[Dяедмs]

[9]

[Dяедмs] I|I [9]

Acht Tage. Eine verdammt lange Zeit ohne Nahrung. Alleine. Ich sehe hinab, auf eine kleine Wiese, gelegen im Tal zu meinen Füßen. Vielleicht war es nur ein Traum? Ein Lächeln, leise und verspielt, läuft über meine Züge. Ein Traum. Wäre es nicht schön, einmal zu träumen man wäre frei? Wie gerne wäre ich zu hause gewesen, wie als Kind. Damals, als ich noch untätig auf meinem Bett saß, in Sicherheit und Geborgenheit. Und doch liefen mir Tränen an den Wangen herab, und zerschellten an meinem geliebten himmelblauen Bezug. Ich denke, damals hatte ich Hausarrest. Ich wünschte mir, wieder zu Mutter zu wanken, leise und reuhmütig, und leise "Es tut mir leid." zu flüstern. Sie hätte mich in den Arm genommen. Ich war glücklich. Auch jetzt perlten mir Tränen herab, und ich wünschte mir, nicht alleine zu sein. Anouk war fort. Ob Mike sie beschützte? Im Nachhinein, dachte ich bei mir, wäre es keine Schande gewesen, standhaft zu bleiben. Ich hätte bleiben sollen. Wieso erzähle ich dir das? Nun, ich weiß es nicht. Ich sah, wie du weintest. Du warst so traurig über den Verlust deines Spielzeuges, nicht wahr? Ich möchte dir erzählen, was passiert ist, damals. Als ich damals auf einem Felsen stand, irgendwo in den Bergen, und -genau wie nun auch- zurückdenke. Doch es war keine bessere Zeit. Ich war nicht traurig. Ich hatte nichts zu bedauern, denn ich hatte nichts mehr, was zu verlieren war. Hatte ich mich selbst? Ich denke nicht. Und in diesem Moment lag es mir nicht am Herzen, mich zu bewahren. Sehen wir es ehrlich. Niemand will wie sie sein. Niemand will alt werden, einsam und gebrechlich. Niemand will sterben, wissend, dass man es alleine tut. Ich blickte zurück, und sah meine Welt brennen. Vor mir lag ein Abgrund. Ein Nichts als Symbol für das Ende. Ich dachte, es wäre das Ende. Und ich beendete das Geschehen.

Ich schritt vorwärts.

Und ließ mich fallen.