#28 Verlorene Sterne

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"Dreh die Seite um..."

Am Anfang ließ ich es geschehen. Ich habe weiter in meinem Kopf gesungen, dass es gut werden würde. Es war, weil ich dir vertraut habe, weißt du? Es ist, weil ich dich so liebe, so sehr, dass ich bereit war, alles zu riskieren. Ich du,dete die Distanz und blieb deinen Armenfür viele Tage fern. Diese Tage wurden zu Wochen und Wochen wurden zu Monaten.

Das Bett war kalt ohne dich. Ich war so allein, sogar du um 11 Uhr abends zurückkehrtest, aber mit Ringen unter den Augen und einer monotonen Stimme, die sagte, Ich bin zu Hause. Zu Hause? Betrachtest du es noch immer dieses zu Hause? Das ist nur ein Haus mit einem Paar, das sich kaum sieht und in ihm lebt.

Wir sprechen nicht mehr, nun nicht mehr so, wie wir es sollten. Wir lachen nicht mehr über die Tollpatschigkeit des anderen. Du umarmst mich nicht mehr mit deinen dünnen aber warmen Armen. Du gibst mir keinen Gutenachtkuss mehr. Du lässt dich einfach selbst ins Bett fallen, schläfst für weniger als 6 Stunden und dann verlässt du das 'zu Hause' um 6 Uhr in der Früh.

Ich frage mich immer wieder, ist es das, was Paare tun? Denn, ehrlich gesagt, mag ich es nicht. Ich bin müde. Müde vom Andauern der Traurigkeit und des Schmerzes. Müde vom Warten, auf die Zeit, in der du mir wieder dein Lächeln zeigen wirst. Müde davon, die Hand auszustrecken für jemanden, der mir nicht mal seine Hand hinhalten würde. Müde davon, jemanden zu lieben, den ich kaum sehe. Müde. Müde. Müde. Das ist die einzige Sache, die durch meinen Kopf geht.

Also bin ich gegangen.

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Die Schlafzimmertür knarrte, als Thomas sich selbst in das Zimmer begab. Die kalte Luft empfing ihn und er zitterte. Wann war das letzte mal, dass ich y/n einen Gutenachtkuss gegeben hatte? Ich kann mich nicht daran erinnern.

Er neigte seinen Kopf und eilte ins Bett und sah, dass da niemand lag. Seine Hände tasteten das Bett ab, suchten nach dem Mädchen, das er so sehr liebte. Es war dunkel und seine Tränen funkelten, als er realisierte, dass sie es nicht länger ertragen konnte. Sie war gegangen. Nein, nein, bitte.

Er machte die Lichter an und sein Herz brach noch mehr, als er sah, dass all ihre Sachen weg waren. Sein trüber Blick landete auf einem Blatt Papier, das auf auf der Mitte ihres Nachttisches lag. Er nahm ihn, während er versuchte, sich selbst zu beruhigen.

"Lieber Thomas,

es tut mir leid, dass ich gegangen bin ohne dir meine Gefühle zu sagen. Aber hast du dich überhaupt gesorgt? Aber hast du dich überhaupt gesorgt, als du gesehen hast, dass ich nicht neben dir lag? Ich denke nicht. Ich bin nur ... Müde? Allein? Sauer? Ich weiß es nicht. Das einzige, das ich weiß ist, dass ich nicht mehr glücklich bin. Aber. Das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr liebe, okay? Ich liebe dich so, so sehr, Baby. Falls wir wirklich füreinander bestimmt sind, werde ich dich wiedersehen. Es wird eine lange Reise ohne dich werden, aber es ist hier Ziet für mich, um das zu beenden. Die Tage, die wir hatten, waren die besten in meinem Leben und ich werde sie nie vergessen ..."

Thomas umarmte den Brief und schluchzte. Wieso?

Als er noch einen letzten Blick auf den letzten Satz warf, war es, als würde ein Pfeil durch seine Brust gejagt werden.

"Dreh die Seite um... Vielleicht werden wir ein anderes Ende finden."

Thomas Sangster Imagines von  penguxn (Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt