»You're never fully dressed without a smile.«

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[Niall]|| Als ich nach acht Stunden Flug endlich wieder den Boden, der nicht Milliarden Meter über Land schwebte, berührte, seufzte ich erleichtert. Die Erleichterung dauerte nicht lang an. Fans hatten wohl herausgefunden, wo ich mich aufhielt.

Nun ja, sie standen in Massen am Flughafen und mir platzte allmählich der Kragen.

Es war niedlich von ihnen, aber irgendwo gab es doch eine Grenze! Fünf Jahre machte ich das alles schon mit.

Ich liebte sie, ohne Zweifel, aber manchmal da ging es mir auf die Nerven. Nicht die Fans, sondern ihre Handlungen. Dieses Stalking zum Beispiel. Man musste seinen Liebling nicht auf Schritt und Tritt verfolgen. Das machten diese Paparazzo doch schon.

Einerseits war es lästig, andererseits wirkte es schon wieder etwas süß auf einer verrückten Art und Weise.

Mann, ich war nur sehr müde und wollte nichts, außer schlafen, was mir aber nicht ermöglicht wurde, da ich, aufgrund meiner Sorgen um Perrie, nun unter Zeitdruck stand. Allein durch Glück und purem Zufall hatte ich sie in der Stadt antreffen können. Jade hatte es mir nicht einfach gemacht, indem sie mich oft abgewimmelt hatte. Wie Perrie das nicht mitbekommen hatte, war mir ein großes Rätsel.

Da ich den ganzen Leuten sowieso nicht entkommen konnte, stürzte ich mich ins Getümmel, während ich hier und da paar Selfies mit Fans schoss.

Langsam entkam ich der Masse an Menschen und war froh, als ich endlich ins Taxi stieg.

Auf der Fahrt begutachtete ich jedes einzelne Detail Kanadas so gut es ging und versuchte es, mir einzuprägen. Dieses Land war so wunderschön. Allein diese Stadt erinnerte mich an mein Heim in Irland. Die friedliche Stimmung und all das Grün, was man in Großstädten kaum sah, machte es speziell.

Dieser Gedanke, endlich nach Hause zu können nach diesen Konzerten, wäre so selbstverständlich, wenn es nicht für ein Jahr galten würde.

Meine Familie war mir sehr wichtig, aber ich war mir sicher, nicht die gesamte Zeit mit ihnen zu verbringen. Diese Angewohnheit, die Welt zu bereisen, werde ich wohl kaum einfach so belassen können.

Der Taxifahrer riss mich aus den Gedanken, als er das Geld verlangte. Nachdem ich es ihm übergab, nahm ich hurtig meine Koffer aus dem Kofferraum, ehe ich das Hotel suchte. Auf meinem Weg dorthin wurde ich von einem weinenden kleinen Mädchen aufgehalten, das ihre Mutter aus den Augen verloren hatte, aber dies hatte sich schnell geklärt, als die Mutter auf uns zu kam und ihre Tochter ihr freudig in die Arme sprang.

Dafür, dass sie schon Mutter war, sah sie ziemlich jung aus, aber damit brauchte ich mich nicht länger beschäftigen, denn ich konnte schemenhaft meinen Zielort schon erkennen.

Das Hotel war einsame Spitze. Man könnte meinen, dass ich es langsam gewohnt sein sollte, aber es beeindruckte mich immer wieder. Nur durch einen irrsinnig krassen Zufall war ich hier. Schmunzelnd nahm ich mir meine Jacke zur Hand, da ich sowieso zu spät war, und schlenderte ganz lässig mit einem breiten Grinsen das Foyer hindurch zum Ausgang.

Plötzlich fiel mir ein, dass ich den Flugmodus ausmachen musste. Aber dann konnten mich andere erreichen und ich brauchte eine Pause von allem und jedem. Zumindest bis das Konzert vorbei war.

Zur Arena war es nicht weit und bis jetzt wurde ich nicht erkannt, was ich nicht nur der Sonnenbrille und der Wollmütze zu verdanken hatte, welche ich zuvor noch in einem einfachen Laden gekauft hatte. Irgendwas war los und auch wenn es mich interessierte, war ich froh darüber.

Mein Grinsen verschwand, als ich den Ort, wo wir das Konzert hatten, erblickte. Früher da hatte ich gefallen an meinem Job gefunden, nun stresste es mich. Natürlich war es toll, Lieder zu schreiben, zu singen und unsere Fans glücklich zu machen, dennoch wünschte ich mir mehr Freizeit. Die Pause würde uns allen sehr gut tun.

Sound Of Silence | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt