Kapitel 1- Flucht

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Daheim verblasst

Die Welt rückt nah

Mit vielen Pfaden liegt sie da

Und lockt durch Schatten, durch Trug und Nacht

Bis endlich Stern um Stern erwacht

Walke Zwielicht, Grauer Nebeldunst

Ohne Gunst

Ohne Gunst...

Es war Abend und die Dämmerung setzte eben ein. Der Wald lag friedlich und still da, während Nebel aus den Wiesen empor stieg.

Plötzlich wurde diese Stille durch das laute Knacken eines Astes gebrochen und schreckte einen Schwarm sehr kleiner Vögel auf. Und schon huschte eine schwarze Gestalt vorbei, während unter dessen Füßen weitere Äste zerbrachen.

Als das Wesen durch das Unterholz flog, wehte ihm ein schwarzer Mantel wie ein Schatten hinterher. Das Gesicht konnte man aufgrund einer weiten Kapuze und einem Tuch, das alles außer die Augen bedeckte, nicht erkennen.

Die Augen funkelten unmenschlich grün. Während die Gestalt scheinbar ziellos durch den Wald rannte, ging die Sonne endgültig unter und tauchte die umstehenden Bäume in eine tiefe Finsternis.

Ohne Vorwarnung wurde die Gestalt wie von Geisterhand mit einem Ruck nach vorne gerissen und viel der Länge nach hin. Schlagartig veränderte sich die Umgebung.

Es war wieder Tag und anstatt im Wald befand sich das Wesen nun in einem sumpfigerem Gebiet. Schnell sprang es wieder auf und sah sich um, bevor es wieder losrannte.

Während es also weiterhin über den matschigen Untergrund flog, sah es über die Schulter zurück. Dabei machte die Gestalt den Eindruck eines gejagten Tieres. Sie rannte immer weiter und weiter, bis das Wesen plötzlich inne hielt.

Warrior - SchattenwandlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt