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[Dяедмs] I|I [7]

Der Mond war aufgegangen, und warf einen fahlen, blauen Schein auf Mikes Gesicht. In ihm spiegelten sich Verzweiflung und Fassungslosigkeit. "Du... hast geschossen!" Anouk eilte zu ihm, doch er schien unverletzt. "Du... verdammter..." Er schritt einige Meter auf mich zu, die Hand zur Faust geballt. Hatte ich getroffen? Für einen Moment wirkte er, als würde die Wut ihn zerreißen, doch dann klärte sich sein Blick, und der Ausdruck auf seinen Zügen wandte sich zur Gleichgültigkeit. "Geh." Anouk zuckte leicht, als hätte sie die Aussage getroffen wie eine Kugel. Doch sie schwieg. Ich tat es ihr gleich, die Situation war ausweglos und unerklärlich. Ich wandte mich ab, um zu gehen, doch nach einigen Metern vernahm ich Anouks säuselnde, zitternde Stimme: "Ich bin sicher, du findest sie." Mike verdrehte ratlos die Augen, anscheinend hatte er unser vorhergegangenes Gespräch nicht verfolgt. "Sie?" Kein Mitgefühl, keine Sanftheit, nur Hass lag in seinen Worten. Ich warf einen Blick zurück. "Was meintest du mit 'nur einem Kind, wenn du nicht weißt, wen ich suche?" Mike sah mich eine Weile lang an. "Geh einfach." Ich machte mich auf meinen Weg, doch dann fügte er hinzu: "Sie ist weg. Meine Tochter. Sie ist einfach weg."

[Dяедмs]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt