Save my life || z.m.

No pain but so many scars...

Jade's POV: 

Ich wurde durch ein leises, gleichmäßiges Piepsen geweckt. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es gelang mir nicht. Ich war zu...zu...schwach. Das...wo war ich und was war passiert? Immer wieder versuchte ich irgendetwas zu bewegen, aber nichts. Kein einziger Muskel bewegte sich. Wie gelähmt, lag ich starr auf etwas, das sich wie ein Bett anfühlte. Moment! Bett? Piepsen? Schmerzen? Lähmung? Na klar, Krankenhaus! Argh, wie konnte ich nur so bescheuert sein! Da hätte ich doch gleich drauf kommen können! Wieder versuchte ich mich zu bewegen, aber immer noch ohne Erfolg. Das einzigste was nach einigen Versuchen funktionierte, war meine Augen zu öffnen.

Ich sah mich im Raum um, doch es gab nicht sonderlich viel zu sehen. Der Raum war vollkommen in weiß getaucht. Die Decke, die Wände, selbst der Fußboden war weiß. Abgesehen von dieser kleinen Topfpflanze auf dem Tisch neben mir, war alles weiß. Das Bett, der kleine Schrank, die Tür, diese komische Maschine und...Stop! Mein Blick glitt wieder zu der Maschine. Auf einem Monitor konnte ich die Frequent meines Herzschlages sehen. Zu meinen Überraschen war er ungewöhnlich gleichmäßig und ruhig. Doch mein Blick glitt weiter zu den Kabeln und folgte ihnen, bis ich an meinem Brustkorb angekommen war. Langsam und mit Mühe sah ich an mir herunter. Ich hatte irgendeinen weißen Kittel an und knapp über meinen Brüsten war ich mit zig Kabeln verkabelt. Zudem steckte in meiner Hand eine Nadel, an der ein Schlauch befestigt war und immer mal wieder ein kleiner Tropfen einer Flüssigkeit in einem Beutel floss. Meine Haut war kaum noch zu erkennen. Meine üblich so blasse Haut, hatte Farbe angenommen. Blaue, grüne, rote, ja selbst ein bisschen schwarze Farbe zierte nun meine Haut. Zudem erkannte ich mehrere Blutergüsse, Kratzer und unzählige Pflaster und Verbände zierten meine Arme und Beine. Komischerweise hatte ich aber keinerlei Schmerzen. Naja, ich konnte mich auch nicht bewegen, was dann wieder ein schlechtes Zeichen war.

Doch ich versuchte weniger über die nicht vorhandenen Schmerzen, meine verwundete Haut oder die unglaublich weiße Farbe des Raumes nachzudenken, sonder viel mehr darüber, wie ich zum Teufel nochmal hier herkam und was passiert war. Einzig und allein konnte ich mich an wenige Bruchteile erinnern. In meinem Kopf spielten sich kleine Szenen wieder. All die Bilder spielten sich in meinem Kopf ab und ich sah es vor meinem geistigen Auge.

Trevor, dem ich sozusagen in die offenen Arme gelaufen war. Die Schläge, die er mir verpasst hatte. Das Blut, das ich auf in gekotzt hatte. Hübschling und seine Freunde, die mit einem Mal da waren. Die Verzweiflung und Schuld in seinen Augen, als er mich so blutverschmiert sah. Die Ansage, die ich ihm mehr als deutlich gemacht hatte. Meine Hand, die mitten in seinem Gesicht landete. Den Schmerz, als ich auf die Straße krachte. Die Schritte, die immer näher kamen. Trevor, der mich mit einem Schlag vollkommen ausknockte.   

An mehr konnte ich mich nicht erinnern. Danach war alles verschwommen. Wie war ich hierhergekommen? Und was hatte Trevor noch mit mir gemacht? Was war nur passiert? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte mich an nichts weiteres erinnern. Keinerlei Details oder Gedankenblitze, die meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen könnten. Nichts. Mein Gedächtnis war wie gelöscht. Als hätte jemand den 'Reset-Knopf' gedrückt, ohne mir etwas davon zu sagen. Normalerweise wäre mir sowas ziemlich egal gewesen und ich wäre schnellst möglich abgehauen, aber ich konnte mich verdammt nochmal nicht bewegen! Was hatten die mir hier gegeben?! Eine Elefanten-Dosis Schmerzmittel, oder was?! 

Mir blieb aber keine Zeit mehr mich weiter darüber zu beklagen oder aufzuregen, denn ich hörte leise Stimmen, die immer lauter wurden - näher kamen. Ich lauschte den Stimmen und versuchte etwas zu erkennen. Eine Stimme, ein Wort, irgendwas - vergeblich. Fuck! Es wurde kurz leise, ehe die Tür geöffnet wurde und der Raum noch mehr mit Sonnenlicht beflutet wurde. "Oh, sie ist wach. Dann können Sie rein kommen." Ein älterer Mann, so etwa um die 50 Jahre mit grauem Haar, braunen Augen und weißen Klamotten betrat den Raum. Gott, langsam ging mir diese Farbe echt auch die Nerven! "Miss Valentine, wie geht es Ihnen?", fragte er lächelnd und kam mit seinem Klemmbrett auf mich zu. Am Bettende blieb er stehen und sah mir erwartungsvoll an, doch ich starrte ihn nur an. Es war ein anderer Arzt, wie der, der mich letztes Mal behandelt hatte. Gut so, der hier gefiel mir nämlich tausend mal besser! Und als könnte er in meinen Kopf sehen fügte er noch hinzu, "Ich bin übrigens Doctor Conner, Ihr behandelnder Arzt." In solchen Fällen würde ich nicken, wenn ich nur meinen fucking Kopf bewegen könnte! Also sagte ich einfach nichts und bewegen konnte ich mich ohnehin nicht. "Miss Valentine, ich versteh, wenn sie verstört sind od-", doch bei diesem Satz musste ich ihm ins Wort fallen. Dummerweise merkte ich schon beim ersten Wort, dass meine Stimme nur gebrochen war, aber das war egal. "Verstört? Doc, was zur Hölle ist passiert? Ich kann mich an fast nichts erinnern. Mein Körper sieht aus, als wäre er von Mike Tyson umgestaltete worden und komischerweise hab ich noch nicht einmal Schmerzen. Was haben sie mir da überhaupt gegeben? Schmerzmittel in einer Menge für einen Elefanten?! Falls Nein, dann haben sie komische Nebenwirkungen, da ich nämlich keinen einzigen Muskel, außer scheinbar meinen Mund und meine Augen bewegen kann!" Trotz der gebrochenen Stimmte, hörte man wie aufgebracht ich war. Komischerweise blieb ich, ebenso wie mein Herzschlag, verhältnismäßig ruhig. Obwohl, der Doc schien ein bisschen geschockt auf meinen plötzlichen Redefluss zu reagieren, denn er sagte nichts sondern sah erst mich und dann sein Klemmbrett an.