Kapitel 8

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Während wir tanzten, merkte ich, wie sich die anderen Kurtisanen langsam von der Bühne bewegten und mit den Männern rummachten und sie umgarnten. Auch Priya machte sich an Rahul ran, was mir überhaupt nicht gefiel. Was fiel ihr nur ein? Glücklicherweise schien er nur desinteressiert darüber und blickte die ganze Zeit über nur mich an, was mir irgendwie Kraft gab und mich auch glücklich machte. Als wir endlich fertig waren, klatschten alle begeistert in die Hände und jubelten.
"Ich hatte es doch gewusst, sie ist perfekt. Aufjedenfall würde ich nur für sie eine solch hohe Summe zahlen", sagte Rahul und musterte mich, doch Priya ging dazwischen.

"Wie bitte? Sie hat doch überhaupt nicht gezeigt, was sie als Hure drauf hat. Sie hat sich weder von der Bühne bewegt, noch hat sie dich berührt. Wie kannst du dich mit solch einer langweiligen Kurtisane nur vergnügen wollen?", fragte Priya ihn verständnislos und aufgebracht. Er lächelte zuckersüß.
"Deswegen möchte ich sie ja an meiner Seite haben. Sie ist so unerfahren und jung. Sie wird mir für immer treu sein", erklärte er und das fand ich so unglaublich süß, dass mein Herz zu schmelzen drohte. Shreya lächelte und zerrte mich schließlich zu Rahul.
"Also gut. Möchtest du sie für eine ganze Woche oder für mehrere?", fragte Shreya. Ich schluckte und war ziemlich aufgeregt. Rahul zündete sich wieder eine Zigarette an und dachte nach.

"Für drei Wochen. Ich zahle schließlich nicht umsonst solch eine hohe Summe. Sie ist aber auch ein wahres Prachtstück", erklärte Rahul und Shreya wunderte sich über seine Worte.
"Für drei ganze Wochen? So etwas gab es wirklich noch nie. Na ja, du zahlst aber auch ziemlich viel für sie. Sie gehört dir. Drei Wochen lang", sagte Shreya und schubste mich gegen Rahul. Ich landete direkt in seinen muskulösen Armen und war einfach fasziniert davon, wie atemberaubend  er war. Er war so stark und blickte mir sanft in die Augen. Seine braunen Augen funkelten, während sie in die meine blickten. Mein Herz drohte zu explodieren und mir wurde ein wenig schwindelig. Doch ich hielt mich an ihm fest und auch er hielt mich beschützend fest.

"Gut. Hier ist das Geld. Bis in drei Wochen", sagte Rahul, gab ihnen ihr Geld, nahm mich bei der Hand und verließ mit mir das Kurtisanenhaus. Ich war erleichtert. Endlich weg von diesem Ort der Schande. Bevor wir jedoch raus gehen konnten, stellte Priya sich uns in den Weg. Mal wieder.
"Was willst du?", fragte Rahul sie dieses Mal energisch.
"Dich. Ich würde gerne dir gehören, auch wenn es nur für eine Nacht wäre", meinte sie mit einer verführerischen Stimme und spielte mit ihrer Strähne. Sie war ziemlich hübsch. Welcher Mann könnte ihr also widerstehen? Aufjedenfall konnte es Rahul. Er schmiss seine Zigarette  nämlich auf den Boden und blickte sie genervt an.

"Nicht einmal, wenn du die schönste Kurtisane der Welt wärst, würde ich dich anfassen. Du bist es nicht Wert", sagte er, nahm mich wieder bei der Hand und wir gingen zusammen raus. Natürlich warf mir Priya wieder einen gemeinen Blick zu. Doch ich versuchte das zu ignorieren und freute mich endlich darüber, diese frische Luft einzuatmen.
"Man, da drinnen ist es wirklich die Hölle ", sagte Rahul genervt und atmete die frische Luft ein. Ich stimmte ihm zu. Komscherweise ließ er meine Hand jedoch nicht los und mein Herz schlug auch immer noch wie verrückt. Was nun? Als er mich losließ, was ich seltsamerweise schade fand, ging er schon voraus. Ich folgte ihm überglücklich. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne verschwand langsam im Horizont. Es war ein schöner Anblick. Wir liefen durch die leeren Gassen und Straßen. Kein Mensch weit und breit. Nur zwei Fremde, die dort hingingen, wo der Wind sie hinwehte.

ChameliWo Geschichten leben. Entdecke jetzt