[||] THE TRIP

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- wir bekämpfen die Unterwelt nicht. Wir werden zu ihr!" -
Glass Byrne

8 Tage sind nun vergangen und noch immer saß sie auf diesem mittlerweile Höllenschiff fest. Ihre Wunde war bereits verheilt, jedoch
Schien Jeder Tag ihr mehr Schwierigkeiten zu bereiten. Claude war Seekrank, Brook hatte sich den Arm verstaucht, Nathaniel hat Migräne. Es war schrecklich.

Constantine und ihr ging es noch gut, auch wenn sie ab und zu in ein Paar peinliche Situationen geraten waren, schlugen sie sich durch. Allerdings war die Stimmung auf dem Schiff nicht die beste. Jeden Abend, wenn die Kinder bereits schlafen waren, setzten sich die 'älteren' zusammen und beredeten, wie es weiter gehen sollte.

"Wir können nicht nach England. Clover weiß, dass jeder noch lebende Mensch versucht nach Camp Six Echo zu kommen. Er wird jede Drakule, die er zusammen treiben konnte dort postiert haben!" Klagte
Lucille und vergrub die Hände im Gesicht.

"Lucille hat Recht. Wir können es nicht wagen uns auch nur in die Nähe von London zu wagen, bis wir heraus gefunden haben, wie man von diesem Boot kommt." Nathaniel rieb sich die Stirn. "Wieder die Migräne, Schatz?" Sorgte sich Elise sofort um ihn.

"Wir haben keine andere Wahl. England ist eine Insel. Wie wollen wir dort hin kommen, wenn nicht mit dem Schiff?" Flüsterte Constantine ihr zu. "Ich habe keine Ahnung. Es muss doch irgend einen anderen Weg geben. Züge, Autos... Irgendwas"
Sie hielt kurz inne.

"Warte..." Sagte sie leise und ergriff das Wort. "Roland, Lucille, habt ihr hier noch irgendwo Zeitungen herum liegen?"
"Ja, Schätzchen von welchem Jahr?" Fragte Lucille sie und lief zu einem der Schränke.

"Äh...  Irgendwann in den letzten 4 Jahren"
Lucille griff nach einem Stapel und legte ihn ihr vor die Nase. "Was glaubst du darin zu finden?" Fragte Constantine und beugte sich zusammen mit ihr über die Schwarz weiß gedruckten Zeitungen.

"Nun, wenn ich mich recht erinnere. Eines Morgens hat mein Dad mir etwas aus der Zeitung vorgelesen. Es ging um einen riesigen Tunnel, der von Frankreich nach England reichen sollte. Für Autos und Züge. Es war ein riesiges Projekt." Sagte sie voller Eifer und blätterte wie wild die Seiten um.

"Denkst du denn, er ist noch intakt?" Fragte Nathaniel. "Nun, wenn man sich unsere Lage ansieht, haben wir wohl kaum eine andere Chance" sagte Roland, doch ihr bereitete etwas anderes Sorgen.

"Die Bessere Frage ist wohl ehr, wurde er je fertiggestellt..." Sagte Octavia und sah in die Runde. Alle starrten sie an. Sie konnte die Angst an ihren Gesichtern ablesen. "Wieso, sollte er nicht... Fertig sein?" Fragte Elise behutsam.

"Nun, ich habe zwar davon in der Zeitung gelesen, andererseits war das auch das einzige. Danach gab es den riesigen Anschlag in Paris, was die Arbeiten stark beeinträchtigte..." Sie spürte die traurigen Blicke der anderen und wie sie zu Boden sanken.

"Es ist unsere einzige Chance..." Sagte sie leise und sah zu Ihnen. "Hades' und Clovers Drakulen, werden in dieser Region längst nicht so aktiv sein, wie an den Küsten Englands. Wir müssen es versuchen" stimmte Constantine zu.

"Nun dann. Kurs auf die Küsten Frankreichs" rief Roland und lief zum Steuer. Octavia lächelte und freute sich mit den anderen.
Nathaniel zog eine Landkarte heraus und einen dicken Edding. "Nun dann, zeig uns wo wir lang müssen" er hielt ihr den Stift hin und sie begann Linien auf das glatte Papier zu zeichnen.

Am nächsten Morgen, wurde sie unsanft und sehr früh geweckt. Elise kam in das Zimmer gestürmt und riss die Tür auf. "Aufstehen Leute, wir sind da" grinste sie, mit der schlafenden Brook auf dem Arm und zog die Vorhänge auf.

Octavia drehte sich herum und sah aus dem Fenster. Tatsächlich. Vor ihnen tat sich eine große Hafenpromenade auf mit ein paar kleinen Schiffen und vielen Häusern, die von der Entfernung aus so winzig waren.

Sie rüttelte an Constantines Schulter und er schreckte hoch. "Was? Wie, was ist los?!" Fragte er und saß sofort aufrecht. "Sieh nur" strahlte sie und sah sich die unglaubliche Aussicht an.

"Dort ist der Hafen von Honfleur, wir fahren durch die Seine und direkt in Richtung Paris hinein. Dadurch kommen wir direkt an dem Eingang zum Tunnel vorbei." Sagte Elise und Claude gähnte ausgiebig. "Ihr solltet euch besser vorbereiten, wir werden noch heute dieses Schiff verlassen." Grinste sie und verließ das Zimmer.

"Wow. Wir haben es Geschafft" sagte Constantine lächelnd und ging zum Fenster.

Sie folgte ihm langsam und sah dann ebenfalls auf das Wasser, das einige Meter weiter hinten endlich ein Ende nahm. Sie hatte 14 verdammte Tage auf diesen Moment gewartet und nun war er da. Jedoch hatte sie auch Angst.

Auf dieser Drakulen-freien Fahrt, hatte sie für einige Momente vergessen, wie es dort draußen aussah. Sie hatte vergessen wie dermaßen schlimm es dort aussah und sie hatte vergessen, dass sie jeden Moment sterben könnten, denn sobald sie auch nur einen Fuß von diesem Schiff setzten, würde alles wieder von vorn los gehen.

Sie wären nicht mehr sicher, sie wären den Bestien wieder zum Frass vorgesetzt. Sie wären ungeschützt auf dem Boden Frankreichs und dem Tod vor die Tür gesetzt. "Ja" sagte sie leise.

"Willkommen in Frankreich"


 

Schneeweiß & BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt