> Kapitel 7 <

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Mit einem pochenden Schmerz auf meiner Stirn wachte ich auf und fasste mit meiner Hand hin. Es war keine allzu große Wunde und es hatte sich bereits eine Kruste drüber gebildet. Was mich mehr störte waren meine blutverklebten Haare. Ich öffnete meine Augen und blinzelte mehrmals damit ich mich an das Licht gewöhnen konnte. Als ich richtig sah und nach oben blickte erkannte ich den schlafenden Nic. Er schnarchte leise und hatte seinen Mund ein bisschen geöffnet, weswegen ich grinsen musste. Dann rappelte ich mich langsam auf, damit ich ihn nicht aufweckte. Mir rutschte die Decke runter und ich zog sie schnell wieder hoch. Ich war nackt?! ,,Was zum?", murmelte ich schockiert und sah zu Nic. Er schlief wie ein Stein weswegen ich zu aller erst die Treppe zu meinem Schlafzimmer hoch ging und mich anzog. Neben einer gemütlichen Unterwäsche, entschied ich mich für eine bequemes schwarze Baumwolljogginghose und ein weißes T-shirt. Dann ging ich ins Badezimmer um mir das Blut aus den Haaren zu waschen. Kaum hatte ich das Bad betreten, krachten alle Erinnerungen auf mich ein. Und zu meinem Erschrecken, war hier außer einer kleinen Pfütze vor dem Waschbecken überhaupt kein Blut. Und auch kein weißer Wolf in der Dusche.  Hatte ich mir alles nur eingebildet? Ich stöhnte genervt auf, als ich die Delle im Waschbeckenrand sah und wischte mit Klopapier das eingetrocknete Blut weg.  Nachdem der Boden wieder blitzte, wusch ich meine Haare im Waschbecken. Es dauerte etwas bis das Blut komplett draußen war, aber nachdem ich es endlich geschafft hatte, band ich mir ein Handtuch um. Ich fand es immer amüsant, dass dies dann aussah wie ein Turban. Dann putzte ich mir die Zähne und ging zurück runter ins Wohnzimmer. Zu meinem Glück, waren weder Thomas noch Julian hier und ich konnte den doofen Fragen entkommen.  Ihr Geruch war fast verflogen. Ich hatte einen trockenen Mund und eilte in die Küche. Dort schnappte ich mir ein Glas Wasser und eine Scheibe trockenes Brot, da ich die letzten Tage nicht einkaufen konnte.  Immer noch nicht, träfe es besser. Seit ich hier eingezogen war hatte der Kühlschrank außer ein paar Flaschen Wasser noch nichts gesehen.  Dann tapste ich barfuß zurück ins Wohnzimmer und setzte mich im Schneidersitz neben Nic auf die Couch. ,,Uii! How I met your mother!", ich beugte mich zu ihm und klaute die Fernbedienung. Dann knabberte ich an meinem Brot und seuftzte als mir klar wurde das ich diese Folge der Serie schon kannte. Trotzdem schaltete ich nicht weg, sondern blickte wie ein Neandertaler auf den Viereckigen Kasten vor mir. ,,Du bist ja wach!", bemerkte ein verschlafender Nic und streckte sich ausgiebig. Ich antwortete mit einem mürrischen: ,,Mhhhm!" und biss erneut von meinem Brot ab. ,,Wie geht es dir?", fragte er daraufhin und gähnte mit offenem Mund. ,,Ihh also Nic! Ich konnte deine Zähne ganz hinten sehen!". Er lachte und schloss schnell seinen Mund. ,,Also schlecht kann es dir ja nicht gehen, wenn du schon so dumme Kommentare von dir gibst.", murmelte er, rückte an mich ran und legte mir einen Arm um die Schultern. ,,Wie lange bist du schon wach?". Ich zuckte mit den Schultern und dachte nach. ,,Ich war bereits mein Badezimmer putzen, mich anziehen, in der Küche und achja! Das Blut aus meinen Haaren waschen!" Er nickte und stupste gegen meinen „Turban", welcher auseinander fiel und auf die Couch klatschte. Meine nassen Haare hingen über meinen Schultern. ,,Na super! Danke auch.", ich gab ihm einen Klaps gegen die Brust und wir fingen an zu lachen. ,,Ich muss Thomas Bericht erstatten!", sagte er und zog sein Handy aus der Tasche. ,,Will er wissen wie es mir geht?", fragte ich mit einem ironischen Unterton. Dieser Mann war doch echt nicht normal. Er hatte immer noch kein Wort mit mir über meine Mutter geredet!  Nic's Miene wurde ernst und er sah mir in die Augen. ,,Was ist den? Dein Blick ist unheimlich!", ,,Was ist da im Badezimmer passiert?" Ich erkannte den Unterton in seiner Stimme und drehte mich zu ihm. ,,Ich weiß es klingt doof, aber ich weiß es nicht. Es ist mir schon einmal passiert. Ich war duschen und plötzlich war überall Blut! Nur diesmal war es schlimmer, weil ich als Wolf aufgeschlitzt in der Dusche hing...Ich hi..", ,,Wie du als Wolf?" Ich sah genervt zu ihm. ,,Unterbrich mich nicht!", befahl ich und fuhr fort: ,,Ich hing da zum Ausbluten und als ich mich im Spiegel sah, sprang mir mein Wolf entgegen. Ich hab mich erschreckt und mich angeschlagen und puff...alles schwarz!" Er nickte und tippte etwas in sein Handy. ,,Was schreibst du?", fragte ich neugierig und versuchte den Text zu erkennen. Er drückte auf Standby und sah zu mir. ,,Wo ist eigentlich dein Handy?" Die Frage war echt verdammt gut! Ich vermutete es in meiner Handtasche. Welche wiederrum noch in der Disco liegen musste. Hatte ich es überhaupt dabei gehabt? Ich war kein Mensch, der von diesen kleinen Geräten abhängig war, weswegen ich mein Iphone überall hatte aber nie bei mir. Ich sah mich im Wohnzimmer etwas um. ,,Warte ich rufe es an!", murmelte Nic und klickte auf den grünen Hörer. Wir hörten beide das Tuten in seinem Telefon. Ich fand es oben in meinem Schlafzimmer. Zum Glück war es nicht in der Tasche. ,,Ich habe es!", schrie ich durch das Haus, warf mich zufrieden auf mein Bett und blickte auf den Display. Verpasster Anruf von Nic. 12 verpasste Anrufe von Camile.  SMS von Camile. Ich öffnete die SMS. ,,Zoe? Ich glaube ich bin Schwanger."  Mir stockte der Atem und ich ging auf Antworten. ,,Von wem?"  Ich wusste von wem, doch ich wollte es schwarz vor weiß vor mir sehen. Es dauerte keine 10 Sekunden dann kam von ihr die nächste SMS:  ,,Nic"  Ich steckte das Handy in meine Jogginghose und ging die Treppen runter. ,,Wo lag es?", murmelte Nic und schaltete auf einen anderen Sender. ,,Wieso hast du mich angelogen?", zischte ich und trat neben ihn . ,,Was meinst du?", murmelte er unbeeindruckt. ,,Ich meine Camile! Sie ist Schwanger!" Sofort blickte er zu mir und seine Augen weiteten sich schockiert. ,,Du sagtest, dass wir das wenn überhaupt erst in ein paar Woche erfahren! Du hast gelogen! Sie ist schwanger. Mein Gott sie ist erst 19!" In mir brodelte die Wut. Er lehnte sich zurück und warf die Hände in den Nacken. ,,Shit! ...Es tut mir echt leid! Ich muss gehen! Ich muss zu ihr." Er eilte zur Türe. ,,Nein du kannst da jetzt nicht hin. Sie muss es dir selber erzählen. Sonst weiß sie, dass ich es dir gesagt habe. Lass ihr Zeit. Sie muss das erst einmal selbst verdauen!" Er wirkte bedrückt, doch da er wusste, dass ich recht hatte lehnte er sich mit dem Rücken an die Türe und ließ sich auf den Boden sinken. Ich hockte mich neben ihn. ,,Wieso benimmst du dich so? Ich dachte ihr Wölfe nehmt die Menschen eh nur als Brutkasten!" Er schüttelte den Kopf. ,,Ich wollte das nicht! Sie wollte es. Mein Gott wir haben extra Verhütet! Ich wollte ihr das nicht antun. Glaubst du ich will der Frau die ich liebe unseren Sohn wegnehmen?". ,,Du liebst sie?" Meine Wut war wie vergessen, als ich sein Nicken sah. Ich wusste selbst wie Camile sein konnte und ich wusste auch, dass ich Nics Worten Glauben schenken konnte. ,,Jetzt warten wir mal ab, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird!". Ich legte ihm beruhigend eine Hand auf seinen Arm und drückte meinen Kopf an seinen. ,,Es wird alles gut! Wir finden eine Lösung!". Das hoffte ich zumindest....

&gt; Bloodline &lt; a werwolf storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt