Feuer

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Wer die Musik, die ich dazu gemacht habe hören will, sollte sie erst weiter unten, ab da, wo --- kommt, anstellen. Dort passt sie nämlich erst. Und ja, es ist Tokyo Ghoul Musik. Die Songs finde ich eben am epischsten.

Hey, Mary. Wie läuft's?" fragt Taddl, welcher gerade das Zimmer betritt. Mary sitzt am Flügel und spielt ein paar Zeilen, welche er mit zur neuen EP packen will. Er lächelt Taddl an, hört kurz auf zu spielen und wartet bis dieser neben ihm steht. „Dann zeig mal." sagt Taddl lächelnd. Mary knackt einmal mit seinen Händen und beginnt seine Finger gefühlvoll auf den Tasten zu bewegen. Taddl staunt nicht schlecht. Eine halbe Stunde spielt Mary ihm einige seiner Ideen vor. Er beendet den letzten Tackt und dreht sich dann lächelnd zu Taddl. Dieser schüttelt lächelnd den Kopf und klatscht in die Hände. „Du bist ein Gott der Musik, Mary." sagt er dabei lachend.
---
Marys fröhliches Gesicht sinkt plötzlich. Es wir zu einem verwirrten und erschrockenen Gesichtsausdruck. Taddl sieht ihn verwirrt an.
„Was ist?" fragt er ihn verwirrt.
„Riechst du das nicht?" fragt Mary ihn. Taddl schwenkt seinen Blick und prüft die Luft.
Erschrocken schaut er zu Mary zurück.
„Du hast recht." sagt er.
„Wo ist Ardy." Sagt er darauf und geht in schnellen Schritten zur Tür. Mary springt auf und folgt. Sie öffnen eine Tür und sofort schließen sie diese wieder. Taddl hält sich einen Ärmel vor den Mund und Nase. Mary hustet dreimal.
„Fuck, Fuck, fuck. Wir müssen die Feuerwehr rufen." sagt Taddl überfordert von der plötzlichen Situation. „Unsere Handys sind im Aufnahmeraum." sagt Mary. Taddl schaut ihn mit großen Augen erschrocken an. „Wahrscheinlich steht dieser gerade in Flammen." fügt Mary seufzend hinzu und fährt sich durch die Haare. Taddl schubst Mary zurück und rennt an ihm vorbei. Er öffnet die andere Tür, welche auch aus dem Raum führt und rennt ohne zu schauen, hinaus.
„ARDY. WO BIST DU?!" ruft er. Mary folgt ihm kurz darauf. Taddl bleibt plötzlich abrupt stehen und hält Mary fest. Sie sind ganz still und lauschen. Leise Stimmen sind zu hören.
Mit viel rätseln, erkennt man das schreien von Hilfe.
Taddl wird panisch und schreit „ARDY. WO BIST DU?!" und rennt weiter. Irgendwann kommt er kurz vor dem Aufnahmeraum an. Der ganze Flur ist voller Rauch.
Taddl interessiert es nicht. Er will seinen Freund da rausholen. Die Tür zum Aufnahmeraum hält ihn aber auf. Er rammelt und zieht an der massiven Tür. Ohne Erfolg. Sie öffnet sich nicht. Wieder schlägt er vor diese und schreit „ARDY?! BIST DU DA DRIN?!"
Aus dem Raum kommt nur ein dumpfes Husten und eine Stimme, welche leise „Ja" krächzt.
„Wir hohlen dich da raus." sagt Taddl und beginnt sich vor die Tür zu schmeißen. Dies tut er immer wieder und wieder. Immer mehr fügt er sich damit nur selber Schmerzen zu, bewirkt damit aber garnichts. Taddl muss auch anfangen zu husten. Tränen laufen ihm übers Gesicht, aber nicht wegen Schmerzen, sondern wegen Angst um Ardy.
Irgendwann packt Mary ihn und zieht in von der Tür weg. Taddl währt sich und schreit „LASS MICH! WIR MÜSSEN IHN DA RAUSHOHLEN!"
Doch Mary sagt „Der Schrank muss umgefallen sein und somit ist es unmöglich ihn da rauszuholen. Lass uns raus und auf die Feuerwehr warten. Nur sie können ihm noch helfen. Wenn wir hier bleiben, sterben wir auch noch." „Und wenn wir gehen, stirbt Ardy auf jeden Fall. Wir müssen ihm helfen." Schreit Taddl und weint immer mehr. „DU KANNST IHM NICHT HELFEN." schreit Mary Taddl an. Er versucht ihm weiter mit sich zu zerren, aber Taddl währt sich wie er nur kann. Das bereits schwarze Punkte vor seinen Augen auftauchen, interessiert anscheinend nicht. Das er nicht mehr atmen kann, sowieso nicht. Gerade will Taddl mit letzter Kraft ausholen, um Mary zu schlagen, damit er ihn loslässt, doch da kommt Mary ihm zuvor. Ein gezielter Schlag an den Kopf und Taddl ist sofort bewusstlos. Mary fängt ihn auf und nimmt ihn auf die Arme. So schleppt er ihn nun aus dem Studio und aus dem Haus raus.

Taddl öffnet langsam die Augen. Er sieht verschwommene Umrisse bis er dreimal zwinkert und alles klar sieht. Sofort richtet er sich auf und nimmt das Beatmungsgerät vom Kopf. Er reißt die Türen vom Krankenwagen auf und springt hinaus.
Vor sich sieht er das alte Studio, wie eine riesige Rauchwolke aus diesem steigt. Ringsum sind noch überall Rettungsdienst, Feuerwehr und Löschfahrzeuge. Sofort rennt er zu einem Feuerwehrmann.
Eilig fragt er „Haben sie noch jemanden aus dem Haus geholt?" Der Feuerwehrmann schaut ihn verwirrt an und sagt „Nein." „Haben sie einen Ardian Bora aus dem Haus geholt oder befindet er sich in einem Krankenwagen?" fragt Taddl gleich als nächstes.
Der Feuerwehrmann schaut ihn mit einem eigenartigen Blick an, den man nicht beschreiben kann. Taddl sieht in diesem aber nichts gutes.
Der Mann sagt
„Ihr Freund hat ihn erwähnt. Er müsste sich noch im Haus befinden." „Lebend?" „Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Wir werden gleich mit einem Trupp das Haus betreten und nach ihm suchen...
Junge... mach dir aber bitte keine Hoffnung. Ich weiß, es ist schwer zu verkraften." sagt ihm der Feuerwehrmann mitleidig und wendet sich darauf von ihm ab.
Für Taddl bricht eine Welt zusammen. Sein Herz teilt sich. Splittert in Tausend Teile. Zerfällt zu Sand. Wieder zieren Tränen seine Wangen. Ein blanker geschockter Gesichtsausdruck sein Gesicht. Plötzlich spürt er eine Hand auf seiner Schulter. Langsam dreht er sich um und sieht Mary. Sofort fallen sie sich in die Arme.
Es sind schon seit einer Ewigkeit einige Feuerwehrmänner in dem Haus. Immer noch tut sich nichts. Taddl wartet schon seit Ewigkeiten ungeduldig. Ihm kommen die Minuten wie Stunden vor. Mary versucht ihn zu beruhigen. Ihm fällt es auch schwer, aber nicht so sehr wie Taddl. Für Taddl ist Ardy ein Bruder. Mehr als ein Bruder. Der beste Bruder, den er sich vorstellen kann.


Nach einer Stunde tut sich was. Einige Feuerwehrmänner kommen aus dem Haus. Sofort springt Taddl auf und läuft ein Paar Schritte darauf zu. Er stoppt allerdings. Er hat zu viel Angst, dass er enttäuscht wird mit der schlimmsten Nachricht, die er überhaupt bekommen kann. Einige Männer kommen aus dem Haus. Erst nichts.
Dann kommen mehr. Diese tragen in der Mitte etwas. Taddl betrachtet es mit großen Augen. Er hört seinen Herzschlag. So schnell ist er. Für ihn läuft alles wie in Zeitlupe ab.
Die Männer, welche etwas tragen, kommen ganz aus dem Haus.
Es ist eine Trage. Auf dieser liegt er.
Ardy.
Taddl hat das Gefühl gleich in Fetzen zu fliegen. Es zerreißt ihn. Mehr Tränen laufen ihm über die Wange. Er verliert das Gleichgewicht und fällt auf die Knie.
Die Feuerwehrleute stellen die Trage ab.
Taddl vergräbt bereits sein Gesicht in seinen Händen. Schluchzt laut. Alles zerbricht in ihm gerade. Alles. Wirklich alles. Er malt sich gerade aus, wie er sich dann am besten auch das Leben nehmen kann, weil er so nicht weiter leben kann.
Ein Feuerwehrmann kommt auf Taddl zu. Dieser mustert ihn erst am Boden mitleidig, wie er voller elend kniet und seine Selle als Tränenflüssigkeit auf die Straße gießt.
Der Mann kniet sich vor ihn. Weiterhin schaut er ihn an. Fragt sich, wie er es jetzt am besten anstellt ihn langsam zu beruhigen.
Dann nimmt er Taddl einfach in die Arme. Dieser bemerkt es, nimmt es innerlich aber dennoch kaum wahr. Langsam beginnt er Mann Taddl beruhigend über den Rücken zu streichen. Sein Schluchzen wird etwas leiser. Langsam legt er seine Arme auch um den Rücken des Mannes, stützt sich, damit er nicht noch nach vorn umkippt vor Schwäche.
Der Feuerwehrmann legt seinen Kopf genau neben Taddls Ohr und flüstert nun
„So ein Junge wie du, sollte nicht so weinen. Du bist doch stark und hältst einiges aus. Das zeigen deine Tattoos.
Du darfst nicht so schnell aufgeben.
Und weißt du was. Ich erzähl dir etwas, was du noch nicht weißt.
Dein Freund lebt."

The End

Oneshots (Taddl, Ardy, Luna, Mary)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt