> Kapitel 8 <

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,,Wir wurden nicht gesehen keine Sorge...Ja, sie ist bewusstlos. Wir tragen sie jetzt ins Auto....ja wir kommen dann sofort in die Villa!", Jackson steckte das Handy in die Hosentasche und drehte sich zu Nic um, welcher sich über die große weiße Wölfin beugte und ihr durch das Fell fuhr. Sein Herz passte sich dem Takt ihres an und er schloss die Augen. Versuchte das was geschehen war zu verarbeiten. ,,Tragt sie ins Auto!", befahl Jackson und öffnete den Kofferraum des großen Wagens. Nic und sein Bruder hievten sie zu zweit hinein und keuchten dann erleichtert auf. ,,Sie hat echt ein ordentliches Gewicht!", ,,Sag ihr das nicht wenn sie wach ist, sonst bist du Hundefutter!" Sie schmunzelten kurz, doch zu mehr waren sie nicht in der Lage. Es war jeden bewusst, dass diese Situation nicht zu unterschätzen war. ,,Thomas möchte das wir mit ihr sofort in die Villa kommen. Es ist so wie vermutet, sie hat keine Kontrolle mehr über sich!" Die Jungs nickten als Antwort. Jackson hatte sich eine seiner Ersatzhosen überzogen. Ein Glück trug er diese immer parat im Auto mit. Man konnte ja nie wissen, wenn man sich mal unverhofft verwandeln musste. Tim's Handy gab ein ohrenbetäubendes Klirren von sich und zerstörte das dauernde schweigen. ,,Es ist Luke!". Er hob es sich ans Ohr und horchte. ,,Okai alles klar. Ich gebe es weiter!" Er sah besorgt aus und drehte sich zu Jackson. ,,Was ist?", fragte dieser und lehnte sich an sein Auto. Er ahnte nichts Gutes und bereitete sich seelisch schon auf die schlimme Nachricht vor. ,,Luke hat sich erkundigt. 20 km weiter die Straße runter gab es einen Autounfall. Ein Audi fuhr mit voller Wucht in ein parkendes Auto. Es gibt massenhaft Blut, aber keine Leiche. Nur große Pfoten Abdrücke die vom Unfallsort wegführen!" Jackson spannte sich an. ,,Verdammte Scheiße!", schrie er. Konnte der Tag nicht noch besser werden? ,,Ich werde mich darum kümmern! Fahrt ihr in die Villa und sorgt für sie..", sagte Tim und deutete auf den Kofferraum in dem Zoe lag. Jackson nickte und stieg ein. Er neigte dankbar den Kopf zu Tim und fuhr dann davon. Dieser seufzte und sprintete die Straße entlang. Als erfahrener Wolf waren die 20 km ein Klacks für ihn. Was ihn mehr beschäftigt, war eine Idee wie er das alles vertuschen sollte. Immerhin hatte die Polizei, laut Luke, die großen Pfoten Abdrücke bereits gesehen. Wieso nur hatte er sich freiwillig gemeldet. Seine Gedanken schweiften zu Zoe. Er kannte sie noch nicht so gut wie sein Bruder Nic, aber sie gehörte zum Rudel. Ein starker Wind zerrte an seinen Klamotten und ließ Tränen in seine Augen steigen. Er wischte sich mit der Hand die salzige Flüssigkeit weg. Blau flackerndes Licht erschien am Horizont. Er dauerte nicht mehr lange bis er an der Unfallstelle ankam und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Polizei, Feuerwehr und Notdienst rannten wild durcheinander. Er lief zu einem Mann, welcher die Leute um sich rum mit Kommandos überströmte. Anscheinend hatte er hier das Sagen. ,,Was ist hier passiert?", fragte Tim und tat so als hätte er keine Ahnung und wäre nur per Zufall vorbei gekommen. ,,Ein Auto kam von seiner Spur ab und ist in ein anderes gekracht!", ,,Und der Insasse?", fragte Tim und versuchte besorgt zu klingen. ,,Es gibt keine Spur von ihm. Aber wir vermuten das der Wolf sie sich geschnappt hat.". Tim spannte sich an. ,,Der Wolf?". Wie konnte dieser Mann nur so leichtfertig fremden Passanten von einem Wolf erzählen? Dachten sie den wirklich nicht über die Folgen nach? Der Herr nickte, zupfte an seiner Uniform und machte dann ein Foto von einem großen blutigen Fußabdruck zu seinen Füßen, welcher ihm vorher nicht aufgefallen war. Das