusa versucht offenbar, ihn zu bezirzen. Sie sieht aus, wie ein gewöhnliches Teenagermädchen und lächelt verführerisch. ,,Sohn des Hades. Willst du mich wirklich töten. Du sehnst dich doch nach Liebe, das sehe ich die an" Nico seufzte. ,,Ich bin schwul, du dumme Nuss" Dann hebt er sein Schwert und bohrt es der Empusa in den Bauch. Ich lache und erledige dann ein Monster. Dann rammt Nico plötzlich sein Schwert in den Steinboden. ,,Armee des Hades. Helft mir und Persephone! Helft meinen Freunden!" Aus dem Boden kommen Zombies und Geister. Sie stoßen Kampgeschrei aus und stürmen in die Schlacht. Persephone erscheint. Sie trägt dunkle Gewänder, hat ihre Haare hochgesteckt und trägt die Krone der Unterwelt, die wir ihr auf der verlassenen Insel der Gefühle zurückgebracht haben. Sie steht in einem Streitwagen, der von schattenhaften Pferden gezogen wird. Zu ihren Füßen steht ihr Korb und als sie sich bewegt, verändert sich ihre Gestalt kurz zu der, der Frühlingsgöttin. ,,Kämpft für meinen Gatten, den Herrscher der Unterwelt!", ruft sie; schaut aber verdutzt, als eine Gorgone, die von Leo in Brand gesetzt worden ist, schreiend an ihr vorbeirennt.

Ich beschwöre Nebel hervor. Ich spüre ihn auf meiner Haut, er ist angenehm kühl. Ich hebe die Arme und schicke den Nebel los. Nun sieht die ganze Besatzung der Argo für die Monster, wie weitere Monster aus. Nur die Geister und Meeresbewohner kämpfen noch in wahrer Gestalt. Doch die Monster sind zu blöd, sie bekommen es nicht mit. ,,Los Leute!", rufe ich und suche mir einen Weg über die Steine. Hinter mir sind Kalypso und Will, die aussehen, wie Telchinen. Auch die anderen folgen, nur Thalia, Luke, Dionysos, Bianca und Grover bleiben auf dem Schlachtfeld zurück. Sie wollen kämpfen, wir gehen nach oben, um die Götter zu befreien. Wir kommen an Monstern vorbei, doch die laufen einfach unbeirrt weiter nach unten. Wenn sie ihre Nase einsetzen würden, würden sie auch bemerken, dass wir Halbgötter sind. Zwei Harpyien kichern sogar, als sie in die Schlacht fliegen. Sie sind wohl der Meinung, dass sie ohnehin gewinnen werden. Um den Tempel herum wimmelt es nur so von Monstern, doch leider sind auch Riesen anwesend. Percy lässt ein Knurren hören, als er den Minotaurus entdeckt. Plötzlich reißt mich etwas zu Boden und ich erschrecke so sehr, dass der Nebel verschwindet und mich und meine Freunde freigibt. Etwas drückt mich fest gegen den staubigen Grund und riesige spitze Zähne kommen meinem Gesicht gefährlich nahe. Das Monster stinkt und von seinen Reißzähnen tropft klebriges und rostrotes Blut. Ich bekomme meine Schwert nicht zu fassen. Mit meinen Arm versuche ich, das riesige Maul von mir fernzuhalten, doch Krallen bohren sich sowohl in meine Oberschenkel, als auch in meine Schultern. Ich kreische auf. Plötzlich gibt es einen lauten Knall und das Monster fliegt in hohen Bogen von mir herunter. Die wenigen Pflanzen auf dem steinigen Boden stehen in Flammen und Leo hält mir seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. ,,Schnell, bevor der Nemeische Löwe wiederkommt. Die Kratzer sind zwar nicht nur oberflächlich, doch ich kann noch stehen und werde auch nicht aufgeben. Kalypso mustert mich prüfend, zielt mit einem Pfeil allerdings auf den Tempel. ,,Nicht so schlimm. Die Muskeln sind heile. Keine wichtigen Blutgefäße" Nun hat auch der Minotaurus uns entdeckt. Seine Augen glühen rot und aus seinen Nüstern kommen Rauchwolken, als wäre er eine Maschine, die kurz davor ist, zu explodieren. ,,Du schon wieder. Kannst du nicht mal tot bleiben. Ich habe echt keine Lust darauf, dich immer wieder erledigen zu müssen", ruft Percy und dreht kurz an seinem Ehering, bevor er auf den riesigen Stier losrennt. Annabeth stellt sich einem Monster gegenüber und sticht es nieder. Zur gleichen Zeit schreit auch der Minotaurus und explodiert zu Staub. Wow, die können sich echt absprechen. Ein Monster nach dem anderen wird von uns getötet. Ich beschwöre alle Metalle und Edelsteine hervor, die in diesem Boden vergraben sind und schleudere sie auf Kronos Armee.

Plötzlich leuchtet Annabeth. Ihr Bauch leuchtet blau und silbern, was man sogar durch T-Shirt und Rüstung sehen kann. Das Licht lässt alle Monster zurückweichen. Sie fällt auf die Knie. ,,Zum Hades, was passiert mit ihr?", fragt Nico und seine Blick wechselt von Ärger auf Besorgnis. ,,Das sind die Symptome", sagen Will und Kalypso gleichzeitig und tauschen einen Blick. ,,Wenn die einsetzten, hat sie noch höchstens vier Tage" ,,Bei Poseidons Badehose!", flucht Percy und stürzt zu seiner Frau. ,,,Annabeth, alles in Ordnung? Warte, ich helfe dir hoch" Das Leuchten verschwindet und Annabeth wimmelt Percy ab, nachdem sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange gedrückt hat. ,,Alles Okay, Algenhirn. Ich werde kämpfen. Du hast Will und Kalypso gehört. Wollen wir hoffen, dass das Kind sich Zeit lässt. Hat das äußerst schlechte Timing wohl von dir"

Percy Jackson| Die Rückkehr der GegnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt