Wochenende! 12 Uhr Mittags und Sonne scheint durch mein Fenster. Ich rieche schon bis oben die leckeren Pfannkuchen meiner Mama. Schnell mache ich noch einen Blick in den Spiegel und geh dann in meinem rosa Nachthemd die Treppen hinunter in die Küche. "Guten Morgen, Franzi". "Morgen". Ich schaue rüber zum Küchentisch. Sabys Platz ist noch leer. "Schläft Sabrina noch?". "Ich glaube sie über Nacht gar nicht heim gekommen", antwortet Mum. "Sie ist noch weggegangen?". Ich denke an das was gestern Nachmittag passiert ist. Hoffe sie ist nicht abgehauen oder so. Aber warum sollte sie. Wegen so etwas doch nicht. "Pfannkuchen?". "Ja bitte". Mum setzt sich zu mir an den Tisch. "Du Franzi, ich fahr bis morgen Abend weg". "Was? Wohin?". So spontan? "Zu einen Arbeitskollegen. Wir müssen noch etwas besprechen". "Und warum bis morgen?", frage ich misstrauisch. "Er wohnt ein bisschen weiter weg. In einer halben Stunde mach ich mich auf den Weg". Irgendwie glaube ich ihr nicht so ganz. "Ich möchte, dass du versuchst Sabrina irgendwie bescheid zu geben. Sie soll auf dich aufpassen". Ich überlege. Sie ist doch gar nicht daheim. "Als ob sie das könnte. Sie verbringt ihr Wochenende bestimmt lieber bei ihren ekligen, nach Bier riechenden Punkerfreunden". Mama schaut mich enttäuscht an. "Ja.... Das kann sie ja dieses Wochenende lassen".
Mum ist weg. Diese Nacht will ich auf jeden Fall nicht allein verbringen. Ich sitze gerade im Wohnzimmer. Es läuft The Big Bang Theorie. Meine Lieblingsserie. Plötzlich geht der Fernseher aus. Na toll. Hoffentlich ist er nicht kaputt. Als ich aufstehen will höre ich plötzlich ein grauenhaftes quietschen. Ich schaue Richtung Küche. Der Wasserkocher ist angegangen. Ich möchte dieses Geräusch noch nie. Vielleicht sollte ich hier raus. Saby ist bestimmt wieder am Brunnen. Ich denke an das Kleid von gestern. Ich sollte es anziehen. Das bin ich ihr schuldig. Ich schalte den Wasserkocher aus und gehe hoch in mein Zimmer. Das Kleid hängt über meinen Stuhl. Ich ziehe es an. Es steht mir. Das muss ich zugeben. Aber was soll ich dazu anziehen. Saby hat doch bestimmt solche Strümpfe die über die Knie gehen. Es ist schon gruselig so alleine in dem Haus. In Sabys Zimmer durchsuche ich ihren Kleiderschrank. Diese Klamotten... Wie kann man das tragen? Gefunden! Hinter in der Ecke liegt ein paar schwarze Strümpfe. Dazu noch Chucks, Kajal, vielleicht einen Pferdeschwanz und dann gehts auf die Suche.
Als ich auf dem Weg zum Brunnen bin, höre ich lautes Geschrei . Dort haben sich zwei Reihen gebildet... In der einen stehen Sabys Leute und gegenüber.. ein paar Männer mit Glatzen und Springerstiefeln..die alle weiße Schnürsenkel haben. Sind das Nazis? Als ich näher komme kann ich sogar eine Frau unter ihnen erkennen. Sie hat lange blonde Haare und sieht recht hübsch aus. "Scheiß Nazi, hau ab!", schreit einer. "Du hast mir nichts zu sagen, du Dreckspunk!". Wo komm ich denn da hin? Jetzt erkenne ich Saby. Sie sieht wütend aus. "Ihr solltet lieber hier verschwinden!", schreit sie. "Ach ja? Was macht ihr dann? Ruft ihr die Bullen? Könnt ihr euch nicht anders wehren?", erwidert ein kleiner dicker Mann mit Glatte und die anderen fangen an zu lachen. Ich höre die anderen auch etwas sagen aber ich achte nur auf Saby. Ich nähere mich von hinten. Nun steh ich ungefähr 5m hinter den Nazis. Irgendwie faszinierend. Wie ein Mensch so eine radikale Einstellung haben kann. Soll ja nicht heißen das ich das gut finde, aber schon irgendwie cool... Die anderen Menschen laufen alle nur vorbei. Ein paar Idioten rufen so etwas wie "Uhhh jetzt gibt's Stress", oder "Schlägerei!". "Haut jetzt endlich ab, ihr scheiß Faschisten!", ruft Saby. Sie hat mich zum Glück noch nicht gesehen. Plötzlich tritt ein großer breiter Mann vor. Ich kann tätowiertes Hakenkreuz auf seinem Nacken entdecken. Ist das nicht verboten? "Fräulein Sabine König. Schulden sie mir nicht noch etwas?", sagt er. Sie wird rot. "Hättest du wohl gerne. Von mir bekommst du nichts, du Wichser". Von was redet er? "Na na na na. Du weist ganz genau von was ich rede. Meine 500€. Ich hatte dir 5 Monate gegeben". "Du Hast mich nie daran erinnert. Ich hab kein Geld, Hansi". Hansi? Hans? Moment mal.. ist das nicht Tommys bester Freund gewesen? "Nenn mich noch einmal so und baller dir deinen Schädel weg. Du kannst natürlich auch etwas anderes für mich tun. Ne Punkb**** fehlt mir noch auf meiner Liste". Diese Beleidigungen immer. Sie schaut in nur verstört an. Die anderen rufen etwas, aber ich höre nicht hin. Dann fügt er hinzu: "Aber ich hab gehört, dass du auch ne sexy kleine Schwester hast. Sie könnte das natürlich auch für dich erledigen". Ihh? Auf einmal rennt Saby auf ihn zu, doch dann zückt er eine Waffe und sie bleibt stehen. Alle verstummen. Selbst die anderen Nazis sind schockiert. "Ich warne dich. Mein Schatz ist geladen". "Hans..", höre ich den kleinen nuscheln. Warum macht den niemand etwas?? Hans packt meine Schwester an den Haaren und hält ihr die Waffe hin. "Dafür das mein bester Freund wegen dir tot ist...". "HEYY!!", höre ich mich rufen. Alle drehen sich zu mir um. Mein Herz rast wie verrückt, doch mir egal. Denkst du echt so ein Dreckspunk hat es verdient, deine Munition zu verschwenden?" "Wer bist du denn?", fragt er mich. Ich sehe wie sich Saby zurück hält um nichts zu sagen. Ihr Gesichtsausdruck verrät nur, ich soll abhauen. "Was tut das zu Sache?", frage ich. "Wenn du sie jetzt hier umlegst, hast du nichts davon. Nur Ärger mit den Bullen. Und sie wird sowieso niemand vermissen. Außer Bobby vielleicht. Aber er findet doch bestimmt eh schnell andere Weiber als Ablenkung. Wer vermisst einen Punk? Leg die Waffe weg und benutze sie für jemand Gescheites, oder zu r Verteidigung. Es gibt wichtigeres". Tatsächlich legt er seine Waffe weg und alle starren mich an. "Wo du recht hast, Hast du recht kleine, wer bist du?", fragt er mich und steht nun direkt vor mir. "Mein Name ist Franziska König", grinse ich frech und reiße ihm so schnell wie möglich die Knarre aus der Hand. "FRANZI!!", schreit Saby. Doch bevor er sich auf mich stürzen konnte, kam schon die Polizei. "Wir sehen uns wieder", sagt er und lässt sich die Handschellen dran machen. Die Waffe gebe ich einem der Polizisten. "Mutig, mutig", sagt er zu mir und geht.
Nun stehe ich hier. Alle Augen der Punks auf mich gerichtet. "Franzi...", langsam kommt Saby auf mich zu. "Was willst du hier? Bist du total bescheuert? Du hättest drauf gehen können! Warum bist du nicht einfach Zuhause bei Mum?". Plötzlich steigen mir Tränen in die Augen. Sie will mich also nicht hier haben. "Mama ist bis morgen Abend weg. Und außerdem wurde DIR gerade ne Knarre an den Kopf gehalten, nicht mir". Wütend drehe ich mich um und gehe.
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Love you, Bae!
RomanceAls Franzi nach einem Jahr wieder nach Hause kommt, merkt sie dass sich ihre große Schwester ziemlich verändert hat. Zudem kommen die seltsamen Dinge, die ihnen ständig passieren... ♡♡