dunkelrote Blut hatte sich mit der Farbe des Asphalts vermischt und schimmerte, dank der Warnlichter der Autos, lila. ,,Verschwinde!", ertönte eine Stimme in Tims Kopf und er sah sich fragend um. Welcher Wolf redete da mit ihm? Er musste ihn kennen, da er ihm schon Einlass gewährt haben musste. Ein hohes Heulen übertönte das wilde Gerede der Menschen und eine bedrückende Stille trat ein. ,,Schaut mal da hinten!", rief ein Feuerwehrmann plötzlich und deutete auf eine Wiese neben der Straße. Tim streckte sich um etwas zu erkennen. Gänsehaut verteilte sich über seinem Körper als er einen Blick auf den Wolf erhaschte. Ein goldfarbener Wolf! Und er machte keine Anstalten wegzurennen, es schien fast als wollte er, dass die Menschen ihn sehen und sich von den Autos abwenden. ,,Was tust du, Damien?", fragte Tim ihn. Er wusste sofort mit wem er es zu tun hatte. ,,Keine Panik!", rief ein Polizist und eilte zusammen mit ein paar Kollegen in die Richtung des Wolfes. Der Herr mit dem er gerade geredet hatte rannte seinen Kollegen hinterher. Keiner achtete mehr auf Tim. Sie konzentrierten sich viel mehr auf den großen Wolf. Der Geruch von Angst überdeckte den der kalten Autos. Die Menschen waren mit der Tatsache einen so großen Wolf zu sehen, sichtbar überfordert. Sie hatten Angst. ,,Beeil dich!", ertönte Damiens Stimme in seinem Kopf. Und dann wusste Tim plötzlich was er vor hatte. Offenbar kannte er Zoe, den er lenkte die Aufmerksamkeit vollkommen auf sich, damit Tim Zeit hatte um Spuren verschwinden zu lassen. Die Polizisten zogen ihre Waffen und zielten auf das Tier. Tim spürte einen Kloß in seiner Brust und bekam es mit der Angst zu tun. Damien hatte ihm geholfen und kam nun ins Visier. Schnell packte er sich die Kamera und verschmierte die Pfoten Abdrücke so gut es ging. Dann kletterte er durch die Autotüre und suchte das Wichtigste von Zoe zusammen. Es war echt ordentlich, wenn nicht die ganzen Glassplitter hier rum legen hätten. Er zog aus dem Handschuhfach die Fahrzeugpapiere und sah auf den Namen. Es war über einen Henry Hill registriert. Verwirrt legte er sie zurück und stieg aus. Genau in diesem Moment ertönten Schüsse und er zuckte zusammen. Er drehte sich zu der Menge und versuchte zu erkennen was passiert war. Hatten sie ihn erwischt? Eine kalte Hand legte sich auf seine Schulter und er fuhr herum. Ein Mann stand hinter ihm. Er hatte glatte schwarze Haare, welche ihm leicht ins Gesicht hingen und trug eine Polizeiuniform. Doch es war nicht das, was Tim merkwürdig vorkam. Es war die Tatsache, dass dieser Mann nach nichts roch. Er hatte keinen eigenen Geruch. Kein Wunder, dass Tim ihn nicht gerochen hatte. ,,Ich weiß was du bist!", murmelte der alte Mann und es schauderte Tim bei dem Geräusch seiner kratzigen Stimme. Er zögerte und blickte in die dunklen Augen seines Gegenübers und stellte fest, dass keinerlei Lichtreflexe darin zu sehen waren. ,,Ich heiße Herr Miller und ich werde euch helfen!". Tim verstand nicht recht. Dieser Mann war eindeutig ein Polizist, aber warum wollte er helfen? ,,Wie geht es dem Wolf, der den Unfall hatte?", fragte er daraufhin. Was sollte Tim antworten? Dieser Mann schien nicht sonderlich beeindruckt von der Existenz der Wölfe. Wieder ertönten Schüsse. Tim konnte nicht anders als darauf einzugehen. Verschwieg aber die Tatsache, dass Zoe eine Frau war. ,,Dementsprechend", murmelte er. Erneut ertönten Schüsse und Tim wand sich zur Menge. ,,Gehen sie! Ich kümmere mich um die Akten. Ich lasse alles verschwinden!" Tim einwillitge ein, bedankte sich und rannte davon. ,,Damien?", fragte er leise und hoffte auf eine Antwort in seinen Gedanken. Doch Fehlanzeige.

&gt; Bloodline &lt; a werwolf storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt