Kapitel 6- Wetterspitze

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Gerade als der Fremde ein zu dämmern drohte , wurde er schlagartig wieder hellwach. Seine Ohren nahmen abermals das seltsame Schreien wahr. Außerdem bemerkte er, wie eine dunklere Aura immer näher und näher kam.

'Was ist das, das da immer näher kommt wie ein Gewittersturm? Warum verfolgt es diese Gruppe?' ,dachte er. Doch da beanspruchte wieder etwas anderes die Aufmerksamkeit der Gestalt. Merry, Sam und Pippin hatten ein Feuer entfacht.

Schlecht, sehr schlecht. Das würde die Aufmerksamkeit der Verfolger nur noch schneller auf sich ziehen. Genau das schien Frodo auch zu bemerken, als er gerade aus dem Schlaf hochschrak.

'Was macht ihr denn da?!', schrie er die anderen an. Doch da bemerkte die Gestalt schon die dunklen Schatten, noch unbemerkbar für die Augen der Anderen, und die diesmal schon viel lauteren Schreie.

Sie zückte ihr Schwert und klemmte es sich mit der Klinge nach oben zwischen die Beine. Dann begann das Wesen die Fesseln durchzuschneiden. Dies funktionierte jedoch nicht ganz so gut wie erhofft und somit blieben die Fesseln auch noch ganz, als die anderen schon aus dem Lager flohen, da sie die Nazgûl ebenfalls bemerkten.

Durch die Unaufmerksamkeit schnitt sich das Wesen versehentlich in das Handgelenk. Sehr schlecht in Hinsicht auf den sich näheren Kampf.

Schließlich lösten sich die Fesseln und der Fremde konnte sie abstreifen. Mit gezücktem Schwert rannte er zu den anderen.

Sie waren eingekesselt von ein paar der Schatten in den Mänteln. Todesmutig stürzte sich die Gestalt in den Kampf.

Sie war sehr geschickt, ein großer Krieger. Binnen weniger Sekunden drängte sie einige von ihnen zurück Richtung Abgrund.

Doch dann schrie jemand hinter ihr auf. Es war kein Kampfgeschrei sondern ein Schmerzensschrei. Das Wesen drehte den Kopf um zu sehen was passiert war, und dieser Moment der Unaufmerksamkeit reichte, damit einer der Schatten sie mit dem Schwert steifen konnte.

Augenblicklich schoss ein brennender Schmerz durch die Seite, doch die Gestalt kämpfte verbissen weiter. Da kam dann endlich Streicher wieder und ging ihr zur Hand. Er schaffte es sie alle vom Berg zu stoßen.

Der Fremde wollte grade auf Frodo zu laufen, da hielt Streicher ihn zurück, murmelte ein kurzes „Danke" und lief selber auf Frodo zu. 'Er misstraut mir immer noch...', dachte das Wesen traurig.

Dann bemerkte es den Schmerz wieder, den das Adrenalin kurz ausblendete. Der Schmerz war stark und unnatürlich. Als es sich nach dem Schwert bückte, welches ihm diese Wunde zufügte, bemerkte es, das die Klinge gar nicht mehr existierte.

Es lag dort nur noch der Schaft auf einem Haufen Asche. Dem Fremden wurde schwindelig und schwarze Flecken tanzten vor seinem Blickfeld.

'Reiß dich zusammen!', tadelte er sich selbst in Gedanken, 'Nicht aufgeben! Du musst dein Gehei-'

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Streicher den immer noch schreienden Frodo hochhob und losrannte, dicht gefolgt von den anderen drei Hobbits.

Dem Unbekannten blieb keine andere Wahl als hinterher zu gehen; die Zähne zusammengebissen um auch ja keinen Laut von sich zu geben.

Warrior - SchattenwandlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt