>>>Flashback<<<
Doch dann wand ich meinen Blick wieder zu dem Arzt. Er atmete kurz tief ein, ehe er sagte "Miss Valentine, es tut mir wirklich sehr leid. Ihre Test haben ergeben, dass sie gestern Abend Opfer einer Vergewaltigung geworden sind."
>>>Flashback ends<<<
Jade's POV:
Opfer einer Vergewaltigung. Opfer einer Vergewaltigung. Opfer einer Vergewaltigung. Opfer einer Vergewaltigung! Diese Worte schwirrten in meinem Kopf und verschwanden nicht mehr. Opfer einer Vergewaltigung. Ich war vergewaltigt worden. "Jade, ge-", fing Hübschling sanft an zu reden, was ich kaum wahrnahm, doch der Arzt unterbrach ihn, "Mr. Malik, es ist besser, wenn Sie jetzt nichts sagen. Mrs. Valentine steht scheinbar unter Schock und bekommt nicht mit, was Sie sagen." Diese Stimmen waren so dumpf und es hörte sich an, als wären sie kilometerweit weg. Alles war so weit weg. Ich vernahm ein leises und immer schneller werdendes Piepen. Es wurde schneller, schneller und immer schneller. Alles wurde immer schneller und schneller. Gepolter, Stimmen, jemand rüttelte an mir, schrie meinen Namen, eine Nadel, ein Stich, kurzer Schmerz, Ruhe. Ich schloss die Augen und machte sie wenige Sekunden später wieder auf. Mein Atem wurde ruhiger und ich blickte auf den Monitor. Ein ruhiger Herzschlag und gleichmäßiges Piepen der Maschine. "Jade?", wieder eine Stimme, doch sie war näher als vorhin. "Jade?", immer näher. "Jade, bitte. Hörst du mich?", näher und näher. "Jade?", sie war klar. Ich atmete tief durch und bemerkte, dass ich die Luft angehalten hatte. Sauerstoff durchströmte meine Lungen und das Blut wurde durch meinen Körper gepumpt. Schlagartig realisierte ich was geschah und nahm alles wieder in Echtzeit wahr.
"Jade?" Ich schloss meine Augen, schlug sie wieder auf und drehte meinen Kopf. Hübschling saß neben mir und sah mich an. Seine Augen waren ausdruckslos und er war bleich geworden. Ich begann ruhig weiter zu atmen, während ich mich umsah. Das weiße Zimmer, die grüne Topfpflanze, Hübschling, Doctor Conner, die Maschine und natürlich ich. Alles war gleich, doch allein die Atmosphäre im Raum wirkte dunkler. "Was ist eben passiert?", meine Stimme war immer noch gebrochen, wirkte schwach und klang leise. Jedoch reichte die Lautstärke aus, denn der Doc begann zu sprechen und mir alles zu erklären: "Mrs. Valentine, Sie hatten eben einen Schock. Ihr Blutdruck viel und Ihr Herz begann zu rasen. Wahrscheinlich nahmen Sie alles in dumpfer Lautstärke wahr. Eine Schwester hat Ihnen eben ein Beruhigungsmittel gegeben, dank dessen Wirkung Sie nun wieder voll bei uns sind. Sie wissen noch, was ich Ihnen eben mitgeteilt habe?" Ich nickte leicht und stellte fest, dass ich mich nun fast vollständig wieder bewegen konnte. "Sie wurden-",- "vergewaltigt", beendete ich seinen Satz und er nickte. "Ja, genau. Durch das viele Schmerzmittel konnten sie keine Unterleibsschmerzen spüren, die die meisten Opfer nach einer Vergewaltigung haben. Zudem haben sie viele Prellungen, sowie Blutergüsse und einige innere Verletzungen. Selbstverständlich bekommen Sie wegen der Schmerzen Schmerzmittel verschrieben und Sie sollten sich besonders die nächsten Tage schonen. Durch ihre Wissenslücke, die aber schon in wenigen Stunden verschwunden sein kann, können sie sich an die nicht erinnern. Doch wenn ihre Erinnerungen zurück kommen, was, wie gesagt schon in ein paar Stunden der Fall sein kann, kann das psychische Folgen für sie haben. In diesem Fall bieten wir Ihnen psychologische Hilfe an, damit sie den Vorfall besser verarbeiten können." Der Arzt sah mich ein wenig auffordernd an. Ich wusste, was er jetzt hören wollte, doch ich musste ihn enttäuschen: "Nein, ich brauche keinen Psychiater ich komm ganz gut allein zurecht. Geben sie mir einfach nur dieses Schmerzmittel und dann verschwinde ich." Tja, und da war ich wieder. Ich wollte keinen Psychiater, geschweige denn auch nur eine Sekunde länger als nötig in diesem Krankenhaus bleiben.
Irgendwie machte es mir plötzlich nichts mehr aus vergewaltigt worden zu sein. Es war nicht so, dass ich das nicht schrecklich und widerlich finden würde, aber es machte mir einfach nichts aus. Ich hatte deswegen keine psychische Probleme oder musste heulen, wie wahrscheinlich eine normale Reaktion aus so etwas wäre. Nein, ich hackte es einfach ab. Normale Menschen verstanden sowas wahrscheinlich nicht, aber ich war es im Prinzip nicht anders gewohnt. Ich hatte oft genug mit Trevor geschlafen, wenn auch manchmal nicht ganz freiwillig. Es war nicht so, als hätte ich Angst vor ihm. Ich wusste einfach nur, wenn er etwas wollte, bekam er es meistens auch, also ließ ich es über mich ergehen. Naja, irgendwann ist einem so etwas egal und genau das, war es mir jetzt auch. "Mrs. Valentine, ich denke Sie sollten ab-", doch ich unterbrach ihn, "Nein! Ich sagte ich will nicht also werd ich auch nicht! Entweder sie geben mir dieses bescheuerte Schmerzmittel jetzt, oder ich geh eben ohne!" Damit versuchte ich mich langsam auf zu setzten, was jedoch schwerer war, als ich dachte. Immer wieder knickten meine Arme ein und ich konnte mich einfach nicht halten. Verdammt Scheiße nochmal! "Was glotzt ihr denn so?!", schrie ich mit einem mal, obwohl meine Stimme noch gebrochen war. Aber keiner der beiden wagte es etwas zu sagen, sie starrten mich einfach nur an. Was sollte dieser Scheiß?! Kapierten die nicht, dass ich...Argh! "Jade, beruhige dich. Was ist denn plö-", aber auch Hübschling ließ ich nicht ausreden, sondern unterbrach ihn, "Einen Scheiß tu ich. Ich hab dir gesagt, du sollst mich in ruhe lassen, also mach das auch!" Ich verspürte keine Wut und konnte auch nicht genau sagen, weswegen ich mit einmal so schrie. Es war ein Gefühl, dass von Wut erschaffen wurde, aber noch viel tiefer ging. Langsam vernahm ich wieder das Piepen der Maschine und merkte, wie es wieder schneller wurde. Tja, von wegen Beruhigungsmittel.
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Save my life || z.m.
Hayran KurguZeit heilt alle Wunden?! Von wegen, man gewöhnt sich mir der Zeit nur an den Schmerz. Das weis Jade von Allen am Besten. Früher war Jade klein und süß, doch heute? Heute ist sie 17Jahre alt und es hat sich mehr als nur ihr Aussehen geändert. Ihr Leb...