-jedes Heer braucht einen Anführer. Gibt es diesen nicht, ist auch das Heer Geschichte-
-Henry MorganOctavia Morgan, wünschte sich sie hätte vier Hände. Denn würde sie eben diese besitzen, könnte sie nicht nur ihrem Bruder sondern auch sich selbst die Ohren zuhalten.
Sie müsste nicht den Todesschreien der Menschen von draußen lauschen oder dem verächtlichem Fauchen der Bestien, welche sie töteten.
Sie war es gewöhnt. Seit ihr Vater entführt worden war, lebte sie im hier und jetzt. Man lernt, die kleinen Dinge zu genießen, wenn jeder Tag dein letzter sein könnte.
Sie spürte, wie ihr Gesicht sich bei jedem Geräusch zusammenzog und sie mit jeder Zelle in ihrem Gehirn darauf hoffte, dass sie nicht die nächste sei, die durch die Höllentore wandert.
Vor vielen Jahren, haben sich die Menschen gefragt, was nach dem Tod geschieht. Seit einem Jahr weiß man es. Es geht keines Wegs darum wer in seinem Leben gutes oder schlechtes getan hatte. Es ging darum, wer wen haben wollte.
Wenn die Götter des Olymps der Meinung waren, du solltest ein Leben im Himmel führen, dann durftest du dies, wenn Hades der Meinung war, du solltest zu ihm in die Hölle kommen, so war dies dein Schicksaal. Doch wenn sie sich nicht einigen konnten und beide dich für ihre Welt haben wollten, so brach ein Krieg aus, auch wenn niemand auf der Erde etwas davon mitbekam. So ein Krieg wurde um jedes noch so 'unbedeutende' Leben geführt, doch die Zeit in der die Menschen, die Lebenden, nichts mehr davon mitbekamen ward vorüber.
Es gibt viele Eingänge in dieser Welt, die zur Hölle führen aber nur wenige, die dich in den Himmel bringen.
Es ist schrecklich, Gewissheit über seinen Tod zu erlangen. Früher waren es die Krankheiten, die durch Viren ausgelöst wurden. Heute sind es entweder die Bisse der Bestien oder deine eigene Waffe, wenn du nicht mehr an dein Leben glaubst.
Die Forschung hat es zu weit getrieben. Aber wir sind keines Wegs durch den Eigenen Verstand verrottet, wir sind durch die Gier der Götter an den heutigen Punkt gelangt.
Ihre Gier nach Macht, stürzte die Menschheit nach und nach ins Verderben.
Ein ohrenbetäubender Knall riss sie aus ihren Gedanken. Wenige Meter vor ihnen, wurde die Wand durch eine riesige leuchtende Flamme durchbrochen.
Sie sah schon ihren Trauernden Abgang. Sie drückte ihren Bruder so stark es nur ging an sich, wodurch dieser wach wurde. Er krallte sich so fest er konnte in ihrer Lederjacke fest.
Im Luftröhren zuschnürenden Rauch, welcher sich im Raum breit machte, nahm man eine Gestalt war, welche sich schnell auf sie zu bewegte.
Doch entgegen Ihrer Vorstellungen, war es kein furchteinflößendes schwarzes Biest mit glühend roten Augen, welches sie in wenigen Sekunde zerfleischt hätte, Es war eine Menschliche Gestalt.
Ein Mann mit kurzen Schwarzen Haaren kam auf sie zu und stützte sich vor ihr auf den mit Staub bedeckten Holzboden.
"Hier seid ihr nicht sicher! Schnell, kommt mit!" Seine Tiefe Stimme durchdrang das Dröhnen in ihren Ohren. So schnell es ging, stellten sie sich aufrecht hin und folgten dem Mann aus der kleinen Hütte am Rande von Brooklyn.
Die Straßen waren mit dichtem Nebel durchzogen, nur die ein oder andere noch intakte Straßenlaterne spendete sanftes Licht. Der Mann umklammerte ihr Handgelenk und sie wiederum das von Claude.
So leise sie konnten bewegten sie sich im Schutz des Nebels auf ein Haus in einer Seitenstraße zu. Sie waren in einem kleinen Vorort Brooklyns, wo sich die Familienhäuser nur so aneinander reihten.
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Schneeweiß & Blutrot
RomanceWas würden sie sagen, wenn ich Ihnen eine Geschichte erzähle, in der es um Himmel oder Hölle, Leben oder Tot, Mut oder Macht geht?