[Jesy]||Mein Weg nach oben erschien mir sehr lang. Während ich versuchte, die Treppen hochzusteigen, rutschte ich immer wieder ab und landete auf meinem Hintern, wobei die Treppe für mich immer länger wurde. Stufe für Stufe quälte ich mich auf allen Vieren nach oben.
"Endlich, eine Stufe ist geschafft", murmelte ich benommen und bemerkte nicht, wie sehr ich lallte.
Beim Kampf, die zweite Stufe zu besteigen, purzelte ich wieder auf den Boden und plötzlich raste eine riesige Raupe an mir vorbei. Die Raupe wackelte und war höllisch laut. Dumm von mir, nicht gewusst zu haben, dass es eine Bolognese und keine echte Raupe war. Der Alkohol hatte mir ordentlich zugesetzt, was nicht oft der Fall war, aber sofort passierte, wenn ich auch nur in die Nähe von viel Alkohol kam. Ein wenig Wodka schadete nicht, aber mehrere Shots machten aus mir einen anderen Menschen.
Plötzlich wurde ich von hinten gepackt und jemand redete auf mich ein. Mein Kopf schwankte hin und her, die Geräusche waren nur ein Rauschen und als ich in sein Gesicht scharf vor mir sah, wurde mir übel.
Sofort hielt ich mir die Hand vor den Mund und deutete ihm, mich hinaufzutragen. Dies tat er dann auch, ohne ein Wort und sobald ich mich in die Kloschüssel übergab, konnte ich nicht genau sagen, ob es mir besser oder schlechter erging.
Der saure Gestank ließ bei mir Tränen aufkommen, die dann nach einander über meine Wange flossen.
"Jesy?", fragte Jake und hatte somit meine Aufmerksamkeit.
"Hm", gab ich von mir, saß still an meinem Platz und sah stur gerade aus.
Er räusperte sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Das bekam ich allerdings nur aus dem Augenwinkel mit. Leicht kippte ich zur Seite, konnte mich aber rechtzeitig an seinem Bein festhalten. Das Kribbeln an meinen Fingerspitzen hatte ich vermisst. Wenn er mich berührte, wenn er mit mir sprach, wenn er neben mir ruhig schlief, all das machte mich zum glücklichsten Mensch der Welt.
Aber nun war es vorbei. Jake hatte es mit seiner Eifersucht zu weit getrieben. Eigentlich war ich es gewohnt, denn er war schon immer so, aber er hatte mich diesmal verdammt verletzt.
"Es tut mir leid", krächzte er mit erstickter Stimme und als ich mich zu ihm drehte, sah ich wie kaputt er war.
Die Augenringe kamen sicher vom Mangel an Schlaf, und dass er blass im Gesicht war, machte es nur deutlicher.
Dennoch war ich noch immer nicht nüchtern und wischte mir grob die Tränen weg.
"Jakey, ich hab keine Ahnung, was du meinst", lachte ich und wunderte mich nicht einmal über diese krassen Stimmungsschwankungen.
Während ich ihn am liebsten anschreien, schlagen und nicht mehr hier haben wollte, gab es auch eine Seite in mir, die ihn nur bei mir wollte, ihn küssen und mit ihm kuscheln möchte.
Doch nun war ich in der Phase, in der ich mich kindisch benahm. Das kannte er und er wusste bestimmt, dass ich getrunken hatte.
"Vielleicht solltest du dich schlafen legen", murmelte er und fasste mich am Oberkörper.
Ich schüttelte den Kopf und flüsterte:"Erst Zähne putzen!"
Über mein Benehmen schüttelte er den Kopf, ehe er mir die Zahnbürste und Zahnpasta überreichte.
Durch den Spiegel sahen wir uns in die Augen, während ich meine Zähne säuberte. Wäre ich nüchtern, hätte es anders geendet. Wahrscheinlich hätte ich ihn sofort aus der Villa geschmissen, beschimpft und die Meinung gegeigt. So war es besser. So kaputt, wie unsere Beziehung war... Ihn zu verlieren, wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte.
Noch einmal gurgelte ich die Mundspülung, ehe ich sie auspuckte, mir den Mund abwischte und gegen Jake stieß.
"Hey, vorsichtig", lachte er und verdammt, ich hatte dieses Lachen so sehr vermisst.
Warum ich so dümmlich grinste, konnte ich nicht sagen, aber es hörte nicht auf. Wir gingen in mein Zimmer und er kramte in meinem Schrank nach irgendwas. Wahrscheinlich suchte er meinen Pyjama.
Als er ihn fand, ging er auf mich zu und zog mir das Kleid über den Kopf.
Dass ich in Unterwäsche vor ihm saß, war kein Problem für mich. Immerhin hatte er mich so schon öfter gesehen.
"Soll ich dir beim Anziehen helfen?", fragte er, als ich beim Versuch scheiterte, die Knöpfe zu zu knöpfen.
Abwinkend versuchte ich es immer wieder, bis er leicht lachend auf mich zukam und meine Hände in seine nahm. Mein Hemd war zugeknöpft und ich zog mir die Hose eigenständig über. Meinen Zopf öffnete ich noch, ehe ich mich müde ins Bett legte und laut gähnte.
"Jake, wirst du gehen?", flüsterte ich und wartete auf seine Antwort.
Traurig blickte ich ihm hinterher, als er den Raum verließ. Mehrere schweigsame Minuten blieb ich im dunkelen Raum, der nur durch mein Schluchzer erfüllt wurde. Ängste überkamen mich und mittlerweile stempelte ich den Tag, als den schlimmsten Tag, den ich je hatte, ab. Wenn Jake mich allein gelassen hatte, in solch einer Situation, dann war er wohl nicht der Richtige für mich. Tief in mir drinnen wusste ich, dass es so nicht stimmte. Mit allem, was ich geben konnte, liebte ich ihn. Jake hatte Fehler gemacht und ja, er hatte mich verletzt, aber sonst stand er mir immer bei und vielleicht sollte ich unserer Beziehung eine zweite Chance geben, denn so unperfekt er auch war, war ich es auch. All seine Makel und Fehler liebte ich genauso sehr wie die guten Eigenschaften an ihm. Das war nun mal Jake.
Die Person, mit der ich mein restliches Leben verbringen wollte, war Jake. Er und sonst kein anderer. Bei diesen Worten war ich mir sicher.
Deshalb war ich umso weniger überrascht, als er umgezogen mein Zimmer betrat, sich neben mich legte, seinen Arm um mich schlang und mir mit der Hand die Tränen wegwischte.
"Denk niemals, dass ich dich je verlassen würde. Ich bleibe für immer bei dir, versprochen", hauchte er und zog mich näher an sich.
"Ich liebe dich", sagte ich frei heraus und lächelte.
Vielleicht war ich noch etwas betrunken, aber es stimmte. Während all der Zeit, in der wir uns nicht sahen, verspürte ich die Sehnsucht nach ihm und seiner Nähe.
"Ich liebe dich auch", antwortete er und legte endlich seine weichen Lippen auf meine.
Wie sehr ich ihn vermisst hatte, konnte ich unmöglich in Worte fassen, aber eines wusste ich ganz genau.
Die einzige Person, die genau das empfand wie ich, war Jake und kein anderer.
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Sound Of Silence | Zerrie
Storie d'amore[ACHTUNG: Diese Story wurde abgebrochen.] Er wollte schreien, da er wusste, dass seine Worte bedeutungslos waren. Sie wollte wieder lachen, aber es gab keine Gründe mehr für sie. ----- Das Liebes aus zwischen Zayn und Perrie war jedem bekannt. Nur...