Kapitel 37-One Call Away

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One Call Away

Während Laura und ich uns die Zeit des Wartens im Dutyfreeshop und den anderen Shoppingmöglichkeiten versüßen, erzählt sie mir gefühlt alle 10 Minuten, wie aufgeregt sie doch ist. Es ist zwar schon ihre 2. 'Reise', aber dennoch ihre erste große, denn ihre erste ging bloß in die Schweiz und da ist Thailand dann doch ein anderes Kaliber. Ich bin zwar auch etwas aufgeregt und gespannt, aber bei weitem nicht so wie Laura.

Um 21:30 Uhr begeben wir uns so langsam zu unserem Gate und warten, bis das Boarding beginnt. Durch die große Glasfront, können wir beobachten, wie die ganzen Koffer in den Airbus 340-300 geladen werden. Jedesmal wenn ich das sehe, hoffe ich, dass mein Koffer dabei ist und ich ihn auch wieder abholen kann, wenn wir gelandet sind. Denn es ist einer Freundin von mir schon 3 mal passiert, dass sie am Ende ohne Koffer in ihrem Zielland stand und darauf kann ich echt verzichten, erst recht, da wir nur eine Woche bleiben und diese Koffergeschichten da gerne auch länger dauern.
Aber es wird schon alles gut gehen, hoffe ich.

Als endlich unser Flug aufgerufen wird und wir als Passagiere der Businessclass direkt nach den Leuten der Firstclass einchecken können, kommen wir auch recht zügig ins Flugzeug. Wir suchen unsere Reihe und unsere Plätze und verstauen dann unser Handgepäck in den dafür vorgesehenen Ablagen.
Ich sitze am Fenster auf Platz A37 und Laura direkt neben mir. Es ist schon länger her, dass ich geflogen bin und bin deshalb jetzt doch ein wenig aufgeregt. Ein letztes Mal checke ich noch mein Handy und stelle es dann auf Flugmodus, dass wird für die nächsten 12 Stunden auch so bleiben, ist dann ja schließlich eh Nacht und da braucht mich auch niemand erreichen. Loris werde ich anrufen, wenn wir gelandet sind oder im Hotel, dass entscheide ich dann je nah Gefühlslage.

Als endlich alle Passagiere an Bord sind und das Boarding somit abgeschlossen ist, beginnen die Stewardessen mit dem üblichen Prozedere der Sicherheitshinweise. Dann stellt sich der Kapitän vor und es geht mit einer 10 minütigen Verspätung endlich los.
Nachdem wir unsere Flughöhe erreicht haben und die Anschnallzeichen erloschen sind, kommt auch schon die erste Stewardess rum und fragt nach dem Wunsch, was wir den gerne zu Essen oder Trinken hätten. Ganz nach meinem Ritual bestelle ich mir erstmal einen Tomatensaft, dass muss im Flieger einfach sein. Laura bleibt da doch lieber beim Wasser. Wir beide schnallen uns ab und versuchen eine einigermaßen bequeme Position zum Sitzen beziehungsweise Liegen zu finden. Gar nicht so einfach, aber die Businessklasse ist da doch schon etwas besser eingerichtet, als die Economyclass.
„Dann erzählst du mir jetzt bitte mal ganz genau, was und wie und wann und  einfach ALLES, was ich zwischen dir und Loris bitte verpasst habe!", spricht Laura los, sobald wir uns eingerichtet haben. Ich beginne ihr also alles von der Nacht in Frankfurt und dem heutigen Tag zu erzählen, bis auf unsere Tätigkeit bevor wir sie abgeholt haben, erzähle ich ihr wirklich alles. Laura hört aufmerksam zu und schenkt mir zwischendurch immer wieder ein Lächeln.
„Das ist so herzzerreißend süß, ich freu mich so für euch und wünsche euch alles Glück der Welt, dass das lange hält. Ihr passt wirklich unbeschreiblich gut zusammen und ich hoffe ich kann ihn auch bald näher kennenlernen, damit ich mich auch davon überzeugen kann, dass er dir auch guttut.", antwortet mir Laura daraufhin. „Danke, danke meine Liebe. Das lässt sich bestimmt einrichten, dass man sich mal zusammen trifft.", zwinkere ich und kann mir gut vorstellen, dass die beiden sich sehr gut verstehen würden. Bei dem Gedanken an Loris, kommt mir ein kleiner Seufzer über die Lippen. Es ist irgendwie komisch zu wissen, dass wir jetzt zusammen sind, aber dennoch fürs erste eine Woche voneinander getrennt sind. Verrückte Welt.

Da das Gespräch somit beendet ist, widme ich mich dem Bildschirm vor mir und krame meine Kopfhörer aus dem Handgepäck. Ich suche mir einen Film aus, den ich noch nicht kenne und Laura tut es mir gleich. Je länger der Film geht, desto müder werde ich. Ich habe jetzt gut eine Stunde geguckt und merke immer wieder, wie meine Augen zufallen. Irgendwann ist es dann so schlimm, dass ich den Film pausiere und meine Kopfhörer aus den Ohren entferne. Ich lege meinen Kopf an der Kopflehne ab und schließe die Augen, nach wenigen Minuten bin ich eingeschlafen. Irgendwann wach ich wieder auf und reibe mir verschlafen die Augen. Ich sehe mich um, es ist immer noch dunkel, also kann ich nicht so lange geschlafen haben. Die meisten Menschen um uns herum schlafen, so auch Laura, nur wenige lesen etwas oder gucken sich einen Film an. Ich muss Laura jetzt aber leider wecken, da ich mal ganz dringend zur Toilette müsste. Sanft rüttle ich also an ihrer Schulter, um sie aus dem Schlaf zu holen. Sie reibt sich die Augen und sieht mich dann an. „Sorry, aber ich müsste da mal ganz kurz durch.", flüstere ich und Laura steht ohne etwas zu sagen auf. Ich husche schnell den Gang entlang auf die Toilette und kehre dann eilig zu meinem Platz zurück. Laura steht wieder auf und wir beide versuchen wieder zu schlafen. Diesmal vergeht etwas mehr Zeit, Laura ist schon längst wieder am schlafen, aber bei mir klappt es nicht so. Ich gucke den Film also zu Ende und versuche es dann noch einmal. Irgendwann bin ich dann tatsächlich wieder eingeschlafen.

Das nächste was ich merke, ist ein streichen über meinen rechten Oberarm. Mein Kopf klebt förmlich an der linken Scheibe und ich habe höllische Schmerzen in meinem Nacken. Ich drehe mich verschlafen nach rechts und sehe in Lauras Augen. Fragend sehe ich sie an. „Es gibt Frühstück.", teilt sie mir mit und ich nicke nur. Ich Strecke mich um etwas wacher zu werden und lasse mich dann wieder in meinen Sitz fallen. Ich gucke aus dem Fenster und muss feststellen, dass es tatsächlich schon wieder ziemlich hell ist.

„Ist das der Grund, warum ihr gestern fast 20 Minuten zuspätgekommen seid?", fragt Laura plötzlich und ich hab keine Ahnung wovon sie spricht. Anscheinend sehe ich sie mit einem so verwirrtem Blick an, dass sie anfängt zu lachen. „Na das hier.", sagt sie und drückt mit ihrem Finger auf meinen Hals. Kurz bin ich immer noch verwirrt, als es mir langsam dämmert. Loris muss gestern einen wunderschönen Knutschfleck an meinem Hals hinterlassen haben. Augenblicklich schießt mir das Blut in die Wangen. „Erwischt! Aber das braucht dir doch nicht peinlich zu sein, genießt was ihr habt.", sagt Laura und ich stoße ihr meinen Ellenbogen in die Seite, ehe wir beide zu lachen beginnen.

Ich genieße einige Zeit die Aussicht aus meinem Fenster, bis wir aufgefordert werden uns anzuschnallen. Ich kann das Festland schon wieder sehen und bin ganz hibbelig, wenn es gleich endlich losgeht. Laura scheint es ähnlich zu gehen, als sie den Tisch vor sich hochklappt.

Nach der Landung geht es mit dem Bus vom Flieger zum Flughafen. Kurze Passkontrolle und unsere Koffer geholt, da geht es für uns beide auch schon mit dem Taxi in das erste Hotel. Um 15 Uhr checken wir dort ein. Wir werden 5 Hotels bewerten. Das erste ist eine riesige Hotelanlage, die wir zusammen bewohnen werden. Die anderen 4 Hotels, sind ebenfalls in der Nähe und jeweils 2 werden von mir und 2 von Laura bewertet.

Natürlich sind wir auch hier in diesem Hotel nicht zusammen in einem Zimmer. Es gibt hier nämlich verschiedene Übernachtungstypen. Es gibt die klassischen Bungalows für Familien, ein großes Haus mit vielen Appartements und dann gibt es noch die Holzhäuser direkt am Wasser. Laura wird zunächst in eins der Appartements ziehen und ich habe das Glück und darf in ein Haus am Wasser. Danach werden wir zusammen in eins der Bungalows gehen und danach getrennt in die anderen Hotels.

An der Rezeption holen wir uns unsere Schlüssel und gehen dann in unsere jeweiligen Häuser.
Bevor ich es mir hier allerdings gemütlich machen kann, muss ich das kleine Haus auf Sauberkeit und Ausstattung überprüfen.
Ich notiere mir alles und lasse mich dann nach gut einer Stunde auf den Stuhl auf der Terrasse fallen. Es ist immerhin schon 23 Uhr Ortszeit, aber trotzdem ziemlich schwül. Ich genieße für einen Moment den Ausblick, ziehe mich dann aber doch um, weil es ziemlich warm ist. Die Nacht ist klar und ich kann viele Sterne entdecken. Während ich meine Sachen aus dem Koffer hole, fällt mir auf, dass ich mich noch garnicht bei Loris gemeldet habe. Loris, mit dem wäre ich jetzt gerne zusammen hier, dann könnten wir zusammen auf den Liegen liegen und uns die Sterne ansehen.

Blöder Jetlag. Ich kann sowieso noch nicht schlafen. Schnell krame ich also mein Handy aus der Tasche und versuche mich an dem WLAN. Funktioniert schonmal. Ich rufe ihn über Whatsapp an, damit meine Handyrechnung nicht gesprengt wird. Augenblicklich geht er ran.
„Naaa, ich dachte schon ich müsste mir Sorgen machen, weil ich dachte, dass ihr doch gegen 14 Uhr landet. Jetzt ist es aber schon 17:00 Uhr", begrüßt er mich. „Ja sorry, hab das voll vergessen.", nuschle ich und lasse meinen Blick über das Wasser schweifen.

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FEEDBACK?!:)

Ich war gestern in Mainz beim Spiel gegen Gladbach und bin nächsten Samstag in Hannover wieder dabei. 2 Wochen hintereinander Loris sehen, was gibt es besseres?😏

Ich will keinen Zentimeter mehr zwischen uns (Loris Karius FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt