»When I was your man.

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[Zayn]||Die Tür stand weit offen wie jedes Jahr an ihrem Geburtstag. Jades Geburtstagsgeschenk in der Hand haltend trat ich in das Haus, wo mir die stickige, übliche Luft entgegen kam, die bei diesen eng umschlungenen Körpern und Schweiß getrunkenen Tänzern nun einmal entstand. Vielleicht war es eine schlechte Entscheidung, zu kommen, aber ich wollte sie sehen. Sehen, wie es ihr erging, was sie nun machte und ob sie die Trennung wirklich so auf die leichte Schulter genommen hatte. Was ich erwartete, wusste ich selbst nicht. Wahrscheinlich hasste sie mich für all das. Wundern würde es mich nicht, immerhin hatte sie das Recht dazu, ich hätte mich auch gehasst.

Schon vom Flur aus sah ich, wie Jade und irgendein Typ auf dem Sofa eng beieinander saßen. Ob sie froh oder schockiert über meine Anwesenheit war, konnte ich anhand ihres Blickes nicht erkennen, als sie in meine Richtung sah. Angestrengt blickte sie mich von oben bis unten an, um sicher zu gehen, ob ich es auch wirklich war.

"Zayn, was tust du denn hier?", brachte sie perplex heraus.

Der Mann neben ihr schien, leicht beunruhigt zu sein. Dass zwischen den beiden was lief, merkte man schon daran, wie er mich argwöhnisch beäugte. Perrie war genauso, als wir noch zusammen waren. Das ging mir ziemlich auf die Nerven. Gigi hingegen sah das locker. Es machte mir auch nichts aus, dass andere Männer sie ansahen, da ich wusste, welch Schönheit sie doch war. Bei Perrie war es ein wenig anders, aber das war Vergangenheit. Ich liebte Gigi und nicht Perrie.

Das Geschenk drückte ich Jade in die Hand und machte mich, nachdem ich ihr beglückwünscht hatte, vom Acker. In der Küche nahm ich mir ein kaltes Bier zur Hand und wippte mit dem Fuß zur Musik.

"Zayn?", fragte Liam und langsam wunderte ich mich, warum man so überrascht war, mich zu sehen.

Ihn grinste ich an und empfing ihn mir offenen Armen.

"Liam, lange nicht gesehen", nuschelte ich.

Als ich mich von ihm löste, bemerkte ich seinen fragenden Gesichtsausdruck. Seufzend stieß ich mich vom Tresen ab, ehe ich mit den Händen meinen Kopf auf der Kücheninsel abstützte.

"Was willst du von mir hören?"

Leicht verärgert von meinem genervten Unterton biss er sich auf die Lippe und schien, mein Verhalten analysieren zu wollen. Dies tat er nur, wenn er wütend war und nichts überstürzen wollte.

"Was suchst du hier?"

Mit voller Absicht tat ich so, als wüsste ich nicht, worauf er hinaus wollte und antwortete:"Auf Jades Geburtstag wurdest nicht nur du eingeladen."

Resigniert wandte ich mich an den Kühlschrank, da ich eine weitere Flasche brauchte und meine schon leer war. Während ich kramte, versuchte Liam einen kühlen Kopf zu bewahren, indem er im Zimmer herum tigerte. Dafür, dass wir uns nach meinem Ausstieg das erste Mal wieder sahen, schien er etwas gelassener, als ich erwartet hatte.

"Was ich eigentlich meine, weißt du", behauptete er, als ich wieder aufrecht vor ihm stand.

Die anderen Gäste fingen an, zu tuscheln. Wenn man Freunde einlud, die in der Promiwelt nicht wirklich herumgekommen waren, war es üblich, dass man uns komische Blicke zuwarf.

Liam stellte Fragen und verlangte Antworten, die ich unmöglich in solch einer Situation beantworten konnte.

Leider hing ich dafür noch etwas zu sehr an ihr.

"Und du, mein Lieber, solltest wissen, dass ich keine Lust auf solch ein Gelaber habe", zischte ich, nahm mein Bier und ging zur Tanzfläche.

Tanzfläche konnte man nicht wirklich sagen, denn es war das große Wohnzimmer, wo einfach Möbel aus dem Weg geräumt wurden.

Plötzlich stockte mir der Atem, als ich sie sah. Wie sie eng umschlungen mit ihm tanzte, zufrieden grinste und glücklich war. Aber ich gönnte ihr das nicht. Sie hatte es nicht verdient.

Perrie schloss die Augen und lehnte sich an Niall. Da ich nichts von ihrem Gesagtem verstand, ballte ich die Hände zu Fäusten, wobei ich hoffte, sie würden sich distanzieren. Aber das taten sie nicht und brachten mich somit dazu, noch wütender zu werden.

Warum wurde ich eigentlich wütend?

Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich sie an, bis ihr Blick meinen streifte. Kurz blieb sie stehen, schüttelte sich und machte einfach so weiter, wie zuvor. Ihr Griff um Niall verstärkte sich. Wieso spielten sie auch langsame Songs auf einer wilden Party? Mann, dieser DJ musste ja echt scheiße sein, wenn er auf diese Art von Musik stand. Dass ich eigentlich bei wem anders die Schuld suchte, war mir auch bewusst.

Gigi hätte ich mitnehmen sollen. Wenigstens hätte ich es dann genossen und mit ihr getanzt. Perrie hätte ich dann auch zeigen können, dass ich ebenfalls glücklich war.

Verdammt, sie sollte mir egal sein. Nein, sie war mir egal.

Jemand ließ sich neben mir nieder und zog scharf Luft ein:"Zayn?"

Wieso waren alle so erschrocken, wenn sie mich sahen? Seid doch einmal mit irgendwas zufrieden. Umarmt mich oder so, aber sagt nicht fragend meinen Namen!

"Hm", gab ich von mir.

Dann wagte ich es, in ihre Richtung zu sehen. Leigh-Anne sah mich angewidert an, was ich als Antwort nahm, aufzustehen und zu gehen.

Nur hielt sie mich überraschender Weise auf:"Warum?"

Verwirrt sah ich sie an.

"Was, warum?"

Wieso auch immer sank meine Stimmung rapide. Dass Leigh-Anne hier war, neben mir, machte es nicht einfacher. Wir kamen gut zurecht, bis ich die Beziehung zu Perrie beendete. Das Einzige, was ich von ihr zu hören bekam, waren Beleidigungen auf WhatsApp, bevor ich sie dann blockierte. Schade eigentlich, sie war immer ein guter Zuhörer gewesen.

"Warum hast du ihr das Herz gebrochen?", fragte sie frei heraus.

Direkt war sie auch, was mich störte. Sollte sie sich doch um ihren eigenen Kram kümmern. Alle taten so, als sein sie meine persönlichen Psychologen. Ich kam gut alleine klar, gemeinsam mit Gigi.

"Weil ich sie nicht mehr liebe", antwortete ich.

Sie stand auf, zerquetschte mein Gesicht mit ihrer Hand und drehte meinen Kopf in die Richtung von Niall und Perrie. Widerwillig musste ich mir das Schauspiel, das sich mir bot ansehen, was mein Herz immer mehr dazu brachte, zu bluten.

"Tut es weh?"

Ich nickte, nicht wissend, ob sie mein Gesicht oder die Sache zwischen den beiden meinte. Es war egal, denn beides tat unbeschreiblich weh.

Now my baby is dancing, but she is dancing with another man.

Sound Of Silence | ZerrieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt